Skip to main content
Log in

Die Tänze der Bienen nach einem Fussweg zum Futterplatz

Unter besonderer Berücksichtigung von Umwegversuchen

  • Published:
Zeitschrift für vergleichende Physiologie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

  1. 1.

    Bienen, die veranlaßt werden, einen mehrere Meter entfernten Futterplatz zu Fuß aufzusuchen, werben für diesen Futterplatz durch Rund- oder Schwänzeltänze auf den Waben des Stockes.

  2. 2.

    Wenn sie in einem geradlinigen Laufgang verkehren, weisen sie beim Schwänzeltanz die Richtung zur Futterstelle angenähert richtig. Die auftretenden Abweichungen sind zum Teil systematische Fehler, wie solche auch bei den Tänzen freifliegender Bienen zu beobachten sind. Die Streuung ist aber bei den Fußgängerbienen viel größer.

  3. 3.

    Bienen, die den Weg zum Futterplatz auf einem rechtwinklig geknickten Umweg zurücklegen, weisen angenähert die Richtung der Luftlinie vom Stock zum Futterplatz, wobei sich aber eine „Überbewertung der Endstrecke“ bemerkbar macht.

  4. 4.

    Auch bei Versuchen in halbkreisförmigen Laufbahnen ist die Richtungsweisung durch eine „Überbewertung der Endstrecke“ beeinflußt.

  5. 5.

    Versuche in einem kreisförmigen Laufgang und mit haarnadelförmig oder S-förmig verlaufendem Wege führten zu teilweise schwer verständlichen Ergebnissen und bedürfen noch weiterer Klärung.

  6. 6.

    Wenn man in einem rechtwinklig geknickten Laufgang einen Schenkel abdeckt, so geben die Bienen beim Schwänzeltanz die Richtung des nicht abgedeckten Schenkels an. Nur die Wegstrecke, auf der der Himmelskompaß sichtbar war, wirkt sich bei der Richtungsweisung aus.

  7. 7.

    Die Entfernungsweisung von Fußgängerbienen zeigt eine gewisse Übereinstimmung mit der Entfernungsweisung fliegender Bienen, indem bei geringem Abstand der Futterquelle Rundtänze, bei größerem überwiegend Schwänzeltänze gemacht werden. Der Übergang vom Rundzum Schwänzeltanz erfolgt aber bei Krainerbienen in der Laufbahn schon bei 3–4m (bei fliegenden Bienen bei 50–100m). Bei weiter verlängerten Laufstrecken ist bei den Fußgängerbienen keine klare Beziehung zwischen Tanztempo und Entfernung erkennbar.

  8. 8.

    Daß Italienerbienen ein langsameres Tanztempo haben als Bienen der Krainer Rasse, bestätigte sich auch für Fußgängerbienen.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this article

Price excludes VAT (USA)
Tax calculation will be finalised during checkout.

Instant access to the full article PDF.

Literatur

  • Boch, R.: Die Tänze der Bienen bei nahen und fernen Trachtquellen. Z. vergl. Physiol. 38, 136 (1956).

    Google Scholar 

  • Frisch, K. v.: Über die „Sprache“ der Bienen. Zool. Jb., Abt. allg. Zool. u. Physiol 40, 1 (1923).

    Google Scholar 

  • —: Über den Geschmackssinn der Bienen. Z. vergl. Physiol. 2, 1 (1934).

    Google Scholar 

  • —: Die Tänze der Bienen. Österr. zool. Z. 1, 1 (1946).

    Google Scholar 

  • —: Gelöste und ungelöste Rätsel der Bienensprache. Naturwiss. 35, 12, 38 (1948).

    Google Scholar 

  • —: Die Polarisation des Himmelslichtes als orientierender Faktor bei den Tänzen der Bienen. Experientia (Basel) 5, 142 (1949).

    Google Scholar 

  • —: Die Sonne als Kompaß im Leben der Bienen. Experientia (Basel) 6, 210 (1950).

    Google Scholar 

  • —: Orientierungsvermögen und Sprache der Bienen. Naturwiss. 38, 105 (1951).

    Google Scholar 

  • - Die Richtungsorientierung der Bienen. Verh. dtsch. zool. Ges. 1952.

  • - Eine eigenartige Räuberbande. Z. Bienenforsch. 2 (1953).

  • Gebelein, H., u. H. Heite: Statistische Urteilsbildung. Berlin-Göttingen-Heidelberg: Springer 1951.

    Google Scholar 

  • Heran, H.: Zit. von K. v. Frisch u. M. Lindauer, Über die Fluggeschwindigkeit der Bienen und über ihre Richtungsweisung bei Seitenwind. Naturwiss. 42, 377 (1955).

    Google Scholar 

  • Heran, H., u. L. Wanke: Beobachtungen über die Entfernungsmeldung der Sammelbienen. Z. vergl. Physiol. 34, 383 (1952/53).

    Google Scholar 

  • Hertz, M.: Auflösungsvermögen des Bienenauges und optomotorische Reaktionen. Z. vergl. Physiol. 21, 591 (1939).

    Google Scholar 

  • Körner, I.: Zeitgedächtnis und Alarmierung bei den Bienen. Z. vergl. Physiol. 27, 445 (1940).

    Google Scholar 

  • Lindauer, M.: Über die Einwirkung von Duft- und Geschmacksstoffen sowie anderen Faktoren auf die Tänze der Bienen. Z. vergl. Physiol. 3, 348 (1948).

    Google Scholar 

  • —: Bienentänze in der Schwarmtraube. Naturwiss. 38, 509 (1951).

    Google Scholar 

  • —: Temperaturregulierung und Wasserhaushalt im Bienenstaat. Z. vergl. Physiol. 36, 391 (1954).

    Google Scholar 

  • —: Schwarmbienen auf Wohnungssuche. Z. vergl. Physiol. 37, 263 (1955).

    Google Scholar 

  • Pätau, K.: Zur statistischen Beurteilung von Messungsreihen. Biol. Zbl. 63, 152 (1943).

    Google Scholar 

  • Palitschek, E.: Ein Beitrag zur optischen und statischen Orientierung der Biene. Diss. Graz 1952. (Nicht veröffentlicht.)

  • Schua, L.: Untersuchungen über den Einfluß meteorologischer Elemente auf das Verhalten der Honigbiene (Apis mellifica). Z. vergl. Physiol. 34, 258 (1952).

    Google Scholar 

  • Weiss, K.: Der Lernvorgang bei einfachen Labyrinthversuchen von Bienen und Wespen. Z. vergl. Physiol. 36, 9 (1954).

    Google Scholar 

  • Wolf, E.: Heimkehrvermögen der Bienen. Z. vergl. Physiol. 3, 615 (1926).

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

About this article

Cite this article

Bisetzky, A.R. Die Tänze der Bienen nach einem Fussweg zum Futterplatz. Zeitschrift für vergleichende Physiologie 40, 264–288 (1957). https://doi.org/10.1007/BF00340571

Download citation

  • Received:

  • Issue Date:

  • DOI: https://doi.org/10.1007/BF00340571

Navigation