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Was tun die PädagogInnen? Muster pädagogischen Handelns im Alltag

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Handbuch Offene Kinder- und Jugendarbeit

Zusammenfassung

Im Feld der Offenen Kinder- und Jugendarbeit mangelt es kaum an praxisorientierten Beschreibungen zum pädagogischen Handeln der MitarbeiterInnen. Auch liegen eine Vielzahl an Vorschlägen vor, die das Handeln konzeptionell rahmen, etwa aus sozialräumlicher oder aneignungstheoretischer Perspektive (vgl. Deinet und Krisch 2002; Deinet 2004, 2009; Reutlinger 2005), als Beziehungs- oder Cliquenarbeit (vgl. Krafeld 2005), als Ort der Hilfe zur Lebensbewältigung (vgl. Böhnisch 1992) oder als subjektorientiertes Projekt (vgl. Scherr 2003). Hierüber kann jedoch überwiegend Einblick erlangt werden, wie auf der einen Seite PädagogInnen und auf der anderen Seite WissenschaftlerInnen dies Handeln konzeptionell entwerfen und reflektieren. Über das tatsächliche Handeln der MitarbeiterInnen liegt damit nur bedingt Wissen vor, zumindest kaum empirisch-systematisches Wissen, das konstitutive Bedingungen des alltäglichen Handelns in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit beschreibt. Im Zuge der Ausweitung empirischer Forschungsbemühungen in diesem Feld (vgl. Schmidt 2010; Schmidt i. d. B.) lässt sich auch ein wachsendes empirisches Interesse am pädagogischen Alltag der MitarbeiterInnen in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit feststellen. Nach ersten empirischen Erkundungen zum Wissen und Können der Professionellen (vgl. Thole und Küster-Schapfl 1997) und zu den von ihnen gestalteten Beziehungen (vgl. Bimschas und Schröder 2003) hat sich eine ethnographische Forschungsperspektive für einen Zugang zum pädagogischen Alltag als besonders fruchtbar erwiesen (vgl. Küster 2003; Müller et al. 2008; Cloos und Köngeter 2006; Cloos et al. 2009). Ethnographische Forschungsstrategien haben gegenüber anderen den schlichten Vorteil, dass hier die Forschenden belegen können, dabei gewesen zu sein: Sie sind vor Ort, nehmen an den dortigen Aktivitäten teil, zeichnen diese auf und verdichten sie in Beschreibungen. Pointiert zusammengefasst ist Ethnographie darauf spezialisiert, offene und komplexe soziale Alltagssituationen, in denen Individuen durch kulturelle Praxen gemeinsam Wirklichkeit erzeugen, durch methodische Befremdung (vgl. Amann und Hirschauer 1997), teilnehmende Beobachtung, (Co-)Präsenz im Feld und Befragung zu erfassen.

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© 2013 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden

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Cloos, P. (2013). Was tun die PädagogInnen? Muster pädagogischen Handelns im Alltag. In: Deinet, U., Sturzenhecker, B. (eds) Handbuch Offene Kinder- und Jugendarbeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-18921-5_6

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-531-17520-1

  • Online ISBN: 978-3-531-18921-5

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