Zusammenfassung
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1.
Die rhythmischen Beinbewegungen einer unter Wasser befindlichen Corixa geoffroyi Leach sind echte Atembewegungen, welche im Gegensatz zur Meinung Eges nicht durch Sauerstoffmangel, sondern durch eine bestimmte, nicht zu hohe Kohlensäurespannung im Luftvorrat des Tieres hervorgerufen werden.
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2.
Ein Tier, dessen Aktivität durch irgendwelche Ursachen herabgesetzt ist, macht die Beinbewegungen nicht mehr spontan, weil die zum Verursachen der Beinbewegungen erforderliche Kohlensäurespannung in der Luftblase nicht mehr erreicht wird.
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3.
Inaktive Tiere, welche keine rhythmischen Beinbewegungen machen, steigen doch zeitweise an die Oberfläche, um die Atemluft zu erneuern.
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4.
Das Emporsteigen zur Oberfläche wird durch zwei verschiedene Ursachen bedingt; in gewissen Fällen ist Sauerstoffmangel, in anderen eine zu geringe Größe der Luftblase die Ursache.
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5.
Herabgesetzte Sauerstoffspannung hat somit für die Atemregulierung unseres Versuchsobjektes eine ganz andere Bedeutung als erhöhte Kohlensäurespannung: während ein bestimmter, nicht zu groβer Kohlensäureüberschuβ das Auftreten von rhythmischen Beinbewegungen verursacht, hat Sauerstoffmangel immer nur das Emporsteigen an die Oberfläche zur Folge.
Literaturverzeichnis
Babák, E.: Die Mechanik und Innervation der Atmung. Wintersteins Handbuch der vergleichenden Physiologie 1, 2 (1912).
Ege, Richard: On the respiratory function of the air stores carried by some aquatic insects (Corixidae, Dytiscidae and Notonecta). Z. allg. Physiol. 17 (1915).
Hagemann, J.: Beiträge zur Kenntnis von Corixa. Zool. Jb., Abt. Anat. u. Ontog. 30 (1910).
Jordan, H. J.: Allgemeine vergleichende Physiologie der Tiere. Berlin 1929.
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Oortwijn Botjes, J. Die Atemregulierung bei Corixa geoffroyi Leach. Z. f. vergl. Physiologie 17, 557–564 (1932). https://doi.org/10.1007/BF00340890
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF00340890