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Diagnose und Intervention – Beratung zwischen Fachexpertise und Prozessdynamik

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Kooperation in der digitalen Arbeitswelt

Part of the book series: uniscope. Publikationen der SGO Stiftung ((UNISCOPE))

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Zusammenfassung

Das Ziel von Interventionen besteht darin, das anfragende System in seiner Funktionsfähigkeit zu unterstützen. Nun können Interventionen als Fachberatung oder als Prozessberatung stattfinden. Die Unterschiede zwischen beiden Formen könnten grundlegender nicht sein: Wenn auf der einen Seite der Fokus auf der sachlich-funktionalen Ebene liegt, steht auf der anderen der sozial-kommunikative Bereich im Mittelpunkt. Der Beitrag zeigt, dass es in allen drei Handlungssystemen einer Organisation – Individuum, Gruppe und Organisation als Ganzes – sowohl zu konkreten und manifesten als auch zu latenten und schwer kommunizierbaren Problemen kommen kann. So, wie sich Problemstellungen in die Kategorien „einfach“, „kompliziert“ und „komplex“ einteilen lassen, so müssen auch die Beratungsformate dazu in Relation gesetzt werden. Zuletzt wird ein Interventionskompass vorgestellt, der dazu dient, mit Komplexität umzugehen und ein Bewusstsein für die Dynamik einer Organisation zu erlangen.

„Wenn wir das, was ist, wahrnehmen und annehmen, geschieht Veränderung.“

Arnold Beisser (1997)

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Notes

  1. 1.

    Mit seinem berühmten Stecknadelbeispiel beschrieb der Nationalökonom Adam Smith (1723–1790) in seinem Buch „Der Wohlstand der Nationen“ (1776) die Vorzüge der Arbeitsteilung: Die Produktivität steigt, wenn in einer Gruppe von mehreren Arbeitern nicht jeder Einzelne sämtliche Arbeitsgänge ausführt, sondern sich jeder auf einen bestimmten Arbeitsgang konzentriert. Diese Überlegungen bildeten die Ausgangsbasis für das Scientific Management von Frederick Winslow Taylor (1911, dt. 1919). Taylors Ansatz basiert vor allem auf der Trennung von Hand- und Kopfarbeit beziehungsweise planender und ausführender Arbeit, einem Pensum- und Bonussystem, der Zerlegung von Arbeit (Arbeitsteilung und Spezialisierung) sowie einer optimalen Auslese und Anpassung der Arbeiter.

  2. 2.

    In der Stacey-Matrix gibt es noch einen vierten Bereich: „chaotisch“. Darauf gehen wir hier nicht weiter ein.

  3. 3.

    Heinz von Foerster (1993) hätte von „trivialen Maschinen“ gesprochen, die nach einer Wenn-dann-Logik funktionieren und mithilfe von „sozialtechnischen Verfahren“ gesteuert werden können.

  4. 4.

    Auch in diesem Modell gibt es noch einen vierten, chaotischen Bereich – auf den hier aus Gründen der Komplexitätsreduktion verzichtet wird.

  5. 5.

    In unseren Seminaren bezeichnen wir die Unterscheidung mit den Farben Rot und Grün. Der rote Bereich ist der sachlogisch-funktionale, der grüne Bereich, der sozial-kommunikative.

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Geramanis, O. (2021). Diagnose und Intervention – Beratung zwischen Fachexpertise und Prozessdynamik. In: Geramanis, O., Hutmacher, S., Walser, L. (eds) Kooperation in der digitalen Arbeitswelt . uniscope. Publikationen der SGO Stiftung. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-34497-9_24

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