Zusammenfassung
Der Poststrukturalismus hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einer der einflussreichsten Theorieperspektiven der Sozial- und Kulturwissenschaften entwickelt. Weil bis heute aber oftmals recht unklar bleibt, was darunter genau zu verstehen ist, versucht der Beitrag, gemeinsame Grundüberzeugungen am Werk von Michel Foucault zu rekonstruieren. Auch wenn Foucault sich selbst eher als Historiker verstanden hat, ist seine breite und vielschichtige Rezeption in der Soziologie und den Kultur- und Sozialwissenschaften beredtes Zeugnis für die zahlreichen Anregungen, die von seinem Werk für deren Theorie und Forschung ausgehen. Gegen den Trend eines eher methodischen und kleinteiligeren Anschlusses an Foucault wird dabei der allgemeine und theoretische Beitrag seines Werkes in den Fokus gerückt und mit Fragestellungen der soziologischen Theorie verbunden. So rekonstruiert der erste Abschnitt zunächst einige Grundelemente, die für das Theorieverständnis und die Verortung des Werkes von Foucault in der soziologischen Theorie wesentlich sind. Sie betreffen nicht nur seine Schriften im engeren Sinne, sondern auch den Poststrukturalismus insgesamt. Es wird gezeigt, dass seine Schriften als Kritik an einer ganz bestimmten Form sozialtheoretischer Begriffsbildung verstanden werden müssen. Um das genauer in den Blick zu nehmen, wendet sich der zweite Abschnitt gesellschaftstheoretischen Fragestellungen zu und expliziert an ausgewählten Schriften und Forschungsthemen, worauf die Kritik an der Sozialtheorie gerichtet ist und auf welche Weise bei Foucault sozialtheoretische und gesellschaftstheoretische Überlegungen miteinander verbunden sind. Im dritten Abschnitt werden schließlich Anschlüsse und Weiterentwicklungen des Werkes von Foucault in der soziologischen Theorie diskutiert, um diese Überlegungen noch einmal mit allgemeinen Fragen der soziologischen Theorie zusammenzubringen und zu zeigen, auf welche Weise Foucault einzelne Prämissen des Theoriediskurses reflexiv problematisiert. Die zentrale Forderung wird dabei vor allem darin gesehen, die soziologische Theorie insgesamt unter einen ‚gesellschaftstheoretischen Vorbehalt‘ zu stellen.
„Perhaps the reason why my work irritates people is precisely the fact that I’m not interested in constructing a new schema, or in validating one that already exists. Perhaps it’s because my objective isn’t to propose a global principle for analyzing society.“
Michel Foucault (1991a: 85)
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Notes
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Bei Foucault zieht sich hinsichtlich der Ablehnung des Begriffs Poststrukturalismus durch, was er bereits zur Zurechnung zum Strukturalismus im Vorwort von Die Ordnung der Dinge geäußert hat: „In Frankreich beharren gewisse halbgewitzte ‚Kommentatoren‘ darauf, mich als einen ‚Strukturalisten‘ zu etikettieren. Ich habe es nicht in ihre winzigen Köpfe kriegen können, daß ich keine der Methoden, Begriffe oder Schlüsselwörter benutzt habe, die die strukturale Analyse charakterisieren.“ (Foucault 1974: 15) Eine ganz ähnliche Haltung findet sich auch bei Derrida, der vor allem die für die englisch- und deutschsprachige Diskussion charakteristische Verbindung zur Postmoderne problematisiert: „Ich betrachte mich weder als einen Poststrukturalisten noch als einen Postmodernisten. Ich habe oft erklärt, warum ich diese Wörter fast nie benutze, außer um zu sagen, dass sie für das, was ich zu tun beabsichtige, unangemessen sind.“ (Derrida 2004: 42) So moniert er die „hundert Mal wiederkehrende Charakterisierung meiner Arbeit als ‚postmodern‘. Das ist ein grober Irrtum […]. Er verschlimmert sich hier noch durch die Identifikation von ‚Postmodernismus, Poststrukturalismus‘ und der Kritik der ‚Metaerzählungen‘.“ (Derrida 2004: 66)
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Diesbezüglich spricht auch Žižek in einer Kritik an Habermas von dem „crucial but usually overlooked fact that the very term ‚poststructuralism,‘ although designating a strain of French theory, is an Anglo-Saxon and German invention. The term refers to the way the Anglo-Saxon world perceived and located the theories of Derrida, Foucault, Deleuze, etc. – in France itself, nobody uses the term ‚poststructuralism‘.“ (Žižek 1991: 142)
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So trägt auch der 1969 bereits auf Foucault zugeschnittene Lehrstuhl am Collège de France in der Nachfolge von Jean Hyppolite den Titel Histoire des systèmes de pensée (Geschichte der Denksysteme). Vgl. dazu Foucault (2001c: 52 f.) sowie allgemein zur intellektuellen Biographie Foucaults Eribon (1991).
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In diesem Sinne betont etwa Gilles Deleuze: „das Denken Foucaults ist ein Denken, das sich nicht entwickelt, sondern durch Krisen vorwärtsbewegt hat.“ (Deleuze 1993: 150; H. i. O.)
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Diese poststrukturale Fortschreibung und Kritik des Strukturalismus unter der Prämisse der Geschichtlichkeit betonen auch Hubert L. Dreyfus und Paul Rabinow in ihrer einflussreichen Studie Michel Foucault. Jenseits von Strukturalismus und Hermeneutik: „Während der Strukturalist behauptet, transkulturelle, ahistorische, abstrakte Gesetze zu entdecken, die den Gesamtraum möglicher Permutationen bedeutungsloser Elemente definieren, behauptet der Archäologe nur, die lokalen, veränderbaren Regeln ausmachen zu können, die zu einer bestimmten Zeit in einer besonderen Diskursformation definieren, was als identische bedeutende Aussage gilt.“ (Dreyfus und Rabinow 1994: 80)
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In einem Interview von Gerard Raulet hierauf angesprochen bringt Foucault den Begriff der Moderne vor allem mit Baudelaire in Verbindung und sieht diese Frage vor allem mit Habermas und der Postmoderne-Diskussion verknüpft. Gleichzeitig gesteht er ein, er habe „nie sehr gut verstanden […], welchen Sinn man in Frankreich dem Wort Moderne gegeben hat; bei Baudelaire durchaus, aber anschließend scheint es mir so, dass der Sinn ein wenig verloren geht. Ich weiß nicht, welchen Sinn die Deutschen der Moderne geben.“ (Foucault 2005a: 542)
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Das schließt nicht aus, dass aufbauend auf Foucault versucht werden kann, diese Konzepte zu Leitprinzipien der Moderne zu erheben. Den vielleicht weitreichendsten Versuch dazu hat Jürgen Link unternommen, der die Moderne als Normalisierungsgesellschaft beschreibt (vgl. Link 1996).
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Dagegen spricht, dass die Werke jeweils spezifische Genealogien verfolgen und spezifische Umbrüche im Blick haben, vor allem aber, dass Foucault den z. T. universalistisch formulierten Anspruch der Begriffe in weiteren Schriften wieder relativiert und zurückgewiesen hat. So vervielfältigen sich nach Foucault zwar die Techniken der Disziplin „im Laufe des 17· und 18. Jahrhunderts […] durch den gesamten Gesellschaftskörper hindurch“ (Foucault 1977: 269). Sie sind aber schon deshalb nicht mit der Moderne identisch, weil es nicht die einzige Machttechnik ist, die zu dieser Zeit entsteht. In Der Wille zum Wissen setzt Foucault sie in Verhältnis zur Biomacht und spricht von einer „Normalisierungsgesellschaft“ (Foucault 1983: 172), in den Vorlesungen zur Geschichte der Gouvernementalität steht die Disziplin im Verhältnis zur Gouvernementalität und den Vorstellungen einer „Sicherheitsgesellschaft“ (Foucault 2004b: 26).
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Diese Annahmen stehen in Zusammenhang mit dem Konzept der Performativität, das für den gesamten Poststrukturalismus prägend ist. Vgl. dazu allgemein und v. a. mit Blick auf die aktuellen Positionen Gertenbach (2020).
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-36949-1_11
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Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-658-36948-4
Online ISBN: 978-3-658-36949-1
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