Zusammenfassung
In vielen Ländern ist die Mehrheit der Lehrkräfte in Schulen weiblich. Es gibt die These, dass dies zu einer Feminisierung der Schulen geführt hat, dass also weibliche Lehrpersonen eine andere Schulumwelt schaffen, als Männer dies tun. Diese sogenannte Feminisierung der Schulen wird als eine Ursache für das seit einiger Zeit zu beobachtende schlechtere Abschneiden von Jungen hinsichtlich formaler Bildungsindikatoren, wie Schulnoten und Zugang zu höherwertigen Bildungsgängen, angesehen (vgl. hierzu auch das Interview mit Prof. Ursula Kessels in ▶ Kap. 1 ). Sind weibliche Lehrpersonen schädlich für männliche Schüler? Um diese Frage beantworten zu können, muss zunächst festgestellt werden, ob und in welcher Hinsicht die viel zitierte Bildungskrise der Jungen überhaupt besteht. In einem zweiten Schritt muss untersucht werden, ob ein Zusammenhang zwischen dem Geschlecht der Lehrperson und den Leistungen von Schülerinnen und Schülern besteht. Falls dies so sein sollte, müsste man in einem dritten Schritt die Mechanismen untersuchen, durch die dieser Zusammenhang zustande kommt.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Zitierte und weiterführende Literatur
Dee, T. S. (2007). Teachers and the gender gaps in student achievement. Journal of Human Resources, 42, 528–554.
Martin, A. J., & Marsh, H. W. (2005). Motivating boys and motivating girls: Does teacher gender really make a difference? Australian Journal of Education, 49, 320–334.
Neugebauer, M. (2011). Werden Jungen von Lehrerinnen bei den Übergangsempfehlungen für das Gymnasium benachteiligt? Eine Analyse auf Basis der IGLU-Daten. In A. Hadjar (Hrsg.), Geschlechtsspezifische Bildungsungleichheiten (S. 235–260). Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
Neugebauer, M. (2013). Wer entscheidet sich für ein Lehramtsstudium – und warum? Eine empirische Überprüfung der These von der Negativselektion in den Lehrerberuf. Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, 16, 157–184.
Neugebauer, M., Helbig, M. & Landmann, A. (2011). Unmasking the myth of the same-sex teacher advantage. European Sociological Review, 27, 669–689.
Referenzen
Neugebauer, M. (2011). Werden Jungen von Lehrerinnen bei den Übergangsempfehlungen für das Gymnasium benachteiligt? Eine Analyse auf Basis der IGLU-Daten. In A. Hadjar (Hrsg.), Geschlechtsspezifische Bildungsungleichheiten (S. 235–260). Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
Neugebauer, M. (2013). Wer entscheidet sich für ein Lehramtsstudium – und warum? Eine empirische Überprüfung der These von der Negativselektion in den Lehrerberuf. Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, 16, 157–184.
Neugebauer, M., Helbig, M., & Landmann, A. (2011). Unmasking the myth of the same-sex teacher advantage. European Sociological Review, 27, 669–689.
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2014 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Neugebauer, M. (2014). Sind Lehrerinnen für die „Bildungskrise“ der Jungen verantwortlich?. In: Spinath, B. (eds) Empirische Bildungsforschung. Springer VS, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-41698-9_3
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-41698-9_3
Published:
Publisher Name: Springer VS, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-642-41697-2
Online ISBN: 978-3-642-41698-9
eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)