Zusammenfassung
Die (österreichischen) Universitäten sind in ihrer Grundstruktur immer noch eindeutig auf Studierende mit einer studentischen Normalbiographie hin ausgelegt. Das bedeutet, dass die Lehrveranstaltungsstrukturen, die Studienpläne oder das Lehrverhalten vorrangig auf jene Gruppe hin gestaltet sind, die unmittelbar nach dem Schulabschluss ihr Studium beginnen, dieses als Vollzeitstudium absolvieren und erst nach dessen Abschluss (oder Abbruch) in den Arbeitsmarkt eintreten. Diese universitätsstrukturelle Realität trifft heute aber auf Studierendenkohorten, die von dieser Normvorstellung teilweise stark abweichen. Gleichzeitig werden durch Tendenzen einer großflächigen Verschulung der Universitäten die Lehrenden- und die Studierendenwelten dermaßen reglementiert, dass kaum noch Zeit zu einer differenzierten Aneignung von Inhalten und Sozialformen darin existieren. In diesem Aufsatz werden mögliche Bezugspunkte und Grundbedingungen für die Verantwortlichkeiten und Spielräume von Lehrenden in einem Massenstudium beschrieben. Die hier etikettierten Ebenen können zur Sichtbarmachung der jeweils kennzeichnenden Habitusformen und der daraus abgeleiteten Formen des Umgangs mit Heterogenität dienen.
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Egger, R. (2015). Die heterogenen Lernwelten der Universität und ihre Konsequenzen für die Lehre. In: Egger, R., Wustmann, C., Karber, A. (eds) Forschungsgeleitete Lehre in einem Massenstudium. Lernweltforschung, vol 13. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-03231-9_1
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