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Zur „Formwahrnehmung“ der Tagfalter

I. Spontane bevorzugung von Formmerkmalen durch Vanessen

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Zeitschrift für vergleichende Physiologie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

  1. 1.

    Bei paarungslustigen Männchen von Argynnis paphia konnte durch Weibchenmodelle aus gefärbtem Papier sowie durch unter Glas befestigte lebende Weibchen niemals eine typische Phase der Paarungsreaktion ausgelöst werden.

  2. 2.

    Dagegen wurde durch diese Objekte, wie auch ganz anders geformte bei Argynnis wie auch bei Vanessa io eine deutliche spontane Nahrungsreaktion ausgelöst.

  3. 3.

    Diese Reaktion erfolgt zwar auf jeder farbigen Fläche, gleichgültig welcher Form. Doch werden dabei bestimmte Figuren vor anderen deutlich bevorzugt — folglich auch von diesen unterschieden —, und zwar auf Grund gewisser Figurmerkmale. Die wichtigsten sind:

  4. a)

    der Flächeninhalt

  5. b)

    der Grad der „Gliederung“ einer Figur.

  6. 4.

    Die Art des Zusammenwirkens dieser beiden Faktoren hängt von der Farbe der betreffenden Figur ab.

  7. 5.

    Die Fähigkeit der optischen Auflösung ist bei Vanessa, verglichen mit der der Biene, anscheinend gering. Ein schwarz-gelbes Schachbrettmuster mit einem Konturenabstand von 0,5 cm konnte von anfliegenden Faltern aus wenigen Zentimeter Entfernung nicht mehr aufgelöst werden.

  8. 6.

    Alle Ergebnisse gelten nur für Anordnungen mit relativ starker „Abhebung“ der farbigen Figur vom farblosen Grund.

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Ilse, D. Zur „Formwahrnehmung“ der Tagfalter. Z. f. vergl. Physiologie 17, 537–556 (1932). https://doi.org/10.1007/BF00340889

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