Zusammenfassung
Die Veralltäglichung von Protest fordert Regierungshandeln überall auf der Welt heraus. Die Ausprägungsformen von Bewegungen, die Protestereignisse und die Motive für Bewegungshandeln sind allerdings sehr vielfältig; sie reichen von linken über konservative bis zu populistischen und rechtsextremen Bewegungen. Dennoch lassen sich Bewegungen politikwissenschaftlich genauer konturieren. In diesem Beitrag werden zunächst die Charakteristika von Protestbewegungen herausgearbeitet, ebenso deren transnationale Protest- und Kommunikationsformen. Daraufhin wird der politischen Rolle nachgegangen, die Bewegungen durch ihre Mobilisierung für sozialen Wandel einnehmen. Dazu bedarf es eines Exkurses in die Bewegungsforschung, die das Verhältnis von staatlicher Politik und Protestbewegungen vor dem Hintergrund differenzierter Fragestellungen analysiert.
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Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im Text das generische Maskulinum verwendet, gleichwohl sich die Angaben stets auf alle Geschlechter beziehen (m/w/d).
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Walk, H., Brunnengräber, A. (2022). Die Rolle von Protestbewegungen und ihr Verhältnis zur staatlichen Politik. In: Korte, KR., Florack, M. (eds) Handbuch Regierungsforschung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-30071-5_42
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