Zusammenfassung
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1.
Durch Temperaturschwankungen werden im peripheren Nerven Veränderungen hervorgerufen, die auf die Geschwindigkeit der Erregungsleitung Einfluß haben können. Deshalb haben verschiedene Autoren beim gleichen Tier und im gleichen Temperaturbereich eine verschieden große Steigerung der Leitungsgeschwindigkeit durch Erhöhung der Temperatur gefunden.
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2.
Durch geeignete Maßnahmen können längere Zeit nachwirkende Veränderungen des Nerven durch Temperaturschwankung weitgehend ausgeschaltet werden. Dann ergeben sich für jeweils einen bestimmten, den normalen Lebensbedingungen des Nerven entsprechenden Temperaturbereich gut übereinstimmende Werte.
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3.
Unter Anwendung der Arrheniusschen Gleichung ergibt sich die Wahrscheinlichkeit, daß bei Rana temporaria und Felis domestica unter normalen Verhältnissen die Erregungsleitungsgeschwindigkeit von demselben chemischen Vorgang bestimmt wird. Für diesen Vorgang wurde eine Wärmetönung von rund 11000 cal · Mol−1 berechnet.
Literatur
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Engelhardt, A. Die Temperaturabhängigkeit der Erregungsleitungsgeschwindigkeit im Kalt- und Warmblüternerven. Z. Vergl. Physiol. 33, 125–128 (1951). https://doi.org/10.1007/BF00298974
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