Zusammenfassung
Es wird über drei Vergiftungsfälle mit „Revonal“ berichtet, von denen einer tödlich verlief.
Die Vergiffcungssyniptome weichen teilweise von dem üblichen klinischen Bild einer Schlafmittel Vergiftung ab. Vor allem können klonischtonische Krämpfe auftreten, welche die Anwendung von Cardiazol und Eukraton unmöglich machen. Die pathologisch-anatomischen Befunde waren uncharakteristisch.
In zwei Fällen ließ sich im sauren Harnextrakt, bei der tödlichen Vergiftung auch in der Leber (Valov-Extrakt), unabgebautes Revonal papierchromatographisch und spektrophotometrisch nachweisen. Der Nachweis gelang auch noch nach monatelanger Aufbewahrung der Proben im Kühlschrank.
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Die Arbeit wurde mit Hilfe der Deutschen Forschungsgemeinschaft durchgeführt, wofür wir auch an dieser Stelle unseren besten Dank aussprechen.
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Geldmacher-Mallinckrodt, M., Lautenbach, L. Zum Nachweis der Revonalvergiftung. Archiv für Toxikologie 20, 31–37 (1963). https://doi.org/10.1007/BF00581737
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