Zusammenfassung
Die Einstellung der deutschen Tarifparteien, insbesondere aber der Gewerkschaften, zur Verlängerung der Lebensarbeitszeit war jahrzehntelang und ist bei vielen noch heute ambivalent. Vor allem in den Branchen, in denen die gesundheitsbedingten Frühverrentungen hoch sind und die Arbeitsbedingungen als überdurchschnittlich belastend gelten, war die Position der hier vertretenen Gewerkschaften stark auf die Beibehaltung von Frühverrentungsoptionen und gegen die „Rente mit 67“ gerichtet (vgl. Kapitel 4.2.2.1 in diesem Buch). Allerdings wächst auch bei vielen Gewerkschaftsvertreter*innen das Bewusstsein, dass eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit in Anbetracht der multidimensionalen Herausforderungen des demografischen Wandels eine Option ist, mit der man sich kritisch und objektiv auseinandersetzen muss.
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15 December 2020
Erratum zu: Alte und neue soziale Ungleichheiten bei Berufsaufgabe und Rentenübergang
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Stiemke, P., Hess, M., Naegele, G. (2020). Demografie-Tarifverträge in Deutschland – eine neue Gestaltungsoption. In: Naegele, G., Hess, M. (eds) Alte und neue soziale Ungleichheiten bei Berufsaufgabe und Rentenübergang. Dortmunder Beiträge zur Sozialforschung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-31663-1_15
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Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
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Online ISBN: 978-3-658-31663-1
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