Zusammenfassung
Bei Ciona intestinalis L. wird durch eine starke Zusammenziehung des Tieres die Herztätigkeit sehr stark verändert. Dies ist auf die Drucksteigerung im Inneren des Tierkörpers zurückzuführen, die durch die muskuläre Zusammenziehung bewirkt wird. Das Herz zeigt sich prall gefüllt, die Automatiezentren A sowohl wie B arbeiten weniger oft als in der Norm, und es findet ein sehr häufiger Schlagwechsel statt.
Dabei erweist sich das Zentrum A in seiner Tätigkeit stärker beeinflußt als das Zentrum B. Dies verdient Hervorhebung, weil in der Norm die Tätigkeit des Zentrums A die des Zentrums B übertrifft. Nach wiederholter Reizung des Tieres zur Zusammenziehung beobachtet man eine Angleichung der beiden Automatiezentren A und B in dem Sinne, daß sie Stunden hindurch nahezu gleich lang und mit der gleichen Frequenz tätig sind.
Diejenigen Arten von Manteltieren, die durch Muskelzug eine starke Verkürzung ihres Körpers herbeiführen können, haben es bis zu einem gewissen Grade willkürlich in der Gewalt, die Richtung des Blutumlaufes im Körper zu ändern.
Die vorliegende Untersuchung wurde mit Hilfe einer Spende der Notgemeinschaft Deutscher Wissenschaft durchgeführt, der auch an dieser Stelle für die gütige Unterstützung herzlichst gedankt sein soll.
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Vgl. auch die Mitteilung des Verf. Observations sur le battement du coeur chez les Ascidies in den Bull. du musée océanogr. Monaco 1929.
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v. Skramlik, E. Die Beeinflussung der Kreislauftätigkeit von Ascidien durch den in der Körperhöhle herrschenden Druck. Z. f. vergl. Physiologie 11, 310–320 (1930). https://doi.org/10.1007/BF00338872
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF00338872