Zusammenfassung
Soziale Unternehmen sind einem permanenten Veränderungsbedarf unterworfen, der von innen und außen an die Unternehmensleitung herangetragen wird. In diesem Beitrag werden Netzwerke als Reaktionsmöglichkeit auf diesen Veränderungsbedarf vorgestellt. Es wird dabei auf zwei Dimensionen von Vernetzung eingegangen: organisationale und interpersonelle Netzwerke. Im Beitrag wird zuerst die organisationale Vernetzung in Form von inter- und intraorganisationalen Netzwerken dargestellt. Anschließend werden die Bedingungen interpersoneller Vernetzung erläutert. Inter- und intraorganisationale Netzwerke vernetzen Organisationen und dienen der Optimierung betrieblicher Funktionen. Diese Form der Vernetzung bietet den Vorteil, dass unternehmerische Unsicherheiten bewältigt und Ressourcen optimal ausgenutzt werden können. Allerdings fallen Kosten an, die in Form von Zeit in den Beziehungsaufbau und die -pflege investiert werden müssen. Hier wird deutlich, dass Vernetzung immer eine zwischenmenschliche Dimension beinhaltet. Deshalb wird anschließend auf interpersonelle Netzwerke zur Generierung von Sozialkapital, neuen Informationen und Wissen eingegangen. Aspekte wie Vertrauen, die Dauer der Beziehung und räumliche Nähe sind dabei besonders vorteilhaft für den Aufbau von interpersonellen Netzwerken. Lose Verbünde mit heterogenen Personen sind engen Verbünden vorzuziehen, da bei ersteren die Möglichkeit zur Generierung neuen Wissens und die Förderung von Kreativität und Innovation größer ist. Abschließend werden beide Netzwerktypen zueinander in Beziehung gesetzt und Handlungsempfehlungen für Führungskräfte von Sozialunternehmen vorgestellt.
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Sagmeister, M. (2018). Organisationale und interpersonelle Netzwerke. In: Grillitsch, W., Brandl, P., Schuller, S. (eds) Gegenwart und Zukunft des Sozialmanagements und der Sozialwirtschaft. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-21607-8_13
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