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Versuche über Komplementär-Farben bei Ellritzen (Phoxinus laevis)

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Zeitschrift für vergleichende Physiologie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Es wurden Ellritzen auf einen mitten in einer „Spektralleiter“ liegenden Streifen unzerlegten Lichtes dressiert. Darauf wurde mittels eines Winkelschen Farbenmischapparates ein ebenso großer Weißstreifen aus zwei für den Menschen komplementären Farben hergestellt, den Ellritzen auch mitten in einer Spektralleiter, aber ohne Futter, geboten und ihre Sprünge auf Weiß und die anderen Farben beobachtet. Dabei ergab sich:

  1. 1.

    Die Ellritze unterscheidet mit Sicherheit unzerlegtes Licht von jeder Spektralfarbe. („Dressursicherheit“ etwa 90 vH.)

  2. 2.

    Die uns rein weiß erscheinenden Mischungen dreier Komplementärfarbpaare: Gelb /Blau, Rot/Grün, Orange/Grün wurden von den weißdressierten Ellritzen mit Sicherheit an ihrem Farbton von allen anderen Spektralfarben unterschieden und als „weißähnlich“ erkannt.

  3. 3.

    Mischungen aus Rot/Grün sind für die Ellritzen ebenso weißähnlich wie solche aus Blau/Gelb und solche aus Orange/Grün.

  4. 4.

    Geringe Veränderung der Intensität- und Wellenlängebezirke der Farbpaare, die für das menschliche Auge das Mischlicht weißverhüllt farbig machen, ändern für die Ellritze den Grad der Weißähnlichkeit nicht. Es wurden Mischlichter, die für uns weißverhüllt bläulich, rosa und gelblich erscheinen, von der Ellritze alle mit der gleichen Sicherheit als „weißähnlich“ erkannt.

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Literaturübersicht

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  • Wolff, H.: Das Farbenunterscheidungsvermögen der Ellritze. Ebenda 3. 1925.

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Man kann also für die Ellritze aus zwei komplementären Farben ein Licht herstellen, das dem unzerlegten Bogenlampenlicht farbtonähnlich ist.

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Hamburger, V. Versuche über Komplementär-Farben bei Ellritzen (Phoxinus laevis). Z. f. vergl. Physiologie 4, 286–304 (1926). https://doi.org/10.1007/BF00339033

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