Summary
The influence of temperature and pH-value on the development of yeasts in sourdough starters (Reinzuchtsauer) was investigated. The yeasts which were examined belong to the speciesCandida krusei, Pichia saitoi, Saccharomyces cerevisiae andTorulopsis holmii. They optioned temperatures between 30 and 40 °C. Optimum temperature is related to pH. The lower the pH-value of the substrate, the lower is the temperature-optimum for growth. The limit for the development of the yeasts of sourdough lies below 20 °C and above 45 °C (Torulopsis holmii) resp. 50 °C (Candida krusei, Pichia saitoi, Saccharomyces cerevisiae). The pH limits for growth are wider for some yeasts:Candida krusei, pH 4.0–5.2;Saccharomyces cerevisiae, Torulopsis holmii, pH 4.0–5.6, and narrower for othersPichia saitoi, pH 4.8–5.2. Only Candida krusei shows still considerable fermentation at pH 3.6.Torulopsis holmii andPichia saitoi are already retarded in their development by pH 4.0. If the pH-value of the substrate results from the presence of acetic-acid then the influence on the fermentation activity of the yeasts is more intense than when lactic acid is present in the substrate.
Zusammenfassung
Es wurde dem Einfluß von Temperatur und pH-Wert auf die Entwicklung der in „Reinzuchtsauern” auftretenden Hefen nachgegangen. Die überprüften Hefen ordnen sich den ArtenCandida krusei, Pichia saitoi, Saccharomyces cerevisiae undTorulopsis holmii zu. Sie bevorzugen Temperaturen im Bereich von 30 bis 40 °C. Der Temperaturanspruch der Hefen steht im Einfluß des pH-Wertes. Im allgemeinen liegt das Temperaturoptimum der Entwickung um so niedriger, je geringer der pH-Wert des Substrates ist. Die Grenze der Entwicklung der im Sauerteig auftretenden Hefen liegt unterhalb 20 °C und oberhalb 45 °C (Torulopsis holmii), bzw. 50 °C (Candida krusei, Pichia saitoi, Saccharomyces cerevisiae). Bezüglich des förderlichen pH-Bereiches sind den Hefen teils weitere Grenzen gesetzt (Candida krusei, pH 4,0–5,2;Saccharomyces cerevisiae, Torulopsis holmii, pH 4,4-5,6), teils engere Grenzen (Pichia saitoi, pH 4,8–5,2). Nur die Vertreter der ArtCandida krusei zeigen noch bei einem pH des Substrates von 3,6 einen nennenswerten Stoffwechsel.Torulopsis holmii undPichia saitoi sind bereits bei pH 4,0 in ihrer Entwicklung nachhaltig gehemmt. Resultiert der pH-Wert des Substrates aus der Gegenwart von Essigsäure, dann ist ein stärkerer Einfluß auf die Stoffwechselaktivität der Hefen gegeben als wenn im Substrat Milchsäure vorliegt.
Similar content being viewed by others
Literatur
Spicher, G.: Die Mikroflora des Sauerteiges. I. Mitt.: Untersuchungen über die Art der in Sauerteigen anzutreffenden stäbchenförmigen Milchsäurebakterien (Genus Lactobacillus Beijerinck). Zbl. Bakt. II. Abt.113, 80–106 (1959)
Spicher, G., Schröder, R.: Die Mikroflora des Sauerteiges. IV. Mitt.: Untersuchungen über die Art der in „Reinzuchlsauern” anzutreffenden stäbchenförmigen Milchsäurebakterien (Genus Lactobacillus Beijerinck). -Z. Lebensm. Unters. Forsch.167, 342–354 (1978)
Maurizio: Die Gärung des Mehlteiges. Zbl. Bakt. II. Abt.16, 513–523 (1906)
Rohrlich, M.: Untersuchungen über den Einfluß von Alkoholzusätzen auf die Entwicklung der sogenannten Spontangärung von Roggenmehlteigen sowie über die Beziehung zwischen Wachstum der Hefe- und Bakterienflora. Jahresbericht 1957–1958 der Bundesforschungsanstalt für Getreideverarbeitung, Berlin, S. 52–55
Rohrlich, M., Essner, W.: Einfluß des Penicillins auf die Sauerteiggärung. Deut. Lebensm. Rundschau49, 288–292 (1953)
Seliber, G., Bytschkowskaja, L.: Die Wechselbeziehung der Hefe und Milchsäurebakterien im Sauerteig. Microbiologija24, 675–683 (1956)
Schulz, A.: Praktische Fragen bei der Roggensauerteigführung. Brot und Gebäck19, 105–110 (1965)
Beccard, E.: Untersuchung über die Herkunft der bei der Sauerteiggärung auftretenden Säuren. Z. ges. Getreidewesen16, 85–92 (1929)
Schulz, A.: Entwicklung und physiologische Aktivität der Bakterien- und Hefeflora bei den Sauerstufen des Vollkornbrotes und ihr Einfluß auf den Geschmack und die Güte des Vollkornbrotes. Getreide, Mehl, Brot41, 377–379 (1941)
Pelshenke, P.F., Schulz, A.: Untersuchungen über Sáuerteighefe. Vorratspfl. Lebensm. Forsch.5, 154–163 (1942)
Rohrlich, M., Essner, W.: Untersuchungen über die Bestimmung, Aktivierung und Hemmung der Milch- und Essigsäure bei der Sauerteiggärung. Brot und Gebäck5, 85–91 (1951)
Spicher, G., Schröder, R., Schöllhammer, K.: Die, Mikroflora des Sauerteiges. VII. Mitt.: Untersuchungen über die Art der in „Reinzuchtsauern” auftretenden Hefen. Z. Lebensm. Unters. Forsch.169, 77–81 (1979)
Dallmann, H., Schulz, A.: Der Einfluß der technischen Milchsäure in der Sauerteiggärung. Mehl und Brot41, 62–64, 86–89 (1941)
Author information
Authors and Affiliations
Additional information
Nr. 4582 der Veröffentlichungen der Bundesforschungsanstalt für Getreide- und Kartoffelverarbeitung, Detmold
Diese Untersuchungen wurden ermöglicht durch eine finanzielle Förderung seitens des Bundesministeriums für Forschung und Technologie im Rahmen des Programmes „Biologie und Technik”
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Spicher, G., Schröder, R. Die Mikroflora des Sauerteiges. Z Lebensm Unters Forch 170, 119–123 (1980). https://doi.org/10.1007/BF01093689
Received:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF01093689