Zusammenfassung
Das folgende Kapitel unterscheidet individuelle, betriebliche und gesellschaftliche Aufgabenbereiche bei der Gestaltung digitaler Arbeit. Individuelle Kernaufgaben umfassen persönliche, soziale und technikorientierte Kompetenzen. Digital Arbeitende müssen Arbeitsgestaltungskompetenz erwerben, die es ihnen ermöglicht, den eigenen Arbeitsplatz, die Arbeitsaufgabe, Arbeitsmittel, die Arbeitsumgebung aber auch die Arbeitszeit und die soziale Situation möglichst belastungsarm und gleichzeitig ressourcenreich zu gestalten. Regeln zur Datensicherheit und zum Datenschutz müssen bekannt sein und eingehalten werden. Die Vermittlung des entsprechenden Wissens und die Schaffung von Rahmenbedingungen, in denen dieses Wissen auch umgesetzt werden kann, sind betriebliche Kernaufgaben. Der betriebliche Fokus ist darauf gerichtet, digitale Arbeit humanzentriert, d. h. schädigungslos, gesundheits- und persönlichkeitsförderlich zu gestalten und den Gestaltungsprozess an die Bedingungen digitaler Arbeit anzupassen. Neue Gestaltungsakteure wie z. B. Softwareentwickler*innen oder auch Anbieter*innen von Coworking Spaces sind zukünftig stärker zu berücksichtigen. Auf gesellschaftlicher Ebene müssen verschiedene Gruppen und Positionen in einen breiten Diskurs zur digitalen Zukunft einbezogen werden. Übergeordnete Rahmenbedingungen sind durch Wissenschaft, Politik und Gesetzesvorgaben zu regeln. Die digitale Transformation benötigt eine humanzentrierte Gestaltungskultur, die das Gemeinwesen und einen verantwortungsvollen Umgang mit Technik in den Mittelpunkt stellt.
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Notes
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Ducki, A., Bamberg, E., Janneck, M. (2022). Aufgaben und Kompetenzen bei der Gestaltung digitaler Arbeit. In: Bamberg, E., Ducki, A., Janneck, M. (eds) Digitale Arbeit gestalten. Springer, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-34647-8_24
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