Zusammenfassung
Der Beitrag nimmt seinen Ausgang an den seit den 70er Jahren von Feministinnen aus Wissenschaft und Praxis vorangetriebenen Aufdeckungen des Geschlechterregimes in der Sozialen Arbeit. Diese waren und sind dem Ziel verpflichtet, Frauen als Adressatinnen und als Professionelle in ihren Existenzweisen sichtbar zu machen, Benachteiligungsverhältnisse zu skandalisieren und geschlechtergerechte Praxen einzufordern. Die Rolle der Männer in der Sozialen Arbeit war/ist dem gegenüber schwach ausgeleuchtet. Gleichwohl gibt es „Konjunkturen“, in denen diese zum Thema wird und sich die Frage aufwirft, ob und in welcher Weise dadurch Muster und Praxen von bewährten geschlechtlichen Arbeitsteilungen verschoben werden. Zwei aktuelle sind Beispiele: a) das Ergebnis des betriebswirtschaftlich motivierten Reorganisationsprozesses eines großen Wohlfahrtsverbandes und b) die Kampagne „Mehr Männer in Kitas“. Die in diesen Beispielen angelegten Verschiebungen von geschlechtlichen Hierarchien und Mustern reflektieren Anzeichen und Chancen für, aber ebenso Begrenzungen beim Aufbrechen von tradierten geschlechtlichen Arbeitsteilungen.
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Literatur
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Rose, B. (2016). Geschlechtliche Arbeitsteilungen in der Sozialen Arbeit – brüchig und fest zugleich. Ein Essay. In: Zipperle, M., Bauer, P., Stauber, B., Treptow, R. (eds) Vermitteln. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-08560-5_22
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