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Versuche über die „Beliebtheit“ einiger Getreidearten beim Huhn

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Zeitschrift für vergleichende Physiologie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Hühnern wurden die 6 Getreidearten Weizen, Mais, Roggen, Gerste, Hafer und Erbsen in Körner und Schrotform geboten. Außerdem wurden ihnen aus Roggen- und Weizenschrot hergestellte künstliche roggen- und waizenförmige Körner gereicht. Den Tieren wurden je zwei Getreidearten nebeneinander vorgesetzt.

Bei den Versuchen über die Beliebtheit einiger Getreidearten fraßen die Hühner die ihnen neben den anderen Getreidearten gebotenen Weizenkörner zu 100%. Dem Weizen kam demnach als Vergleichsmittel dieselbe Bedeutung zu wie dem Wasser in den Versuchen mit flüssigen Schmeckstoffen. Die übrigen Getreidearten konnten — in Körnerform — entsprechend ihrer Annahmehäufigkeit neben Weizen zu folgender „Reihenfolge abnehmender Beliebtheit“ zusammengestellt werden: Weizen>Mais> Roggen ∼ Gerste>Hafer. Die Reihenfolge oder Rangordnung bleibt auch bei Versuchen der einzelnen Glieder der Reihe untereinander erhalten. Im Verhalten den Erbsen gegenüber machten sich individuelle Abweichungen bemerkbar. Den Erbsen konnte deshalb kein sicherer Platz in der „R.a.B.“ zugewiesen werden. Für die verschiedene Beliebtheit der einzelnen Körnerarten konnten Unterschiede des Geschmacks, der Form und der Farbe von Bedeutung sein. Bei den Versuchen über die Bedeutung der Form wurden die als Schrote gereichten Getreidearten nicht mehr im Sinne jener „R.a.B.“ unterschieden. Die Hühner bevorzugten jedoch einige Schrote, ohne daß es zur Ablehnung der anderen kam. Nur Mais- und Erbsenschrot wurden in gleicher Weise abgelehnt, beide wichen in der Farbe wesentlich von den anderen ab, der Mais außerdem durch seine mangelhafte Klebfähigkeit. Bei Darbietung gefärbter Schrote verschwanden diese Bevorzugungen, nur das Maisschrot wurde — wegen seiner abweichenden Ballungsfähigkeit — weiterhin abgelehnt. Danach scheint die Form wichtiger als die Farbe für die verschiedene Beliebtheit der Getreidearten zu sein. Das bestätigen Versuche mit gefärbten Körnern: hier bleibt die „R.a.B.“ die gleiche wie bei den Versuchen mit angefärbten Körnern.

Bei den Versuchen mit künstlichen Körnern konnte bestätigt werden, daß sich die Hühner bei der Vorliebe für einzelne Getreidearten in erster Linie nach der Form der Körner und erst in zweiter Linie nach deren Farbe richten. Dem Geschmack kommt keine Bedeutung zu.

Es wurden insgesamt 9004 Einzelversuche ausgeführt.

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Schrifttum

  • Engelmann, C.: Versuche über den Geschmack von Taube, Ente und Huhn. Z. vergl. Physiol. 20 (1934).

  • - Weitere Versuche über den Geschmackssinn des Huhns. Z. vergl. Physiol. 24 (1937).

  • Jaensch, E. R.: Der Hühnerhof als Forschungs- und Aufklärungsstätte in menschlichen Rassefragen. Z. Tierpsychol. 2, H. 3 (1939).

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  • Zahn, W.: Über den Geruchsinn einiger Vögel. Z. vergl. Physiol. 19, H. 4 (1933).

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Herrn Prof. Dr. Nehring, dem Direktor der Landwirtschaftlichen Versuchsstation, Rostock, danke ich dafür, daß er durch Überlassung eines Stalles es mir ermöglichte, diese Versuche mit meinen Hühnern weiterzuführen.

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Engelmann, C. Versuche über die „Beliebtheit“ einiger Getreidearten beim Huhn. Z. Vergl. Physiol. 27, 525–544 (1940). https://doi.org/10.1007/BF00297913

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