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Der Einfluss der physischen Attraktivität der Wahlkreiskandidaten bei den Bundestagswahlen 2005, 2009 und 2013 auf das Zweitstimmen-Wahlkreisergebnis ihrer Partei

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Grundlagen - Methoden - Anwendungen in den Sozialwissenschaften

Zusammenfassung

Es gehört zu den gut dokumentierten Befunden der empirischen Wahlforschung, dass die physische Attraktivität des politischen Personals den Wahlerfolg beeinflusst. Insbesondere für die Bundesrepublik Deutschland liegen zahlreiche Studien vor, die dies auf Kommunal-, Landes- und Bundesebene belegen. Umso erstaunlicher ist, dass bisher keine dieser Untersuchungen mögliche Zusammenhänge zwischen der physischen Attraktivität von Direktkandidatinnen und -kandidaten einerseits und dem für die Zusammensetzung des Bundestags entscheidenden Zweitstimmenanteilen ihrer Parteien bei den nationalen Parlamentswahlen andererseits thematisiert hat. Mit dem vorgelegten Beitrag wird diese Forschungslücke zumindest ein Stück weit geschlossen. Am Beispiel der Bundestagswahlen 2005, 2009 und 2013 wird nachgewiesen, dass die äußere Anmutung des politischen Personals auf Wahlkreisebene die Bewertung und den Zweitstimmenerfolg der Parteien beeinflusst. Der Einfluss auf den Zweitstimmenanteil schwankt dabei zwar zwischen den betrachteten Bundestagswahlen, ist jedoch stets signifikant und substanziell.

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Notes

  1. 1.

    Bei der ersten hier in die Betrachtung einbezogenen Bundestagswahl handelte es sich selbstverständlich noch um die PDS. Aus Gründen der sprachlichen Vereinfachung nutzen wir jedoch durchgängig die Bezeichnung, die die Partei nach ihrer Fusion mit der WASG 2007 angenommen hat.

  2. 2.

    Für eine ausführliche Dokumentation der Befragung vgl. die Studiendokumentation bei der Abteilung Datenarchivierung der GESIS. Die Studie ist dort unter der Nummer 4332 abrufbar (vgl. https://dbk.gesis.org/dbksearch/sdesc2.asp?no=4332&search=4332&search2=&field=dbk_ext.SN&field2=&DB=d&tab=0&notabs=&nf=1&af=&ll=10).

  3. 3.

    Da in Bayern nur die CSU, in den übrigen Bundesländern nur die CDU wählbar ist, wurde für die Union als abhängige Variable die Skalometer-Messung der jeweils wählbaren Partei genutzt. Bei 2450 Befragten und fünf relevanten Parteien hätten es eigentlich 12.250 Fälle auf der unteren Ebene sein sollen. Die Fallzahl von knapp über zehntausend verwertbaren Angaben erklärt sich zum einen dadurch, dass in zwei Wahlkreisen kein grüner Direktkandidat angetreten ist und in neun anderen keiner der Linken. Zum anderen ist sie auf fehlende Skalometer – Angaben einzelner Befragter zu den Parteien zurückzuführen.

  4. 4.

    Als prominent angesehen wurden die Spitzenkandidaten der Parteien, die Parteivorsitzenden, alle Bundesminister, der Bundestagspräsident, die Fraktionsvorsitzenden bzw. der bayerische Landesgruppenchef im Bundestag sowie die Kandidierenden der kleinen Parteien, die bei der Bundestagswahl 2002, 2005 bzw. 2009 ein Direktmandat gewonnen hatten. Dabei wird davon ausgegangen, dass diesen Personen bzw. Personengruppen besondere mediale Aufmerksamkeit entgegengebracht wird, die zum einen ihre Bekanntheit bei den Wählerinnen und Wählern erhöht und zum anderen gegebenenfalls suggeriert, dass es sich hier um hochrelevante politische Akteure handelt, was sich wiederum positiv auf die Beurteilung und die Unterstützung ihrer Parteien auswirken könnte.

  5. 5.

    Da sich die Wahlchancen der Linken in West- und Ostdeutschland sehr deutlich unterscheiden, haben wir für diese Partei zwei Dummys genutzt, um dieser Besonderheit Rechnung zu tragen.

  6. 6.

    Bei jeweils 299 Wahlkreisen insgesamt und fünf relevanten Parteien hätten es eigentlich 1495 Fälle auf der ersten Ebene sein müssen. Zu den verschiedenen Wahlen sind jedoch in einzelnen Wahlkreisen immer wieder keine Kandidierenden der kleinen Parteien Bündnis’ 90/Die Grünen, Die Linke und FDP angetreten.

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Rosar, U., Klein, M. (2020). Der Einfluss der physischen Attraktivität der Wahlkreiskandidaten bei den Bundestagswahlen 2005, 2009 und 2013 auf das Zweitstimmen-Wahlkreisergebnis ihrer Partei. In: Mays, A., et al. Grundlagen - Methoden - Anwendungen in den Sozialwissenschaften. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-15629-9_28

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