Zusammenfassung
Unter „Jungen“ verstehen wir Menschen männlichen Geschlechts, in den Lebensphasen zwischen Kindheit und Erwachsenenalter. Jungen unterscheiden sich im Hinblick auf ihre Sexualitäten individuell erheblich, nach ihrem Alter und ihrem Entwicklungsstand, nach elterlichen und gesellschaftlichen Moralvorstellungen, dem sozialen Milieu, in dem sie aufwachsen, nach ihren Aneignungsmöglichkeiten und ihren sexuellen Erfahrungen. Eine „normal-standardisierte“ oder „natürliche“ sexuelle Entwicklung von Jungen gibt es nicht. Das Geschlechtliche in der Jungensexualität – also das Männliche – wird durch drei unterschiedliche Dimensionen beschrieben: 1. durch den Jungenkörper, d. h. durch die körperlichen Bedingungen und Erlebnismöglichkeiten; 2. als Facette der Identität, in Selbstbildern und -definitionen, individuellen Bedürfnislagen und ihrer Befriedigungswünsche oder in Emotionen; 3. als Ausdruck sozialer und kultureller Geschlechtlichkeit, etwa in Vorstellungen darüber, wie männliche Sexualität ist oder sein soll, über Normen oder über kommerzielle, sexualitätsprägende Angebote (Werbung, Pornografie).
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Stier, B., Winter, R. (2020). Jungen – Sexualentwicklung und sexuelle Gesundheit. In: Hoffmann, G., Lentze, M., Spranger, J., Zepp, F., Berner, R. (eds) Pädiatrie. Springer Reference Medizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-54671-6_66-2
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Jungen – Sexualentwicklung und sexuelle Gesundheit- Published:
- 03 April 2020
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Original
Jungen – Sexualentwicklung und Sexualität in der Adoleszenz- Published:
- 11 April 2015
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-54671-6_66-1