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„Kommt auf die Interpretation drauf an!“ Wissen und Wissensproduktion in Politikwissenschaft und politischer Bildung

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Politikwissenschaft trifft Politikdidaktik

Part of the book series: Politische Bildung ((POLBIL))

  • 1577 Accesses

Zusammenfassung

Der Beitrag befasst sich mit den Implikationen einer Politikwissenschaft, die die sprachliche Konstitution der Wirklichkeit ernst nimmt, für das Verständnis und die Praxis politischer Bildung. Dazu werden zunächst eine positivistische und eine postpositivistische Position voneinander abgegrenzt und hinsichtlich ihrer jeweiligen Sichtweise auf Wissen und Wissensproduktion sowie auf die zwei Grundanliegen politischer Bildung, der Befähigung zum politischen Urteilen und zum politischen Handeln, miteinander kontrastiert. Hierauf aufbauend richtet der Beitrag einen postpositivistischen Blick in aktuelle Schulbücher des baden-württembergischen Politikunterrichts, um zu rekonstruieren, mittels welcher Techniken Schulbücher politisches Wissen autorisieren sowie zur Urteilsbildung und zum Handeln anzuleiten versuchen. Der Beitrag macht damit die Potenziale deutlich, die mit der postpositivistischen Politikwissenschaft als Bezugsdisziplin der politischen Bildung für die Aneignung und kritische Reflexion von politischem Wissen einhergehen.

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Notes

  1. 1.

    Wir danken Marilena Geugjes für ihr Mitwirken an dem Konferenzvortrag, der diesem Beitrag zugrunde liegt. Insbesondere die Analysen in Abschn. 5 gehen auf ihre Überlegungen zurück.

  2. 2.

    Inwiefern postpositivistische Perspektiven bereits im Diskurs der politischen Bildung angekommen sind, wollen wir an dieser Stelle nicht thematisieren. Anknüpfungspunkte ergeben sich etwa zu den von Sander (2014), Juchler (2012) und Meyer-Heidemann (2014) vertretenen Konzeptionen.

  3. 3.

    Ähnlich auch die Gegenüberstellung von Naturalismus und Anti-Naturalismus bei Bevir und Blakely (2016), von Naturalismus und Konstruktivismus bei Moses und Knutsen (2007) sowie von „positivist“ und „interpretivist tradition“ bei Marsh und Furlong (2002).

  4. 4.

    Alle Zitate dieses Abschnitts entstammen aus Riedel, H. (Hrsg.). (2013). Politik & Co 2, Gemeinschaftskunde und Wirtschaft (GWG) für das Gymnasium Baden-Württemberg. Bamberg: C.C. Buchner Verlag.

  5. 5.

    Den Begriff des „demographischen Wandels“ selbst wollen wir hier unter „Framing“-Gesichtspunkten nicht eigens diskutieren – und belassen es bei der Einsicht, dass er (analog zum Begriff des „Klimawandels“, den neokonservative Agenturen erfolgreich als Alternative zu „Erderwärmung“ positioniert haben) weniger bedrohlich und politisch gestaltbarer als „Alterung“ klingt.

  6. 6.

    Alle Zitate dieses Abschnitts entstammen aus Riedel, H. (Hrsg.). (2012). Politik & Co 1, Gemeinschaftskunde und Wirtschaft (GWG) für das Gymnasium Baden-Württemberg. Bamberg: C.C. Buchner Verlag.

  7. 7.

    Alle Zitate dieses Abschnitts entstammen aus Altmann, G., et al. (2012). Mensch & Politik, Sekundarstufe I, Gemeinschaftskunde Baden-Württemberg. Braunschweig: Schroedel.

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Barbehön, M., Haus, M. (2022). „Kommt auf die Interpretation drauf an!“ Wissen und Wissensproduktion in Politikwissenschaft und politischer Bildung. In: Bieling, HJ., Ewert, B., Haus, M., Oberle, M., Wohnig, A. (eds) Politikwissenschaft trifft Politikdidaktik. Politische Bildung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-36829-6_14

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