Zusammenfassung
Bei dem beschriebenen Fall handelt es sich um eine besonders schwere suicidale Thalliumvergiftung mit 2,25 g Thallium(I)sulfat.
Gastroenteritische Erscheinungen und schwere neuralgiforme Beschwerden in den distalen Abschnitten der Extremitäten standen im Vordergrund des Krankheitsbildes, ohne daß es zu einer Polyneuritis kam.
Der Haarausfall begann in der 3. Krankheitswoche und entwickelte sich in der 6. Woche zu einer Alopecia totalis. Mit Beginn der 8. Woche setzte das Haarwachstum wieder ein.
Der Patient konnte nach 10wöchiger stationärer Behandlung mit Sulfactin, Tecesal, Vitamin B1 und B12 ohne bleibende Schädigungen entlassen werden.
Die Thalliumausscheidung mit dem Urin wurde über einen Zeitraum von 62 Tagen quantitativ verfolgt. Die Bestimmungsmethode wird in ihren Einzelheiten ausführlich beschrieben. Es werden außerdem Einzelbefunde der quantitativen Harnanalysen bei 6 weiteren Fällen von Thalliumvergiftung mitgeteilt.
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Fretwurst, F., Lochmann, F.W. Akute Thalliumvergiftung. Arch. Toxikol. 15, 327–333 (1955). https://doi.org/10.1007/BF00578438
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