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Beiträge zur Bewegungsphysiologie der Hippocampus-Arten

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Zeitschrift für Vergleichende Physiologie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Wir können, wenn wir die Ergebnisse obiger Untersuchungen zusammenfassen, folgende Feststellungen machen:

  1. 1.

    Zwei Funktionskreise sind es, die die Bewegungen des Seepferdchens ausmachen und die sich zueinander, je nach dem Zustand, in dem das Tier sich befindet, ganz verschieden verhalten können.

    • Das Rückenmarkstier (und ebenso das bewegungslose Tier) zeigt nur den einen, nämlich die Schwanzbewegungen, die mit der Klammerung zusammenhängen und ganz mechanisch stets im gleichen Sinn ablaufen, stets auf die gleichen Reize gleich antworten.

    • Der höhere Kreis, der den anderen häufig verdeckt, besteht in den Flossenbewegungen und den mit ihnen und der Labyrinthfunktion verkoppelten, vom Gehirn, nicht vom Rückenmark aus geregelten Steuerbewegungen des Schwanzes.

  2. 2.

    Diese Schwanzbewegungen beeinflussen im hohen Grade die Richtung der Kräfte, die die Flossen ausüben. Höhensteuerung und Seitensteuerung werden durch sie mit bedingt.

  3. 3.

    Die Rückenflosse befördert das Tier in Richtung seiner Körperlängsachse, die Brustflosse nicht ganz in Richtung der Kopflängsachse, sondern etwas mehr schief nach oben, im Fall umgekehrter Undulation schief nach hinten unten.

  4. 4.

    Je nachdem nur die Brustflossen für sich oder nur die Rückenflosse oder beide zusammen verwendet werden, je nachdem ferner die Schwanzhaltung reguliert wird, ändert sich sowohl Körperhaltung wie Bewegungsrichtung (s. Punkt 2).

  5. 5.

    Körperhaltung, insbesondere Schwanzhaltung und Flossenbewegung, Antrieb und Steuerung hängen also auf engste zusammen und sind in den eigentümlichen Bauverhältnissen, die wiederum Gleichgewichtsverhältnisse und Körperhaltung bedingen, begründet.

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Weber, H. Beiträge zur Bewegungsphysiologie der Hippocampus-Arten. Z. f. vergl. Physiologie 5, 1–36 (1927). https://doi.org/10.1007/BF00340814

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