Zusammenfassung
Gedanken zu einer zukünftigen, integralen Demokratie
Anhand des Spiral-Dynamics-Modells wird die historische Entwicklung von Regierungsformen und Demokratie durchgespielt. So hat jede Zeit, jede Kulturepoche das ihr angemessene Regierungssystem. Demokratie in Flächenstaaten und die Idee von Nationen und Nationalstaaten sind geschichtlich junge Phänomene, die vor gerade einmal 200 Jahren entstanden sind. Dieses damals geniale Konzept löste zentralisierte, auf einen Herrscher ausgerichtete Systeme ab. Nach der französischen Revolution entstanden unterschiedliche Ausprägungen der Demokratie. Mittlerweile verlieren immer mehr Bürgerinnen und Bürger in den westlichen Demokratien den Glauben an dieses System. In Deutschland sind fast 50 % der Wahlberechtigten unzufrieden damit, wie die Demokratie funktioniert – Tendenz steigend.
Wir können jetzt als Gesellschaft weiterversuchen, uns durchzuwursteln oder wir entwickeln unser politisches System weiter. Die Kunst hierbei wird sein, bewährte Errungenschaften von alten Zöpfen zu unterscheiden und neue Kategorien des Politischen zu kreieren. Gesellschaftliche Zusammenhänge sind um ein Vielfaches komplexer als Organisationen. Umso wichtiger ist, dass wir unser Wissen aus allen Lebensbereichen zusammentragen und konsequent anwenden. Die integrale Theorie hilft uns hierbei. In diesem Beitrag wird ein realistisches Bild für einen Staat von morgen entwickelt: Wie kommen wir zu einer verantwortlichen Politik des Herzens und der Menschlichkeit.
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Notes
- 1.
Marion 2009, S. 134 ff.
- 2.
Ich verwende hier diesen Begriff, um die Perspektive von Spiral Dynamics von Graves, Beck, Cowan kombiniert mit den 4 Quadranten von Ken Wilber zu beschreiben. Beides wird später noch genauer ausgeführt.
- 3.
Die Gründe für die Entstehung des IS sind natürlich vielfältiger und komplexer. Hier geht es nur darum, Grundlinien der Entwicklung aufzuzeigen.
- 4.
Die Ausführungen von Politik 8.0 in diesem Buch sind ein erstes Rohkonzept, es bedarf der Vertiefung in Theorie und Praxis – gerne in Kollaboration (Küstenmacher et al. 2010).
- 5.
Don Edward Beck/Christopher C. Cowan: Spiral Dynamics – Leadership, Werte und Wandel 2007.
- 6.
Eine eingehendere Beschäftigung z. B. bei Stefan Marschall 2018.
- 7.
Umfrage Civey, 18.04.2018.
- 8.
Foa und Mounk 2016, S. 2 ff.
- 9.
Wilber 2002, frei übersetzt
- 10.
Siehe auch das Kapitel Evolutionary Leadership – evolutionäre Führung von Anette Christl/Angelika Scheuer.
- 11.
Mit „berücksichtigen“ ist hier nicht gemeint, dass am Schluss eine Lösung gefunden wird, die es allen recht macht, sondern dass die Gesichtspunkte aller in die Debatte mit einfließen.
- 12.
Das derzeitige Surrogat dafür ist ein globales Netz aus bilateralen Abkommen wie TTIP oder CETA.
- 13.
Andreas Groß, Ex-Nationalrat in der Schweiz und einer der klügsten (Vor-)Denker für direkte Demokratie (Gross 2016).
- 14.
Mehr Demokratie, Nexus, IFOK und die Schöpflin Stiftung bereiteten dies seit 2018 vor (Huber 2018).
- 15.
Wilber 1996.
- 16.
Entnommen aus http://integralesleben.org.
- 17.
Joanna Macey hat ihn breiter bekannt gemacht.
- 18.
Entnommen aus aus https://tiefenoekologie.de/.
- 19.
Mindell 2017
- 20.
Entnommen aus https://de.wikipedia.org/wiki/Psychologie_der_Massen (Le Bon 1982).
- 21.
Ob und welche kollektiven Traumata dies sind, würde ich sehr gerne erforschen. Wer dazu Know-how und Interesse hat, kann sich gerne mit mir in Verbindung setzen.
- 22.
Alexander 2017
- 23.
- 24.
Thomas Hübl: persönlicher E-Mail-Austausch. 2018.
- 25.
Monbiot 2017, S. 3
- 26.
Kohr 2011
- 27.
Rifkin 2009
- 28.
Felber 2010
- 29.
Mulgan 2017
- 30.
- 31.
Literatur
Alexander R (2017) Die Getriebenen: Merkel und die Flüchtlingspolitik: Report aus dem Innern der Macht. Siedler, München
Aurose W (2014) Die Seele der Nationen: Evolution und Heilung. Europa, Berlin
Beck D, Cowan C (2007) Spiral Dynamics – Leadership, Werte und Wandel. Kampenhausen, Bielefeld
Felber C (2010) Die Gemeinwohl-Ökonomie: Das Wirtschaftsmodell der Zukunft. Deuticke, Wien
Foa R, Mounk J (2016) The danger of deconsolidation. J Democracy. https://www.journalofdemocracy.org/wp-content/uploads/2016/07/FoaMounk-27-3.pdf. Zugegriffen: 16. Juni 2018
Gross A (2016) Die unvollendete Direkte Demokratie. Werd & Weber, Thun
Huber R (2018) Bürgergutachten Demokratie. https://www.buergerrat.de/. Zugegriffen: 10. Sep. 2019
Kohr L (2011) Das Ende der Großen: Zurück zum menschlichen Maß. Müller, Salzburg
Küstenmacher M, Haberer T, Küstenmacher T (2010) Gott 9.0: Wohin unsere Gesellschaft spirituell wachsen wird. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh
Le Bon G (1982) Psychologie der Massen. Kröner, Stuttgart
Marion J (2009) An der Schwelle zu einem pluralen, integralen Bewusstsein. In: von Lübke G (Hrsg) Zukunft entsteht aus Krise. Riemann, München
Marschall S (2018) Parlamentarismus. Eine Einführung. Nomos, Baden-Baden
Mindell A (2017) Conflict: phases, forums, and solutions: For our dreams and body, organizations, governments, and planet. CreateSpace Independant Publishing Platform, North Charleston
Monbiot G (2017) Out of the wreckage. Verso, London
Mulgan G (2017) Big mind: how collective intelligence can change our world. Princeton University Press, Princeton
Rifkin J (2009) Die empathische Zivilisation. Wege zu einem globalen Bewusstsein. Campus, Frankfurt a. M.
Rohr J (2016) Grün ist nicht gleich gelb! Warum sich das grüne Mem fälschlicherweise als integral versteht. http://www.jascha-rohr.de/?p=4594. Zugegriffen: 14. Aug. 2018
Wilber K (1996) Eros, Kosmos, Logos. Eine Vision an der Schwelle zum nächsten Jahrtausend. Krüger, Hamburg
Wilber K (2002) On the mean memes in general. http://www.integralworld.net/mgm2.html. Zugegriffen: 3. Aug. 2018
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Huber, R. (2019). Politik 8.0 – wie die integrale Theorie mein Weltbild klärte. In: Parnow, H., Schmidt, P. (eds) Zusammen arbeiten, Zusammen wachsen, Zusammen leben. Springer Gabler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-58965-6_19
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