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Franz-Josef-Land

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Aus allen Weltteilen Die Arktis

Part of the book series: Geographische Anthologie des 19. Jahrhunderts ((AAW))

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Zusammenfassung

Um 1870 war es offensichtlich geworden, dass Schiffe weder durch den Smith-Sund im hohen Nordwesten von Grönland noch entlang von dessen Ostküste im Sommer einen offenen Wasserweg durch die Eismassen zum Nordpol finden würden. Etwa gleichzeitig liefen aber immer mehr Berichte ein, dass Fischer und Robbenfänger die zuvor so zuverlässig vereiste Kara-See nun zugänglich gefunden hatten. Dies schien der Theorie von August Petermann zu entsprechen, wonach sich der warme Golfstrom zwischen Norwegen und Spitzbergen bis in höchste Breiten fortsetze und es nun an der Zeit sei, an Nowaja Semlja vorbei einen Vorstoß zu unternehmen. Nachdem 1869–1870 die Zweite Deutsche Nordpolar-Expedition, die maßgeblich von hanseatischen Kreisen getragen war, einen so starken Widerhall in breitesten deutschen Kreisen gefunden hatte, war es nun am rivalisierenden Kaiserreich Österreich-Ungarn, das heute kaum noch bekannt damals auch eine Seemacht war und mit dem Hauptkriegshafen Pula auf Istrien eine größere Kriegsflotte als das gerade entstandene wilhelminische Kaiserreich unterhielt, mit den deutschen Vettern in Sachen arktischer Unternehmungen gleichzuziehen. So versammelte sich im Juni 1872 in Bremerhaven, dem schon traditionellen Abgangsort mitteleuropäischer Arktisexpeditionen, eine aus allen Landesteilen der Habsburgermonarchie zusammengestellte 24-köpfige Expeditionsgruppe und protokollierte als Zweck des unmittelbar bevorstehenden Unternehmens.

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Notes

  1. 1.

    Abschnitt 11.1: Von der Baffin-Bay bis in den Smith-Sund, 1616–1861.

  2. 2.

    Abschnitt 12.3: Zweite Deutsche Nordpolar-Expedition 1869–1870 an der Ostküste.

  3. 3.

    Nach heutiger Kaufkraft zumindest 1½ Millionen Euro.

  4. 4.

    Alle drei Forscher suchten zu Beginn der 1850er-Jahre nach Überresten der Franklin-Expedition; Abschn. 10.3.

  5. 5.

    Carl Weyprecht (1838–1881) war 1861 in die österreichische Kriegsmarine eingetreten und hatte sich bereits 1868 mit durchdachten Anregungen für die Teilnahme an der 2. Deutschen Nordpolar-Expedition beworben, musste seine vereinbarte Teilnahme aber aufgrund eines Rückfalls von Malaria absagen, die er sich 1867 bei der Heimholung der Leiche des von Republikanern exekutierten Kaisers Maximilian von Mexiko, einem Bruder des österreichischen Kaisers Franz Josef, zugezogen hatte. Nach kurzem Küstenvermessungsdienst in der Adria wurde der vielversprechende junge Offizier 1871 zur Vorexkursion eingeladen und nach deren Erfolg ihm das nautische Kommando der eigentlichen Expedition übertragen.

  6. 6.

    Der böhmische Militärkadett Julius Payer (1842–1915) nahm 17-jährig an der österreichisch-italienischen Schlacht von Solferino teil. 1860–1868 nutzte er seine oberitalienischen Kasernenstandorte zu mehr als zwei Dutzend Erstbesteigungen, vor allem um Ortler und Großglockner, die ihn zu einem führenden Alpinisten machten. Als Offizier hinreichend vermessungstechnisch geschult und mit einem fesselnden Schreibstil begabt, wurde er zu einem Zulieferer von Petermanns geographischer Monatsschrift. Auf Einladung des Herausgebers hatte Payer 1869–1870 bereits an der Zweiten Deutschen Nordpolar-Expedition teilgenommen und dabei per Schlittenvorstoß die nördlichste Breite der Expedition an der grönländischen Ostküste erreicht; Abschn. 12.3: Zweite Deutsche Nordpolar-Expedition 1869–1870 an der Ostküste.

  7. 7.

    Nach dem erst im Jahr zuvor verstorbenen österreichischen Vice-Admiral Wilhelm von Tegetthoff, dem Sieger der Seeschlacht von Lissa 1866 gegen Italien.

  8. 8.

    Siehe Kap. 4: Internationale Polarstationen und Abschn. 15.3: österreichisch-Ungarische Forschungsstation 1882–1883.

  9. 9.

    Wilczek hatte mit der Isbjörn ein Kohle- und Proviantdepot für die Expedition bei Kap Nassau auf Nowaja Semlja angelegt und war Mitte August mit der Tegetthoff zusammengetroffen und hatte diese einige Tage lang begleitet.

  10. 10.

    Nahrhafte und haltbare Mischung aus zerstoßenem Dörrfleisch und Fett.

  11. 11.

    Kapitel 2: Nowaja Semlja.

  12. 12.

    Kapitel 5: Nordostpassage.

  13. 13.

    Kapitel 4: Internationale Polarstationen.

  14. 14.

    Mit glücklicher Witterung und Drift widerlegte Nordenskiöld schon 1878–1879 diese Ansicht Payers hinsichtlich der Nordostpassage; siehe Fußnote 12.

  15. 15.

    Nach dem britischen Arktisforscher Francis McClintock; Abschn. 10.3: Der geographische Nutzen einer gescheiterten Expedition.

  16. 16.

    Nach dem finnischen Arktisforscher Adolf Erik von Nordenskiöld; Abschn. 5.2: Die Fahrt der Vega unter Adolf Erik Nordenskiöld 1878–1879.

  17. 17.

    Nach dem österreichischen Militärkartographen und Alpinisten Carl Sonklar.

  18. 18.

    Nach dem Ungarn Edmund von Zichy, einem Hauptmäzen der Expedition.

  19. 19.

    Nach der Stadt Pest, die 1873 – und damit während der Expedition – mit der Stadt Buda zu Budapest vereinigt wurde. Auf den später entstandenen Karten der Expedition ist der Name des Kaps zu Budapest berichtigt worden.

  20. 20.

    Wie spätere Expeditionen ergaben, schätzte Payer die Berghöhen durchgängig viel zu hoch ein.

  21. 21.

    Nach dem deutschen Meteorologen Heinrich Dove.

  22. 22.

    Payer bezieht die Vergleiche mit Grönland in diesem Absatz auf seine Teilnahme an der Zweiten Deutschen Nordpolar-Expedition 1869–1870 an die dortige Ostküste, Abschn. 12.3.

  23. 23.

    Nach dem österreichischen Konteradmiral Max von Sterneck, 1872 Kommandant des Expeditionshilfsschiffs Isbjörn.

  24. 24.

    Nach dem österreichischen Vize-Admiral Bernhard von Wüllerstorf-Urbair, der 1857–1859 die Weltumseglung der Fregatte Novara leitete.

  25. 25.

    Nach dem britisch-deutschen Pionier des Erdmagnetismus John von Lamont.

  26. 26.

    Nach dem Kapitän der Ersten und Zweiten Deutschen Nordpol-Expeditionen Karl Koldewey; Abschn. 12.3.

  27. 27.

    Nach dem deutschen Geographen Carl Ritter.

  28. 28.

    Nach dem US-amerikanischen Arktisforscher Elisha Kane; Abschn. 11.1: Von der Baffin-Bay bis in den Smith-Sund, 1616–1861.

  29. 29.

    Nach dem österreichischen Vermessungsoffizier und Kartographen August von Fligely.

  30. 30.

    Nach dem österreichischen Grafen und Expeditionsförderer Karl von Salm-Hoogstraeten.

  31. 31.

    Nach dem weit verzweigten fränkischen Adelsgeschlecht.

  32. 32.

    Nach dem Hauptschiff der Zweiten Deutschen Nordpol-Expedition 1869–1870; Abschn. 12.3.

  33. 33.

    Heutige Präzisionsbeobachtungen bestimmen das Kap jedoch nur auf 81° 51′ nördliche Breite.

  34. 34.

    Nach Clements Markham, 1863–1888 Sekretär der Royal Geographical Society in London.

  35. 35.

    Nach dem deutschen Geographen und Begründer der Geomorphologie Ferdinand von Richthofen.

  36. 36.

    Spätere Untersuchungen hingegen fanden als höchste Erhebung des Archipels den nur 620 m hohen Peak Parnass in der Mitte der Inselgruppe und von Payer nach dem Ort seiner Militärakademie benannten Insel Wiener Neustadt.

  37. 37.

    Kapitel 4.

  38. 38.

    Südende der Insel Zichy-Land, nach dem ungarischen Grafen Ödön Zichy, neben Graf Willczek der Hauptmäzen der Tegetthoff-Expedition.

  39. 39.

    Im Süden der Insel Alexandra-Land, benannt nach der Frau des britischen Thronfolgers.

  40. 40.

    Eigentlich das Westkap der Insel Alexandra-Land.

  41. 41.

    Abschnitt 6.1: Fridtjof Nansen über die Drift und seine Eiswanderung.

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© 2016 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Demhardt, I.J. (2016). Franz-Josef-Land. In: Aus allen Weltteilen Die Arktis. Geographische Anthologie des 19. Jahrhunderts. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-46276-8_3

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