Zusammenfassung
Nach Implantation von Vorderkammerlinsen erleichtern postoperative Behandlungsmaßnahmen die Regulierung der binocularen Beziehungen. Ihre Wiederherstellung vollzieht sich stufenweise im Verlauf einer individuell schwankenden Gewöhnungszeit, während der sich der Organismus kompensatorisch an die veränderte sensorische Situation anzupassen vermag. Das Endresultat wird durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflußt, von denen sich der größte Teil bei Kenntnis und Beachtung der dargelegten Zusammenhänge bereits im voraus bestimmen läßt.
Die zusammenfassende Betrachtung der aus umfangreichen Untersuchungen der monocularen und binocularen Funktion gewonnenen Ergebnisse ermöglicht eine Beurteilung des neuen Korrekturverfahrens. Sie läßt erkennen, daß unter günstigen Voraussetzungen die Korrektur mit der Vorderkammerlinse bei der einseitigen Aphakie sogar zur vollen Wiederherstellung der Sehfunktion führen kann. Wichtiger noch, hinsichtlich der praktischen Anwendung, dürfte die Feststellung eines für die Berufstätigkeit ausreichend guten Binocularsehens bei der weitaus größten Zahl unserer mit einer Vorderkammerlinse versehenen Patienten sein.
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Barthelmess, G. Das Sehen mit der Vorderkammerlinse. Albrecht v. Graefes Arch. Ophthal. 162, 545–564 (1961). https://doi.org/10.1007/BF00682383
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