Zusammenfassung
Die Bildung und Betreuung von Kindern im Vorschulalter war und ist einem steten Wandel unterworfen, der in den letzten zwanzig Jahren seit Erscheinen der ersten Auflage dieses Handbuchs insbesondere durch den Abschied vom vorsorgenden Sozialstaat geprägt ist einhergehend mit der politischen Durchsetzung der Leitidee des aktivierenden, investiven und kindzentrierten Sozialstaats. Der damit verbundene Ausbau der öffentlich verantworteten Bildung und Betreuung, zumeist mit Kindertagesbetreuung gleichgesetzt, ging u. a. einher mit einer gestiegenen Aufmerksamkeit für die anhaltende soziale Ungleichheit im Schulerfolg und einem stärkeren Fokus auf Kinder als Humankapital. Diese Entwicklungen werden im Beitrag als Teil breiter angelegter Kindheitspolitiken in den Blick genommen. Dabei werden zunächst die Geschichte und rechtliche Verankerung von Bildung und Betreuung in Institutionen skizziert. Aus der Perspektive der Kindheitsforschung und der ungleichheitsbezogenen Bildungsforschung wird sodann ein Überblick über die aktuelle Ausgestaltung des Lebens von Kindern gegeben, in der die Kindertagesbetreuung eine maßgebliche Rolle spielt. Dabei werden aktuelle Forschungsbereiche und Diskussionslinien dargestellt, in denen u. a. Eltern und Kinder als Akteure, die Betreuungspraxis und Auswirkungen früher Bildung und Betreuung im Fokus stehen. Abschließend erfolgt ein kritischer Blick auf ein interdisziplinäres und zugleich separiertes Forschungsfeld, das mit einem konträren Verständnis der Aufgaben und Möglichkeiten empirischer Forschung angesichts politischer Indienstnahme konfrontiert ist.
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Notes
- 1.
Die Empfehlung ist erschienen im Amtsblatt der Europäischen Union, C 189, 5. Juni 2019, abrufbar unter: https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=OJ:C:2019:189:FULL&from=DE.
- 2.
Diese Zahlen aus einer aktuellen Meldung des Statistischen Bundesamts beziehen sich auf 2018, abrufbar unter: www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Soziales/Kinderhilfe-Jugendhilfe/aktuell-kinder-jugendhilfe-ausgaben.html.
- 3.
Dies bezeichnet eine seit 2018 laufende BMBF-Förderlinie im Rahmenprogramm Empirische Bildungsforschung, abrufbar unter: www.bmbf.de/foerderungen/bekanntmachung-1328.html.
- 4.
Reyer (2015, S. 100–107) geht auf den Kindergarten als Teil des Einheitsschulsystems der DDR ein.
- 5.
Wiesner et al. (2013) sprechen von einer historisch und rechtssystematisch eindeutigen Zuordnung der Kindertagesbetreuung zur Kinder- und Jugendhilfe. Gleichwohl sei sie „nicht vollständig“ (Wiesner et al. 2013, S. 135) in dieses Politikfeld integriert u.a. mit Blick auf den bayerischen Sonderweg einer Zuordnung der Tagesbetreuung zum Bildungswesen.
- 6.
Vergleichbar zu Theorien und Konzepten der Kindheit sind auch Theorien und Konzepte zur Ungleichheit ausdifferenziert. Hier wird der Fokus auf eine bourdieusche Perspektive gerichtet. Ebenfalls verbreitet sind mit Blick auf die (frühe) Kindheit u. a. Theorien rationaler Wahl und seltener organisationsbezogene Theorien mit Bezug zu institutionellen Diskriminierungsprozessen (zu einem Überblick: Diehm et al. 2017).
- 7.
Cloos (2016) kritisiert, dass in der Konzipierung von Strukturqualität „Organisation“ lediglich als Kontextbedingung messbarer Outcomes gesehen werde, statt Qualitätsfragen im Zusammenhang mit organisationspädagogischen Zugängen zu stellen.
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Betz, T., de Moll, F. (2021). Bildung und Betreuung von Kindern im Vorschulalter. In: Krüger, HH., Grunert, C., Ludwig, K. (eds) Handbuch Kindheits- und Jugendforschung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-24801-7_24-1
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