Zusammenfassung
Ein klinisch länger beobachteter Fall von Thalliumvergiftung mit 3 g Thallium I-Sulfat wird geschildert.
Besonders deutlich traten dabei, neben der bekannten Polyneuritis und Alopecie, Veränderungen am Herzmuskel im Sinne einer elektrokardiographisch nachweisbaren toxischen Myokarditis zutage.
Die Leberschädigung durch das Thalliumgift ließ sich durch den raschen Anstieg der Serumeisen- und Kupferwerte nachweisen, während die übrigen Funktionsproben nur andeutungsweise positive Werte zeigten. Die funktionellen Nierenveränderungen werden im Sinne eines extrarenalen Nierensyndroms gedeutet.
Nach unseren Erfahrungen kann auch bei an sich letalen Giftmengen eine frühzeitige maximale Therapie mit BAL, Natriumthiosulfat und Austauschtransfusionen mit Periston-N erfolgversprechend sein und zu klinisch vollständiger Ausheilung führen.
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Gerauer, A. Zur Klinik und Therapie der Thalliumintoxikation. Arch. Toxikol. 15, 171–178 (1955). https://doi.org/10.1007/BF00577674
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