Zusammenfassung
Schon im 10. Jahrhundert führten Basken Walfangreisen nach Grönland durch. Im 17. und 18. Jahrhundert war Spitzbergen der Mittelpunkt des arktischen Walfanges, wo zunächst Engländer im Jahre 1612 in der King Bay (damals Whalers Bay) damit begannen, stark gestört durch die Holländer; es kam in der Folgezeit zu kriegerischen Verwicklungen, die 1618 mit der Aufteilung der Küstengewässer in Interessenzonen endeten. Inzwischen waren auch Franzosen, Deutsche (aus Hamburg) und Skandinavier auf den Plan getreten, doch bildeten den Hauptteil die holländischen Schiffe, von denen von 1620 bis 1635 alljährlich 300 mit einer Besatzung von 15 000 Mann nach Spitzbergen fuhren. Die Holländer gründeten eine Sommersiedlung, Smeerenburg, das stark besucht war. Bereits um 1640 jedoch nahm der Fangertrag rapide ab, da man nur Grönlandwale fangen konnte, deren Bestand erschöpft war und sich bis heute noch nicht erholt hat. Nun wurden die grönländischen Gewässer das Hauptfanggebiet, wo im 18. Jahrhundert jährlich 2000 Grönlandwale erbeutet wurden, später verlagerte sich der Fang auf die Beaufort- und Tschuktschen-See. Seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts betrieben vor allem amerikanische Walfänger aus den Neuenglandstaaten und (seit 1884) aus San Francisco den nordpazifischen Fang. Auch hier war das Hauptjagdtier der Grönlandwal. Der Höhepunkt der pazifischen Jagd waren die Jahre 1830–1860. Ende der 40er Jahre begannen die Fahrten durch die Beringstraße, die 1853 bereits von 250 Walfangschiffen passiert wurde. 1854 erreichten die Fänger die Herschel-Inseln (westlich des Mackenzie-Deltas), wo häufig Oberwinterungen vorkamen. Um 1900 wurden auch im amerikanischen Polarbecken die Wale seltener. Als die Bedeutung des Waltrans durch Ausnutzung des Erdöls Einbuße erlitt, hörte der arktische Fang fast völlig auf. Nur einige kleine Landstationen betreiben heute noch den nordpolaren Fang, der einen Anteil von nur 0,6% des gesamten Walfanges der Welt hat.
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Kosack, HP. (1967). Erwerbsverhältnisse. Der Walfang. In: Die Polarforschung. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02205-3_29
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