Autoradiographische Untersuchungen über visuelle „Engramm“-Bildung bei Zahnkarpfen. I

Summary

In half-grown guppies (Lebistes reticulatus Peters, Cyprinodontidae), held in darkness for 45 days and injected with H-3-histidine the intermittent exposure of one eye to a fine vertical stripe of light produced a band-like, angled trace in the contralateral hemisphere which could be marked by autoradiography. Control animals, partly held in day-light, partly in the dark did not show differences of activity in both hemispheres of the tectum. The authors discuss the question, whether these traces correspond to the stimulus pattern in the retina and whether they may be looked at as “engrams” (in the larger sense of the concept).

Zusammenfassung

Es gelang, bei 45 Tage im Dunkeln gehaltenen und mit H-3-Histidin injizierten, halbwüchsigen Guppys (Lebistes reticulatus Peters) durch intermittierende Belichtung eines Auges mit einem schmalen, senkrechten Streifen in der kontralateralen Hemisphäre des Tectum opticum autoradiographisch Spuren nachzuweisen, die insgesamt ein etwas gewinkeltes Band darstellten. Im Dunkeln wie im Hellen gehaltene injizierte Kontrolltiere zeigten keine Aktivitätsunterschiede der beiden Tectumhemisphären. Es wird die Frage diskutiert, ob diese Spuren dem Reizmuster auf der Retina entsprechen und im weiteren Sinne als „Engramme“ gedeutet werden können.