Zusammenfassung
Die Augen von Lycosiden und von Pisaura werden nach den 1928 angegebenen Methoden untersucht. In anatomischer Hinsicht wird auf die eigenartige Bilateralität der NA der Lycosiden hingewiesen. Mit dem Vertikalilluminator werden die Anordnung und die Winkelabstände der Rhabdome gemessen. Die NA beherrschen das gesamte Gebiet um die Spinne herum, ihre Gesichtsfelder überschneiden sich unbedeutend. Die Gesichtsfelder der HaA liegen, sich weit überschneidend innerhalb der NA. Der Winkelabstand der Rhabdome beträgt im günstigsten Falle 1,5°.
Die Augen der Lycosiden sind nur für ein Bewegungssehen geeignet, ein Formensehen findet nicht statt. Die Reizung von ein oder zwei Rhabdomen genügt, um die Tiere auf eine Beute reagieren zu lassen. Das Finden der ♀ ♀ geschieht zwar durch die Augen, infolge ihrer Bewegung, eine Erkennung der Geschlechter findet aber nur nach Berührung statt. Unterschiede in der Funktion der HaA und NA konnten nicht festgestellt werden, sind aber nach dem Bau der Augen zu erwarten.
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Homann, H. Beiträge zur Physiologie der Spinnenaugen III. Das Sehvermögen der Lycosiden. Z. f. vergl. Physiologie 14, 40–67 (1931). https://doi.org/10.1007/BF00348217
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