Zusammenfassung
Die TV-Serie Hell on Wheels (AMC, 2011–2016) thematisiert den transkontinentalen Eisenbahnbau im amerikanischen Westen des 19. Jahrhunderts und nutzt den Schauplatz eines mobilen Eisenbahnercamps zur sowohl nostalgischen als auch kritischen Beleuchtung eines amerikanischen Ursprungsmoments. Der Beitrag betrachtet die Serie im Kontext der neuerlichen Hochkonjunktur des Western. Er beleuchtet den geschichtsrevisionistischen Anspruch der Serie sowie ihren Anspruch auf Zugehörigkeit zum »Quality TV«. Er analysiert, wie in Hell on Wheels die Herausbildung von Gemeinschaft und sozialer Ordnung aus einem rechtsfreien Raum heraus durchgespielt wird, um die Dynamik gesellschaftlicher Verhältnisse (einschließlich der Rolle von Geschlecht, Ethnizität, Rasse und Klasse) nicht nur im amerikanischen Westen des 19. Jahrhunderts, sondern auch in den USA des 21. Jahrhunderts zu kommentieren. Mit der Konzentration des Geschehens um eine männliche »Helden«-Figur sowie um die Motive von Freundschaft, Liebe und Familie unternimmt die Serie, so das Argument des Beitrags, weitere Aktualisierungen des Westerngenres für das amerikanische Fernsehen des 21. Jahrhunderts. Dabei werden auch immer wieder Bezüge zur HBO-Serie Deadwood hergestellt.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Similar content being viewed by others
Notes
- 1.
»Wir peilen ein qualitatives Niveau an, das sich von dem des traditionellen Western alten Stils bzw. den Western, die vor Jahren noch im Fernsehen zu sehen waren, absetzt.«
- 2.
»Das hier ist ein freies Land.«
- 3.
»Das ist verdammt nochmal das Verrückteste, was ich je gehört habe.«
- 4.
»Es macht keinen Spaß, sie zu töten, aber sie scheinen es nötig zu haben.«
- 5.
»Die Welt überholt uns, in Form der US-Regierung. Ich hab‘ mich gegen sie gestemmt und alles verloren. Ihnen wird es nicht anders gehen.«
- 6.
»Ich baue mir ein Haus.«
- 7.
»Dieses Haus auf Erden wird bald verfallen, und meine Seele braucht eine Heimstatt.«
- 8.
»Begnadigungen sind etwas für Feiglinge.«
- 9.
»Revolverheld und … Aristokrat.«
- 10.
»Die Welt schert sich wenig um unsere Pläne, Mrs. Bell.«
- 11.
»Ich hätte wissen müssen, dass eine Familie nichts für dich ist.«
- 12.
»Das ist dein wahres Ich.«
- 13.
»Ich habe genug vom Töten.«
- 14.
»Die mutigste Entscheidung ist immer die für die Familie.«
- 15.
»Sie ist weiß, aber sie gehört mir.«
- 16.
»Man wird mich in Erinnerung behalten als den Mann, der die transkontinentale Eisenbahn gebaut hat. An dich wird sich niemand erinnern .«
Literatur
Ambrose SE (2000) Nothing Like It in the World. The Men Who Built the Transcontinental Railroad 1863–1869. Simon & Schuster, New York
Cardwell S (2010) Is Quality Television Any Good? Generic Distinctions, Evaluations and the Troubling Matter of Critical Judgement. In: McCabe J, Akass K (Hrsg) Quality TV: Contemporary American Television and Beyond. I.B. Tauris, London, New York, S 19–34
Lederman M (2011) Smokin’ Hot: Westerns Are Riding High in the Pop-Culture Saddle. The Globe and Mail (20. August 2011): R7
Limerick PN (1987) The Legacy of Conquest: The Unbroken Past of the American West. W.W. Norton, New York, London
Martin B (2013) Difficult Men. Behind the Scenes of a Creative Revolution: From The Sopranos and The Wire to Mad Men and Breaking Bad. Penguin, New York
Rehfeld N (2005) Gangs von South Dakota. Frankfurter Allgemeine Zeitung (16. April 2005): 47
Rehfeld N (2013) Ab sofort wird wieder mit Blei bezahlt. Frankfurter Allgemeine Zeitung (10. Juli 2013): 29
Rosenberg A (2011) »Hell on Wheels«: AMC’s disappointing »Deadwood‘-Ripoff«. The Atlantic (4. Nov. 2011) http://www.theatlantic.com/entertainment/archive/2011/11/hell-on-wheels-amcs-disappointing-rip-off/247920. Zugegriffen: 8.2.2016
Schmiedl D (2014) Crisis and Masculinity on Contemporary Cable Television: Tracing the Western Hero in ›Breaking Bad‹, ›The Walking Dead‹ and ›Hell on Wheels‹. Dissertation. Grin, München
Stanley A (2011) It’s Mud and Blood, all the Livelong Day. The New York Times (3. Nov. 2011). http://www.nytimes.com/2011/11/04/arts/television/hell-on-wheels-on-amc-review.html. Zugegriffen: 20.12.2016
White R (1991) ‘It’s Your Misfortune and None of My Own’: A New History of the American West. University of Oklahoma Press, Norman
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2017 Springer-Verlag GmbH Deutschland
About this chapter
Cite this chapter
Georgi-Findlay, B. (2017). Geschichts- und Gesellschaftsentwürfe in Westernserien. In: Storck, T., Taubner, S. (eds) Von Game of Thrones bis The Walking Dead. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-53689-6_4
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-53689-6_4
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-662-53688-9
Online ISBN: 978-3-662-53689-6
eBook Packages: Medicine (German Language)