Das Hörvermögen des Kaulbarsches (Acerina cernua L.) und des Zanders (Lucioperca sandra Cuv. und Val.)

Summary

• 1. The auditory capacities in the stone perch (Acerina cernua) and the pike perch (Lucioperca sandra) were determined by electric shock training.

• 2. The upper frequency limit was at 500 cps and 60 dB (0 dB = 1 μbar) inAcerina, with strong individual variations (Figs. 6 and 7, Table 1), and at 800 cps and 60 dB inLucioperca (Figs. 9 and 11, Table 2). The highest sensitivity was at 100 cps inAcerina and below 200 cps inLucioperca. Frequencies below 50 cps were not tested.

• 3. The optimum shock level was determined to be 10 volts a. c. The essential number of tests to reach the criterion varied according to shock intensity (Acerina, Fig. 3).

• 4. Stone perches learned more rapidly when trained at 100 cps (88.6 tests) than at 200 cps (126 tests) with the electric stimulus level invaried.

• 5. Spontaneous reactions to sound were observed with all the pike perches and approximately half of the stone perches tested.

• 6. The optimum auditory perception range ofLucioperca coincided well with the main frequency range of sounds produced by this species, as described byProtasov (1965; Figs. 9, 11 and 13).

Zusammenfassung

• 1. Vermittels elektrischer Strafdressur wurde das Hörvermögen von Kaulbarsch (Acerina cernua) und Zander (Lucioperca sandra) untersucht.

• 2. Die obere Hörgrenze liegt, mit starken individuellen Unterschieden, beim Kaulbarsch mit 60 dB (0 dB = 1 μbar) bei 500 Hz (Abb. 6 und 7, Tabelle 1). Für den Zander wurde sie mit 60 dB zu 800 Hz bestimmt (Abb. 9 und 11, Tabelle 2). Das Perzeptionsoptimum liegt beim Kaulbarsch um 100 Hz und für den Zander unterhalb von 200 Hz. Töne unter 50 Hz wurden nicht geprüft.

• 3. Als optimaler Strafreiz erwiesen sich elektrische Wechselstromschläge von 10 Volt. Bei geringerer oder höherer Strafe war eine größere Anzahl von Versuchen bis zum Erreichen des Kriteriums erforderlich (Kaulbarsch, Abb. 3).

• 4. Bei 100 Hz trainierte Kaulbarsche lernten durchschnittlich schneller (88,6 Versuche) als solche, die bei gleicher Strafreizhöhe mit 200 Hz trainiert wurden (126 Versuche).

• 5. Spontane Reaktionen auf Töne traten bei allen untersuchten Zandern und bei ca. der Hälfte der Kaulbarsche auf.

• 6. Das Schallperzeptionsoptimum des Zanders stimmt gut mit dem vonProtasov (1965) angegebenen Hauptfrequenzbereich der von dieser Art produzierten Laute überein (Abb. 9, 11 und 13).