Summary
The calcite pattern of the avian egg shell (Diomedea exulans) was studied by means of the polarization microscope on transverse and tangential ground sections cemented on the object slide and etched with „Calcinase“ (EDTA). In such manner the pattern is visible in all shell layers. It develops in the outgrowing calcite individues as cristallographically defined clefts closing than more or less, so that only still remain sutures or tender boundary lines; but also these can be at last indiscernable. Therefore the pattern is not at first developed by etching, but Calcinase makes distinguishable an existing, more or less latent structure. Under the action of Calcinase the boundaries of the pattern elements first appear on the ground section surface as furrows; these enlarging and deepening separate the pattern elements completely. In the “cone layer” the pattern elements are block like. In the “inner column layer” rhombic pattern elements are ranged in stripes and the globular inclusions are accumulated on the pattern boundaries. In the “outer column layer” the separation of elements in the globular pattern happens in the inclusion free hiels between the squares.
Zusammenfassung
Das Muster im Eischalenkalk der Vögel wurde bei Diomedea exulans im Polarisationsmikroskop untersucht, an Quer- und Flachschliffen der Schale, die, dem Objektträger aufgekittet, mit Calcinase (EDTA) geätzt waren. Auf solchem Wege ist das Muster in allen Schalenlagen nachweisbar. Es entsteht, indem beim Auswachsen der Calcitindividuen kristallographisch definierte Spalten in ihnen zunächst offenbleiben, dann aber sich schließen, wobei an ihrem Ort „Verwachsungsnäbte“ oder zarte „Grenzlinien“ sich erhalten; aber auch diese können verschwinden. Das Muster wird also nicht erst durch die Ätzung hervorgerufen, sondern diese verdeutlicht eine vorgegebene, aber mehr oder minder verborgene Struktur. Unter Wirkung der Calcinase treten die Grenzen der Musterelemente auf der Schliffebene zuerst als Furchen hervor; indem diese sich erweitern und vertiefen, werden die Musterelemente am Schliff völlig getrennt. In der Kegellage sind die Musterelemente blockartig. In der Inneren Säulenlage reihen sich rhomboedrische Elemente zu parallelen Streifen aneinander, auf deren Grenzen die Globularinklusionen angehäuft sind („Streifenmuster“). In der Äußeren Säulenlage verlaufen die Grenzen der Musterelemente in den inklusionsfreien Rainen zwischen den Häufchen der Globularinklusionen.
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Literatur
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Schmidt, W.J. Das „Muster“ im Eischalenkalk der Vögel dargestellt durch Schliffätzung. Zeitschrift für Zellforschung 79, 446–458 (1967). https://doi.org/10.1007/BF00335486
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