Zusammenfassung
Bei mittleren Außentemperaturen zwischen etwa 16 und 28° haben die Kugelgürteltiere während der Ruhezeit eine nahezu konstante Körperwärme. Diese Normaltemperatur liegt bei etwa 32°. Überschreitet die Außentemperatur die mittleren Grenzen nach oben oder unten, so wird die Wärmeregulation ausgeschaltet und die Körpertemperatur kommt in ein direktes Abhängigkeitsverhältnis zur Außentemperatur. Die Schwankungsamplitude der Körpertemperatur beträgt etwa 13° und zwar bei einem Schwanken der Außentemperatur von 6–42°. Unabhängig von dem Stand der Außentemperatur erfolgt gegen Abend ein Ansteigen der Körpertemperatur unter dem Einfluß des Aktivwerdens.
Bei jungen, und ebenso bei kranken und geschwächten Tieren ist die Wärmeregulation noch unvollkommener bzw. gestört, die Körperwärme ist weitgehend abhängig von der Außentemperatur. Bei trächtigen Tieren dagegen scheint ein∼Sinken der Körpertemperatur unter den Normalstand nicht zu erfolgen, was mit einem durch die Trächtigkeit bedingten stärkeren Stoffwechsel zusammenhängen dürfte.
Einige Beobachtungen an anderen Gürteltieren berechtigen zu der Annahme, daß auch bei diesen ähnliche Verhältnisse vorliegen wie beim Kugelgürteltier. Durch die Untersuchungen wird somit die Zahl der niederen Säugetiere vermehrt, die nur eine relativ geringe Wärmeregulation ausgebildet haben.
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Eisentraut, M. Biologische Studien im bolivianischen Chaco. Z. f. vergl. Physiologie 18, 174–185 (1932). https://doi.org/10.1007/BF00338158
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