Berechnung der vestibulären Kompensationsleistung aus einzelnen schnellen Nystagmuskomponenten (Pendelprüfung)

Summary

A new method for computing vestibular gain for each fast phase of nystagmus is proposed. Dividing amplitude by intersaccadic interval yields an approximative value for slow phase velocity. The ratio of slow phase velocity and simultaneous head velocity gives an estimation of instantaneous vestibular gain. These values are computed for five periods (duration 20 s each) of the sinusoidal rotatory test and the medians (f_i for right and left beating nystagmus resp., are determined. The results of 103 tests are compared with vestibular gain (f_k) computed from cumulograms of the slow phases. A linear relation f_i = 8,01 + 0,762 · f_k, standard deviation s_i=4,11%) is found. From this values for vestibular gain determined by these two methods are considered to be well comparable and convertable. As reasons for the non-ideal result of linear regression (compared with f_i=f_k±s_i) physiological and methodic factors are discussed.

Zusammenfassung

Es wird über eine neue Methode zur Berechnung der vestibulären Kompensationsleistung aus den schnellen Komponenten berichtet. Aus dem Verhältnis von Amplitude und Intervall der Nystagmusschläge wird ein Näherungswert für die Geschwindigkeit der langsamen Phase erhalten. Der Quotient aus diesem Wert und der gleichzeitigen Drehgeschwindigkeit des Kopfes gibt ein Maß für die momentane Kompensationsleistung. Bei der Pendelprüfung werden diese Werte für fünf Pendelperioden (Periodendauer 20 s) berechnet und daraus die Medianwerte f_i getrennt für Rechts-und Linksnystagmus bestimmt. Die Ergebnisse für 103 Pendelprüfungen werden den aus den Kumulogrammen der langsamen Komponenten berechneten Kompensationsleistungen f_k gegenübergestellt. Es zeigt sich ein linearer Zusammenhang, f_i = 8,01 + 0,762 · f_k, Standardabweichung s_i=4,11%. Die enge lineare Beziehung macht die Ergebnisse gut vergleichbar und läßt Umrechnungen zu. Für die Abweichung der Regressionsgeraden vom Idealverhalten f_i= f_k±s_i werden physiologische und methodische Einflüsse diskutiert.