Die tubuläre Proteinurie

Summary

The urinary protein pattern following tubular damage is different from other proteinurias. The tubular proteinuria consists of micromolecular proteins of MW 10-70000. The disturbed tubular function probably leads to a diminished reabsorption of these microproteins from the tubular fluids. By determining the molecular weight of the urinary proteins by SDS-PAA- electrophoresis tubular proteinurias may be distinguished from glomerular and extrarenal forms. Tubular proteinurias are found in inflammatory, degenerative and vascular tubulopathies. The course of acute tubular diseases reveals proteinurias of different micromolecular composition depending of the improving tubular function; this supports the concept of a selective tubular reabsorption of microproteins. Tubular proteinurias are associated with normal as well as with impaired glomerular filtration, which, in part, might influence the amount of microproteins excreted.

Zusammenfassung

Eine besondere Form der Urinproteinausscheidung wird bei tubulären Schädigungen gefunden und als tubuläre Proteinurie bezeichnet. Sie besteht aus kleinmolekularen Proteinen von MG 10-70000, die infolge der gestörten tubulären Funktion aus dem Primärharn nicht rückresorbiert werden können. Ihr niedriges Molekulargewicht erlaubt nach Trennung an der SDS-PAA-Elektrophorese die Differenzierung der tubulären Proteinurie von glomerulären und extrarenalen Formen.

Entzündliche, degenerative und vasculär bedingte Tubulusveränderungen gehen mit einer tubulären Proteinurie einher, die somit ein wichtiger diagnostischer Hinweis sein kann. Bei Verlaufsbeobachtungen akuter tubulärer Schädigungen finden sich unterschiedlich zusammengesetzte tubuläre Proteinurien, die eine selektive tubuläre Resorption der Mikroproteine wahrscheinlich machen. Auch bei normaler glomerulärer Filtration finden sich tubuläre Proteinurien, deren Größe in der Niereninsuffizienz durch die verminderte Mikroproteinfiltration beeinflußt wird.