Zusammenfassung
An dem Beispiel der erweiterten Gruppe der Weckamine (Benzedrin, Pervitin, Phenylisopropyldimethylamin, Preludin und Ritalin) wurde gezeigt, daß die papierchromatographisch aus Urin isolierten Amine bei der Überführung derselben in Addukte mit Bromkresolgrün ein von der Natur des Stoffes und vom pH-Wert sehr unterschiedliches Verhalten aufweisen. Die Anteile dieser Addukte, die beim Ausschütteln der wäß-rigen Auszüge aus den Flecken der Papierchromatogramme mit Dichlormethan und Benzol bei bestimmten pH-Werben in diese Lösungsmittel übergehen, sind für die isolierten Amine charakteristisch. Die papierchromatographische Reinigung gestattete die photometrische Messung der an den reinen Arzneistoff gebundenen Indicatormenge, da die Bestimmungen nicht durch positiv reagierende Verunreinigungen aus dem biologischen Material (hauptsächlich Urin) beeinträchtigt waren.
Aus der Höhe der dem extrahierten Adduktanteil proportionalen Extinktion der Indicatorlösung (nach Zerlegung des Adduktes mit Natronlauge) sowie dem aus 2 Extinktionen für verschiedene pH-Werte (5,5 und 6,6) gebildeten Extinktionsquotienten war in Beziehung zumR f-Wert Menge und chemische Natur des Amins bestimmbar.
Mit der angewandten Methodik konnten renal ausgeschiedene Weckamine nebeneinander und neben Analgeticis und anderen Arzneistoffen identifiziert und bestimmt werden. Die Ausscheidung von Preludin mit dem Harn konnte quantitativ verfolgt und die Entmethylierung von Phenylisopropyldimethylamin bei der renalen Ausscheidung im menschlichen Körper quantitativ bestimmt werden.
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Nach einem auf dem Kongreß der Deutschen Gesellschaft für gerichtliche und soziale Medizin in Düsseldorf am 26. Juli 1955 gehaltenen Vortrag.
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Vidic, E. Eine Methode zur Identifizierung papierchromatographisch isolierter Arzneistoffe. Arch. Toxikol. 16, 63–73 (1956). https://doi.org/10.1007/BF00577354
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