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Die dynamischen Erscheinungen des Tonus bei den Muskeln hohlorganartiger Tiere

I. Der von den Pedalganglien von Helix pomatia induzierte gesteigerte Widerstand gegen Dehnung ist von spezifisch tonischer Art und wesensverschieden von Tetanus

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Zeitschrift für vergleichende Physiologie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

  1. 1.

    Die Dehnungskurven von normalen und pedalganglienlosen Helix-F:ußen werden aufgenommen, bei verschiedenen Temperaturen (konstante Last).

  2. 2.

    Für die früher durch Jordan beschriebene Erscheinung, daß nämlich der normale Muskel sich erst schneller dehnt, dann aber ein „Umschlag“ erfolgt, wonach der normale Muskel mehr Widerstand bietet als der ganglienlose, ergab sich ein Optimum bei etwa 16°.

  3. 3.

    Bei niederen Temperaturen (12°) liegt der Umschlag tiefer, beide Kurven verlaufen im Anfange viel weniger steil, vornehmlich fällt dies bei dem normalen Fuße auf, so daß der Unterschied zwischen beiden Kurven sich etwas verwischt.

  4. 4.

    Bei höheren Temperaturen, die jedoch so gewählt wurden, daß von einer Schädigung der Ganglien nachweislich noch keine Rede sein kann, verschwindet schließlich der Unterschied zwischen beiden Kurven völlig (28°). Wenn wir uns hier auf die Widerstandserhöhung und den Ganglieneinfluß beschränken, da nur dieser uns im Rahmen dieser Arbeit interessiert, können wir sagen, daß die Temperatur diesen Widerstand, den „Zentraltonus“, vernichtet. Da diese Temperatur das Ganglion nicht schädigt, so ist dies ein erster Beweis dafür, daß der Zentraltonus kein superponierter Tetanus ist.

    Es handelt sich also offensichtlich um gesteigerten viskosoiden Widerstand.

  5. 5.

    Daß der Widerstand, den wir Zentraltonus nennen, viskosoider Natur ist, ergibt sich auch aus seinem Verhalten gegenüber größerer Neubelastung (typische Dehnungskurve) sowie gegenüber direkter Temperaturerhöhung, nach Eintritt des „Umschlages“ (Zentraltonus). Auch hier erwirkt die Temperaturerhöhung plötzliche schnelle Dehnung.

  6. 6.

    Ganz anders verhält sich der Muskel im Zustande des „Dauertetanus “. In diesem Zustande bleibt seine Reaktion auf Last oder Neubelastung stets elastisch (steiler Fall bis zu einem Gleichgewichte, dann Stillstand; totale Wiederverkürzung nach Entlastung).

  7. 7.

    Erwärmung im Zustande des Dauertetanus hat auf das Verhalten gegenüber irgendwelcher Last keinerlei Einfluß: die Reaktion bleibt elastisch; Wärme löst keinen Tetanus.

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Jordan, H.J., Hardenberg, J.D.F. Die dynamischen Erscheinungen des Tonus bei den Muskeln hohlorganartiger Tiere. Z. f. Vergl. Physiologie 4, 545–563 (1926). https://doi.org/10.1007/BF00340749

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