Zusammenfassung
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1.
Molche sind auf chemisch reine Duftstoffe dressierbar und können sie qualitativ unterscheiden. Die Lernzeit für eine einfache Dressur auf einen reinen Riechstoff beträgt 2 Wochen, für die Unterscheidung zweier Duftstoffe 3–4 Wochen.
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2.
Die Geruchsschärfe der Molche verschiedenen reinen Duftstoffen gegenüber entspricht ungefähr der des Menschen.
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3a.
Beim Mediumwechsel in Richtung Wasser → Land ist ein Wiedererkennen des Dressurduftes nur in Ausnahmefällen möglich, nämlich nur dann, wenn die „Latenzzeit“ bedeutend kürzer ist als das Dressurgedächtnis. Das Dressurgedächtnis hält 5 Tage an.
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b)
Beim Mediumwechsel in Richtung Land → Wasser wird die Dressur stets wiedererkannt. Es sind also die perzipierenden Sinneszellen in der Riechschleimhaut im Wasser und an Land dieselben.
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4.
Molche können eine Duftspur verfolgen. Bei geringer Intensität der Duftspur gegenüber derjenigen eines Duftherdes, der sich an ihrem Ende befindet, verlassen die Molche die Spur und gelangen ohne diese zum Ziel. Meistens legen sie dabei das letzte Stück der Strecke gerichtet zurück.
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Dissertation der Philosophischen Fakultät der Universität Greifswald (889).
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Gertz, W. Geruchsdressuren und Reizschwellenbestimmungen an Tritonen. Z. f. vergl. Physiologie. 25, 389–426 (1938). https://doi.org/10.1007/BF00339644
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