Histoautoradiographische Untersuchungen im Billroth-I-operierten Rattenmagen in Abhängigkeit vom postoperativen Intervall

Summary

In a postoperative interval of 104 weeks' experience with 75 Wistar rats resected according to Billroth's 1 st principle, the fourfold of standard of proliferative activity in addition to extended displacements and decompositions could be demonstrated. During 104 weeks of experience 8 animals developed in the anastomosed mucosa section adenomatous cystic glandular proliferations, 5 animals anastomotic polypi, 16 animals dysplastic gland areas and 10 animals showed anastomotic carcinomas. For these pathologic-anatomically outlined changes cellular proliferation was analysed by histoautoradiographic methods in parts of highest mitotic activity. The results were interpreted in dependance on their postoperative interval. In all pathologicanatomical changes sources of strongest labelling could be found in the periphery. As most serious complication rats in experiment developed carcinoma in the anastomosed parts of mucosa. The peripheral sections of the carcinoma, so-called “front of invasion”, showed regions of highest mitotic activity. Analysis of histoautoradiographic investigation in pathologic-anatomical change revealed modified proliferation kinetics in the sense of highly increased cell proliferation rates, which refer to the important role of the anastomotic region in the resected stomach.

Zusammenfassung

Bei 75 nach Billroth I operierten Wistar-Ratten war über ein postoperatives Intervall von 104 Versuchswochen eine bis auf das 4fache erhöhte Zellumsatzrate, verbunden mit ausgedehnten Verschiebungen und Auflösungen der Proliferationszone im Bereich der magenseitigen Anastomose, nachgewiesen worden. Im Verlauf der 104 Versuchswochen entstanden ausnahmslos im Bereich anastomosierter Schleimhautabschnitte adematöscytische Drüsenproliferate, Anastomosenpolypen, dysplastische Drüsenareale und Anastomosencarcinome. In diesen pathologisch-anatomisch abgrenzbaren Veränderungen wurde mittels histoautoradiographischer Methoden die Zellumsatzrate bestimmt, und zwar immer in den Bereichen, in denen die Markierungen am stärksten waren. Die Beurteilung erfolgte in Abhängigkeit vom postoperativen Intervall. Typischerweise lagen bei allen pathologischanatomischen Veränderungen die Herde höchster Markierung in der Peripherie. Als schwerste Komplikation im Bereich anastomosierter Schleimhautabschnitte entstanden in diesem Tiermaterial Carcinome. In diesen Carcinomen fanden sich die Bereiche in höchster mitotischer Aktivität immer in den peripheren Tumorabschnitten, der sogenannten „Invasionsfront”. Die Analyse der autoradiographischen Untersuchungen im Bereich der beschriebenen pathologisch-anatomischen Veränderungen zeigte, daß die veränderte Proliferationskinetik im Sinne einer erheblich gesteigerten Zellumsatzrate auf die besondere Rolle der Anastomosenregion bei der Carcinomentstehung im operierten Magen hinweist.