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Zen und die Kunst, gesund zu sein

Meditation als Basis eines neuen Selbstverständnisses für Führungskräfte – Ein Erfahrungsbericht

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Executive Health - Gesundheit als Führungsaufgabe
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Zusammenfassung

Die Frage nach unserer Gesundheit bringt uns stets mit der existenziellen Dimension unseres Menschseins in Berührung. Spürbar wird das jedoch meistens erst dann, wenn wir ein Unbehagen verspüren, das wir nicht länger zu ignorieren vermögen. Denn als Führungskräfte sind wir es schlicht gewohnt, „zu funktionieren“, unsere Aufgaben mit größtmöglichem Engagement wahrzunehmen und etwas in der Welt zu bewirken. Diese Perspektive ungebremster Power ist in den letzten Jahren brüchig geworden. Einerseits mehren sich die Untersuchungen mit alarmierenden Daten, denn immer mehr Berufstätige leiden an Erschöpfung und Überarbeitung. Andererseits zeigen uns die globalen wirtschaftlichen Entwicklungen der letzten Jahre, dass auch das „System Business“ selbst aus dem Takt geraten ist. Es scheint also um ganz grundsätzliche Fragen zu gehen…

Aus der Zen-Perspektive liegt es nahe, den Blick auf Grundsätzliches zu richten. Dann fällt auf, dass das wachsende Interesse im Business am Thema Meditation sehr bemerkenswert ist, denn hier wird ein größerer Paradigmenwechsel erkennbar. Erstmals werden Führungskräfte nicht mehr allein in ihrer Funktionalität gesehen, sondern die menschliche Komponente, die neben der eigentlichen Berufsrolle zentral ist, rückt stärker in den Fokus. Das kann jedoch dazu führen, dass wir, anstatt die größeren systemischen Kontexte mit dieser persönlichen Dimension in Bezug zu setzen, eine Abkürzung nehmen und beginnen, einen komplexen Zusammenhang zu individualisieren. Die von einer wachsenden Zahl neurowissenschaftlicher Studien nachgewiesenen positiven Wirkungen von Meditation auf Gesundheitsfaktoren wie Blutdruck, Stressempfinden oder Schlafqualität scheinen es nahezulegen, dass eine Achtsamkeitspraxis wie Medizin ist, die wir nur einnehmen müssen. Meditation wird dabei zum Gegenmittel für Zeiten außergewöhnlicher Herausforderung. Und eine so verstandene Kompensationsstrategie wirkt tatsächlich – zumindest für eine gewisse Zeit.

Meditation hat indes auch eine weitere Perspektive, denn sie fordert uns im Kern unseres menschlichen Selbstverständnisses heraus – und kann, wenn wir es zulassen, dieses Selbstverständnis erheblich erweitern. Und damit auch den Blickwinkel, aus dem heraus wir die Welt wahrnehmen und in ihr wirken können.

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Literatur

  1. Die folgenden Informationen zu den verschiedenen wissenschaftlich nachgewiesenen Wirkungen von Meditation wurden aus Materialien des Kongresses „Meditation & Wissenschaft“ aus den Jahren 2010 und 2012 zusammengestellt, die vom Autor dieses Beitrages publiziert worden waren. Auf eine wissenschaftliche Zitation der Einzelquellen wird aus Platzgründen verzichtet. Die Originalquellen der jeweiligen wissenschaftlichen Befunde sind den hier angeführten Kongressmaterialien zu entnehmen„Achtsamkeitspraxis aktiviert die (Selbst-)Heilungsprozesse von Körper und Geist - Überblick über aktuelle wissenschaftliche Studien zur Wirkung von Meditation im medizinischtherapeutischen Kontext“ (2010): http://meditation-wissenschaft.org/images/stories/presse2010/4_PM_Meditationsstudien.pdf; „Meditation und Stressmanagement: Stress aktiv bewältigen/Die Mind-Body-Medizin nutzt Meditation zur Stärkung der Selbstregulation“ (2012): http://www.meditation-wissenschaft.org/images/stories/material2012/presse/meditation_stressmanagement.pdf; „Meditation ändert Hirnstrukturen“ (2010): http://meditation-wissenschaft.org/images/stories/folien2010/Ott_Hoelzel_Hirnstrukturen.ppt.pdf; „Wie man Einfühlung trainieren und in den Sozialen Neurowissenschaften messen kann“ (2010): http://meditation-wissenschaft.org/images/stories/folien2010/Singer_Empathie.pdf;„Hilft es denn ‚einfach mal nichts zu tun'? Forschungsergebnisse zur Auswirkung von Achtsamkeitsmeditation auf chronische Schmerzen“ (2010): http://meditation-wissenschaft.org/images/stories/folien2010/Schmidt_Meditation_Schmerz.pdf; „Meditieren Sie - aber bitte so effektiv wie möglich… - Passt die Meditation in die Arbeitswelt?“ (2012): http://www.meditation-wissenschaft.org/images/stories/dokumentation2012/folien/schmidt.pdf.

  2. Kohtes, P. J. (2009). Das Selbstbild moderner Manager, in: Harvard Business Manager 5/2009, http://www.manager-magazin.de/harvard/a-637739.html.

  3. Klarer Kopf, mehr Leistungsfähigkeit und ein authentisches Leben: Meditation hilft, besser mit den Herausforderungen in Alltag und Beruf umzugehen, Umfrage des Bender Institute of Neuroimaging, Gießen. (2010). http://www.meditation-wissenschaft.org/images/stories/presse2010/3_PM_Bion_Erhebung.pdf.

  4. Vergl. „Meditation in der wissenschaftlichen Forschung“ (2010). http://www.meditation-wissenschaft.org/images/stories/presse2010/2_PM_Meditation_Wissenschaft_Grundlagen.pdf.

  5. Vergl. http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/focus-titel-so-besiegen-sie-den-stress_id_3816582.html; http://www.focus.de/magazin/archiv/jahrgang_2014/ausgabe_19/.

  6. Vergl. https://heft.manager-magazin.de/digital/index_MM.html#MM/2014/6.

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Kohtes, P. (2015). Zen und die Kunst, gesund zu sein. In: Becker, P. (eds) Executive Health - Gesundheit als Führungsaufgabe. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-06072-5_15

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  • Online ISBN: 978-3-658-06072-5

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