Über Adsorption atmosphärischer Ionen an Aktivkohle

Zusammenfassung

Um einen weiteren Beitrag zu dem Problem, die Atmosphäre als Kolloid zu geben, wurde die Adsorption atmosphärischer Ionen an Aktivkohle bestimmt. Da die natürliche Ionisation der Zimmerluft zu starken Schwankungen unterworfen war, wurde die Luft im Laboratorium künstlich ionisiert, und zwar mit drei Flammen als Ionisationsquellen. Im ersten Teil der Arbeit wurden die Ionen dieser drei Ionisationsquellen nach Zahl und Größenverteilung untersucht, und es wurde dabei die Gasflamme (Bunsenbrenner) als Ionisationsquelle wegen ihrer großen Ionenzahl und wegen des verhältnismäßig engen Größenbereiches (Beweglichkeit k von 100.10⁻⁴ bis 2,5.10⁻⁴ cm V⁻¹ sec⁻¹, d. h. also große Mittelionen und Langevin-Ionen) am geeignetsten für die Adsorptionsmessungen gefunden.

Im zweiten Teil wurde das Adsorptionsvermögen von drei verschiedenen Aktivkohlen (CC Normal, C Spezial, CC der Holzverkohlungsindustrie A.-G., Frankfurt a. M.), jede in drei Korngrößen, untersucht. Es wurde festgestellt, daß die leichteren Ionen stärker adsorbiert werden als die schwereren und daß die Zahl der adsorbierten Ionen proportional der Ionendichte ist. Ferner wurde gefunden, daß die Zahl der adsorbierten Ionen zunimmt mit abnehmender Korngröße der Kohlen und daß die Unterschiede in dem Adsorptionsvermögen der drei Kohlen verschiedener Aktivität nur sehr gering waren. Dieses Ergebnis ließ vermuten, daß die Ionen, deren Radius zwischen 0,8 und 5,5.10⁻⁶ cm liegt, vor allen Dingen an der äußeren Oberfläche der Kohle und nicht in den feinen Poren adsorbiert wurden. Auch die Durchsauggeschwindigkeit der Ionen durch die Kohle spielte eine Rolle, und zwar war die Adsorption um so größer, je größer die Durchsauggeschwindigkeit war. Bei allen Filtermessungen zeigte sich, daß die Größenverhältnisse der Kohlekörner zu schlecht definiert sind, um genauere Untersuchungen über die Beschaffenheit der Ionen zu machen.