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Kritische Theorie und Psychoanalyse

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Handbuch Kritische Theorie

Part of the book series: Springer Reference Sozialwissenschaften ((SRS))

Zusammenfassung

Die Kulturkritik Freuds und die Kritik der politischen Ökonomie von Marx waren Reaktionen auf die katastrophale Entwicklung der kapitalistischen Weltgesellschaft. Beide Kritiken entstanden auf der Suche nach einem Ausweg aus dieser Sackgasse und knüpften an die von Schelling und Feuerbach vorgetragene Kritik der Philosophie Hegels an. Beide Perspektiven und Begrifflichkeiten sind einander fremd und lassen sich nicht integrieren, sondern müssen gegeneinander ausgespielt werden. Folgender Artikel geht diesem Versuch anhand der Freud-Rezeption Max Horkheimers und Theodor W. Adornos nach.

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Notes

  1. 1.

    Der Patient, der an einer psychischen Störung leidet, erliegt oft, wie auch sein Praktischer Arzt, dem Schein, es handele sich um einen organischen Defekt. Hilfe erwartet er von einem technischen Eingriff, von Messer und Droge, um nicht sich selbst (als möglichen Autor seines „Schicksals“) in den Blick nehmen zu müssen. Auch die ausgebeuteten Klassen halten lange Zeit ihre Lage für eine wenn nicht „gottgewollte“, so doch „natürliche“; auch sie erwarten eine magische oder „technische“ Rettung zuerst vom Klassenstaat, der – im günstigsten Fall – die die Ungleichheit sichernde Herrschaft aufrechterhält, indem er sie mildert, sodann von Charismatikern, Tribunen, kleinen, „substitutionistischen“ Verschwörergruppen, ehe sie schließlich doch einmal auf Autoemanzipation setzen….

  2. 2.

    „[…] die gelungenen Fälle sind auch beim Menschen immer die Ausnahme und sogar in Hinsicht darauf, dass der Mensch das noch nicht festgestellte Thier ist, die spärliche Ausnahme.“ (Nietzsche 1886/1980, S. 81).

  3. 3.

    „Weder die Natur – objektiv – noch die Natur subjektiv ist unmittelbar dem menschlichen Wesen adäquat vorhanden.“ (Marx 1844/1968, S. 579): – „Der Mensch“ ist […] ein ‚unermüdlicher Lustsucher‘ […] und jeder Verzicht auf eine einmal genossene Lust wird ihm sehr schwer.“ (Freud 1905/1969, S. 142) – „Die beiden Richtungen der Kultur“ (die Naturbeherrschung zwecks Gütererzeugung und die Regelung sozialer Beziehungen, besonders der Güterverteilung) „sind nicht unabhängig voneinander“, unter anderem, „weil jeder Einzelne virtuell ein Feind der Kultur ist, die doch ein allgemeinmenschliches Interesse sein soll.“ (Freud 1927/1963, S. 326 f.).

  4. 4.

    Vgl. dazu die Ausführungen Adornos in einem Brief (aus London) an Erich Fromm (vom 16.11.1937): „Was […] die Autorität anlangt, so kann jedenfalls so viel gesagt werden, dass in der gegenwärtigen Phase die entscheidende Autorität nicht die der Familie, sondern viel eher die der fetischisierten Kollektivverbände ist. Angesichts dieser Einsichten scheint es mir aber notwendig, die Frage nach dem Kitt“ – nach dem, was die gegenwärtige Gesellschaft zusammenhält – „neu zu stellen. Und ich bin geneigt, um das Wichtigste gleich vorwegzunehmen, diesen Kitt […] in dem ökonomischen Prinzip zu sehen, dessen Entfaltung das Bewegungsgesetz der Gesellschaft vorschreibt und sie der Katastrophe entgegentreibt, nämlich der Warenform. Ich bin mehr und mehr der Überzeugung, dass die eigentliche Koinzidenz der marxistischen Theorie und der Psychoanalyse nicht in Analogien wie denen von Überbau und Unterbau mit Ich und Es u. s. w. liegt, sondern im Fetischcharakter der Waren und im fetischistischen Charakter der Menschen.“ (Adorno und Horkheimer 2003, S. 540).

  5. 5.

    „Die Durchleuchtung der Tabus, der Götzen und magischen Verhaltungsweisen heute ist in der Tat der kritischen Philosophie zutiefst verwandt; der Auflösung einer als unbedingt erscheinenden Wirklichkeit.“ (Horkheimer 1961/1985, S. 185 f.).

  6. 6.

    In der ein Jahr zuvor erschienenen Negativen Anthropologie desselben Autors heißt es dazu: „Dass die beiden Hauptversionen des anthropologischen Determinismus aneinander scheitern, Marx an einem Moment von Innerlichkeit, Freud von Gesellschaftlichkeit, zeigt sowohl, wie das Gemeinsame an ihnen, über sich selber hinausweisend, einen den Determinismus selbst reflektierenden anthropologischen Bezugsrahmen fordert, als auch, wie innerhalb eines solchen die Sorge um die Gesellschaft und die um die Person ohne die Erfahrung der je anderen, das Empirische an ihr, gar nicht auskommen.“ „Das Unwahre am Projektionismus, psychologistischen Solipsismus, unterliegt der Marxschen Ideologiekritik, so wie das Unfreie am historistischen Notwendigkeitsglauben der marxistischen Lehre, der das Menschliche manipulieren will, der Mechanismuskritik Freuds unterliegt.“ (Sonnemann 1969, S. 87).

  7. 7.

    „Die große Sicherheit der natürlichen Wissenschaften im Verhältnis zur Psychologie und Kritik der Bewusstseins-Elemente – unnatürlichen Wissenschaften, wie man beinahe sagen dürfte – ruht gerade darauf, dass sie das Fremde als Objekt nehmen: während es fast etwas Widerspruchsvolles und Widersinniges ist, das Nicht-Fremde überhaupt als Objekt nehmen zu wollen…“ (Nietzsche 1882, 1887/1980, S. 594 f.).

  8. 8.

    „Was einmal bei Marx, mit schwermütiger Hoffnung, Vorgeschichte heißt, ist nicht weniger als der Inbegriff aller bisher bekannten Geschichte, das Reich der Unfreiheit.“ (Adorno 1961/1972, S. 234).

  9. 9.

    Dem entsprechend heißt es auch bei Freud: „Endlich wollen wir nicht vergessen, dass über die Menschenmasse, die den ökonomischen Notwendigkeiten unterworfen ist, auch der Prozess der Kulturentwicklung – Zivilisation sagen andere – abläuft, der gewiss von allen anderen Faktoren beeinflusst wird, aber sicherlich in seinem Ursprung von ihnen unabhängig ist, einem organischen Vorgang vergleichbar, und sehr wohl imstande, seinerseits auf die anderen Momente einzuwirken.“ (Freud 1933/1961, S. 194; Hervorhebungen H.D.).

  10. 10.

    „Heute [1936] scheint es, als ob [der] dialektische Charakter der [Freudschen] Theorie auch in den früheren Arbeiten sich unabhängig vom Willen des positivistisch orientierten Autors eingeschlichen hätte“, vermerkt Horkheimer (Horkheimer 1936/1988, S. 81, 1934a/1988, S. 200) – Adorno bemerkte dazu, „dass die Dialektik von Besonderem und Allgemeinem, wie sie von Hegel gelehrt worden ist […], in dem großartigen wissenschaftlichen Entwurf von Freud, gleichsam blind gegen die Psychologie, wiederentdeckt worden ist, indem Freud […] darauf gestoßen ist, dass der innerste Kern, auf dem die Psychologie des einzelnen Individuums beruht, selber gerade ein Allgemeines ist: nämlich gewisse, ganz allgemeine Strukturen, allerdings archaischer Art, des gesellschaftlichen Zusammenhanges, in denen die Einzelwesen stehen.“ (Adorno 1968/1993, S. 194).

  11. 11.

    „Denn auch die Soziologie, die vom Verhalten der Menschen in der Gesellschaft handelt, kann nichts anderes sein als angewandte Psychologie. Streng genommen gibt es ja nur zwei Wissenschaften, Psychologie, reine und angewandte, und Naturkunde.“ (Freud 1933/1961, S. 194) – „Die Psychologie ist auch eine Naturwissenschaft. Was sollte sie denn sonst sein?“ (Freud 1938,1940/1966, S. 143).

  12. 12.

    „Die begrifflichen Konstruktionen von Ich, Es und Über-Ich verdanken ihre Namen nicht zufällig der Erfahrung der Reflexion. Sie sind erst nachträglich in einen objektivistischen Bezugsrahmen versetzt und uminterpretiert worden.“ (Habermas 1968/1973, S. 290, 304).

  13. 13.

    In einem Brief (aus Montagnola) vom 28.04.1969 an Anna Steuerwald-Landmann (in dem es um das Verhältnis der „Frankfurter“ zu Marx – und zur Studentenbewegung – ging) schrieb Horkheimer in schöner Bescheidenheit: „Freud kenne ich wenig, viel Gutes Menschliches aber von ihm u. über ihn.“ Er kam dann auf sein Verhältnis zu Marx und Nietzsche zu sprechen: „Ich kenne Marx gut, habe ihn nie gemocht wegen seines Aufrufs zur Gewalt.“ „Er war ein gescheiter, aber recht unsympathischer Mann, unter anderem gehörte er zu den jüdischen Antisemiten, die mir besonders zuwider sind. Nietzsche ist mir viel näher. Natürlich ist er missverstanden worden. Als ich 1948 zum ersten Mal wieder nach Deutschland kam und einige Vorträge hielt, benötigte ich eines seiner Bücher. In der Buchhandlung wurde mir gesagt: ‚Nietzsche verkaufen wir nicht. Er war ja am National-Sozialismus schuld.‘ Ich antwortete: ‚Er gehört zu den wenigen großen Philosophen, die man ins Konzentrationslager geschickt hätte.‘“ (Horkheimer 1996a, S. 720 f.).

  14. 14.

    „Die aufklärerische Theorie der Gegenwart ist die von Sigmund Freud […].“ (Horkheimer 1958/1989, S. 536).

  15. 15.

    In einem Brief (aus Lugano) vom 20.01.1956 an Leo Löwenthal, in dem es unter anderem um die Vorbereitung der (Frankfurter) Vorlesungen zu Freuds 100. Geburtstag ging [Freud in der Gegenwart, Frankfurter Beiträge zur Soziologie, Bd. 6; Frankfurt (Europäische Verlagsanstalt) 1957], heißt es: „A propos Freudsemester […]. Es bedurfte schon der Zusage eines Zuschusses von uns, um Marcuse im Hinblick auf sein kürzlich erschienenes Freudbuch auf die Liste [der Vortragenden] zu setzen. Außer ihm sind es nur approbierte, orthodoxe Analytiker. Ihnen aber brauche ich gar nicht erst zu sagen, dass ich selbst heute weiter davon weg bin als je. Ich beteilige mich – auf die dringende Bitte Mitscherlichs – an der Sache deshalb, weil eine solche Veranstaltung in Deutschland eine Rückenstärkung der aufgeklärten kulturellen Kräfte bedeutet […]. Ich bin mir wohl bewusst, welche Risiken die Unternehmung mit sich bringt, aber sie gehört zu den Sachen, die mein Hiersein gerade noch rechtfertigen.“ (Horkheimer 1996a, S. 336 f.).

  16. 16.

    Adorno, Brief an Horkheimer vom 29.06.1936 (nach der Lektüre von Horkheimers Essay „Egoismus und Freiheitsbewegung“). (Adorno und Horkheimer 2003, S. 175).

  17. 17.

    Vgl. dazu auch Horkheimers Brief (aus Pacific Palisades) an Leo Löwenthal vom 31.10.1942 (Horkheimer 1996b, S. 366 f.).

  18. 18.

    In der 25. und 26. dieser Vorlesungen stellte Horkheimer „die fortgeschrittene Psychologie Freuds“ vor. (Horkheimer 1953/1989, S. 343).

  19. 19.

    Der Freud-Schüler Landauer leitete (gemeinsam mit Heinrich Meng) seit 1929 die Psychoanalytische Abteilung im Frankfurter „Institut für Sozialforschung“ – das „Frankfurter Institut für Psychoanalyse“. 1933 floh er über Schweden in die Niederlande, wurde dort 1943 verhaftet und kam Anfang 1945 im Konzentrationslager Bergen-Belsen ums Leben. Seine Psychoanalyse bei Landauer (in den Jahren 1927/28) verhalf Horkheimer zu einer praktischen Erfahrung mit der Freudianischen Therapie. (Horkheimer 1985a, S. 453 f.).

  20. 20.

    „Es ist […] sehr kennzeichnend, dass im Zusammenhang mit mir die Psychoanalyse als ein Moment der Philosophie angesehen wurde, nämlich die Kenntnis des Menschen.“ (Horkheimer 1972/1985, S. 453).

  21. 21.

    „Freud entwickelte eine Theorie des Menschen, eine ‚Psycho-Logie‘ im strengen Sinn. Mit seiner Theorie hat er sich in die große Tradition der Philosophie eingegliedert und sich unter philosophische Kriterien gestellt.“ „Freuds Interpretation des Seins in Begriffen des Eros nimmt die Frühform der platonischen Philosophie wieder auf, die die Kultur nicht als verdrängende Sublimierung, sondern als freie Selbstverwirklichung des Eros begriff.“ „Die Einsichten, die in der metaphysischen Vorstellung vom Eros enthalten waren, sind in ein untergründiges Exil vertrieben worden. In eschatologischer Entstellung lebten sie in vielen häretischen Bewegungen, in der hedonistischen Philosophie weiter.“ (Marcuse 1955/1979, S. 14, 110).

  22. 22.

    „Freuds psychoanalytische Theorie ist […] überwiegend so etwas wie ‚transzendentalphilosophische Naturphilosophie unter den Bedingungen eines entzauberten Naturbegriffs‘ […].“ „Auch in Freuds Psychoanalyse gibt es […] – wie bei Schelling und Carus – einerseits den Versuch einer Zurückführung der Geschichte und des Geschichtlichen auf Natur und andererseits den Versuch, diese Natur selbst als Geschichte und Geschichtliches zu erkennen: es gibt auch bei Freud eine Naturalisierung der Geschichte und eine Historisierung der Natur.“ (Marquard 1963/1987, S. 229).

  23. 23.

    „Freud selber hat es gewusst, dass er in mancher Hinsicht eigentlich ein Nachfolger Schopenhauers ist. […] Sie sehen, dass es kein Zufall ist, dass mir, der in seinem Denken von Schopenhauer erfüllt war, Freud, als ich ihn kennenlernte, etwas Besonderes bedeutete.“ (Horkheimer 1972/1985, S. 455) – „Schopenhauer wie Freud sagen: Nicht die Erkenntnis, sondern ein Tieferes ist entscheidend. […] Die Erkenntnis steht im Dienste des Willens. […] Hier hat Schopenhauer die tiefste Metapsychologie zu Freud zu geben.“ (Horkheimer 1958/1989, S. 553 f.).

  24. 24.

    „Für Dilthey ist [1894] eine ganz neue Art der Psychologie erforderlich, um Geschichte recht zu verstehen. Er macht sich damit zum Herold Freuds.“ (Horkheimer 1953/1989, S. 339).

  25. 25.

    „Nietzsches Theorie ist neben der Freuds die modernste heute. Sie ist eine philosophische Vorstellung, die es zu überwinden gilt, die ebenso wie Freuds Theorie nicht dogmatisch hinzunehmen ist. Auch Freud muss heute neu durchdacht werden, um darüber hinauszugelangen. Keineswegs ist mit beiden Theorien das Ende einer vernünftigen Dialektik gegeben.“ (Horkheimer 1958/1989, S. 559).

  26. 26.

    Vgl. dazu das Protokoll der 9. (Seminar-)Diskussion über „Wissenschaft und Krise“ am 19.02.1932. (Horkheimer 1985b, S. 386–392) und (Horkheimer und Adorno 1939, S. 449 f.).

  27. 27.

    „Die aufklärerische Theorie der Gegenwart ist die von Sigmund Freud […].“ (Horkheimer 1957b/1989, S. 536) Als Repräsentanten der Aufklärung verweist Horkheimer vor allem auf Hobbes (Horkheimer 1985c, S. 107), Helvétius und Diderot: „Neben der Objektbeziehung findet die Trieblehre eine weitere Entfaltung im Begriff des Sadismus. Freud ist hier auf Ansichten des Helvétius zurückgegangen, ohne ihn zu kennen.“ (Horkheimer 1985c, S. 546) „Diderots ‚Seziere dich selber‘ ist die Vorankündigung der Psychoanalyse.“ (Horkheimer 1958/1989, S. 535).

  28. 28.

    bes. das 1. Kap. („Begriff der Aufklärung“).

  29. 29.

    An Frederick Hacker schrieben Horkheimer und Adorno (aus Frankfurt am 02.03.1951) im Hinblick auf ein gemeinsames Forschungsprojekt: „Als Zentrum dessen, was zunächst in Angriff genommen werden soll, möchten wir die Frage nach dem Ziel der Psychoanalyse aufwerfen. […] Theoretisch handelt es sich dabei um den Gegensatz der Analyse als einer Methode zur echten aufklärenden Befreiung zu einer bloßen Technik gesellschaftlicher Anpassung – einen Widerspruch, der in Freud keineswegs eindeutig entschieden ist und zunächst einmal in all seiner Schärfe herausgearbeitet werden muss. […] Die Erforschung des Funktionswandels der psychoanalytischen Technik sollte sich ebenso auf die Orthodoxie und ihre Gefahren wie auf die komplementären der revisionistischen Richtungen erstrecken. Das Ganze muss unter dem Gesichtspunkt stehen, die objektiven wissenschaftlichen Voraussetzungen dafür zu schaffen, durch eine wirklich verantwortliche Selbstkritik der Analyse jene Mängel zu überwinden und die eigentlich progressiven Elemente durchzusetzen. […] Es sollte eindeutig klar werden, dass die Forschungen in letzter Instanz auf die Praxis abzielen, dass aber gerade die zu rasche und unvermittelte Wendung auf die Praxis […] eine Hauptgefahr der gegenwärtigen Psychoanalyse […] bildet.“ (Horkheimer 1996a, S. 194 f.).

  30. 30.

    „Als der Gedanke der Welt erscheint [die Philosophie] erst in der Zeit, nachdem die Wirklichkeit ihren Bildungsprozess vollendet und sich fertig gemacht hat. Dies, was der Begriff lehrt, zeigt notwendig ebenso die Geschichte, dass erst in der Reife der Wirklichkeit das Ideale dem Realen gegenüber erscheint und jenes sich dieselbe Welt, in ihrer Substanz erfasst, in Gestalt eines intellektuellen Reichs erbaut.“ (Hegel 1821/1986, S. 28).

  31. 31.

    Vgl. dazu das Protokoll der (5.) Diskussion zwischen Horkheimer und Adorno am 19.01.1939 (Horkheimer 1985b, S. 451–456).

  32. 32.

    „Die angeblich so destruktive Analyse will das Individuum retten, das es schon gar nicht mehr gibt.“ (Horkheimer 1985b, S. 441) und (Marcuse 1963/1984, S. 60–78).

  33. 33.

    Vgl. dazu Horkheimers Auseinandersetzung mit Machiavelli, dem „erste[n] Geschichtsphilosoph[en] der Neuzeit“ (1930), und seinen wenig später (1931) gehaltenen Vortrag über „Geschichte und Psychologie“. (Horkheimer 1930/1987, S. 191–204).

  34. 34.

    Plechanow suchte unter Berufung auf Hegel Fatalismus und Voluntarismus zu versöhnen: Die russischen Marxisten „erhoben sich zum Monismus. Ihrer Meinung nach wird der Kapitalismus durch den Gang seiner eigenen Entwicklung zu seiner eigenen Negation“ und zur Verwirklichung ihrer Ideale führen. „Das ist historische Notwendigkeit.“ Der Marxist muss als Werkzeug dieser Notwendigkeit dienen, „sowohl kraft seiner gesellschaftlichen Lage als auch infolge seines durch diese Lage erzeugten geistigen und sittlichen Charakters. Das ist ebenfalls eine Seite der Notwendigkeit“ (Plechanow 1989/1945, S. 11). Plechanow schloß sich im weiteren Thomas Carlyle (On Heroes and Hero Worship and the Heroic in History, 1841) an: „Der große Mann ist […] ein Beginner, denn er blickt weiter als die anderen und will stärker als die anderen. […] Die soziale Geistesverfassung beeinflussen, heißt die geschichtlichen Geschehnisse beeinflussen. In gewissem Sinne kann ich also doch Geschichte machen, und ich brauche nicht zu warten, bis sie ‚gemacht ist‘.“ (Plechanow 1989/1945, S. 41).

  35. 35.

    Trotzki, Deutscher und Novack knüpfen an ein Gedankenexperiment Plechanows an. (Plechanow 1898/1945, S. 13).

  36. 36.

    „Wir können heute Machiavellis ontologische Setzung einer unabänderlichen Psyche des Menschen vermeiden, ohne dabei auf psychologische Erklärungen in der Geschichte verzichten zu müssen.“ (Horkheimer 1930, S. 202).

  37. 37.

    „Das Ökonomische erscheint als das Umfassende und Primäre, aber die Erkenntnis der Bedingtheit im einzelnen, die Durchforschung der vermittelnden Hergänge selbst und daher auch das Begreifen des Resultats hängen von der psychologischen Arbeit ab.“ (Horkheimer 1931a/1988, S. 65) „Der Begriff der ‚habitude‘, dem die französische Forschung bei der Behandlung sozialpsychologischer Fragen eine wichtige Funktion zuweist, bezeichnet vortrefflich das Resultat des Bildungsprozesses: die Stärke der zum sozial geforderten Handeln treibenden psychischen Dispositionen.“ Will man den Bildungsprozess selbst erforschen, so ist dies „nur auf Grund von Erfahrungen möglich, die in der Analyse von Einzelpersonen zu gewinnen sind.“ (Horkheimer 1931a/1988, S. 60 f.).

  38. 38.

    Horkheimer nennt und zitiert in diesem Zusammenhang verschiedenartige Vorläufer Freuds wie E. Bernheim, G. Tarde, G. Le Bon, W. McDougall und W. Dilthey.

  39. 39.

    Vgl. dazu Horkheimers, ebenfalls 1932 veröffentlichten Beitrag zur Festschrift für Carl Grünberg: „Hegel und das Problem der Metaphysik.“ (Horkheimer 1987, S. 295–308) Ferner sein Memorandum „Idee. Aktivität und Programm des Instituts für Sozialforschung“ aus dem Jahr 1938, in dem u. a. von „in den nächsten zwei Jahren“ abzuschließenden und zu publizierenden Büchern die Rede ist, an erster Stelle von „eine[r] dialektische[n] Logik“: „Es handelt sich nicht um eine formalistische Erkenntnistheorie, sondern um eine materielle Kategorienlehre. […] Eine Bestimmung der philosophischen Begriffe ist immer zugleich eine Darstellung der menschlichen Gesellschaft in ihrer geschichtlich gegebenen Verfassung. In dieser Hinsicht fasst das geplante Buch die Logik in ähnlicher Weise auf wie Hegel in seinem großen Werke, nämlich nicht als Aufzählung abstrakter Denkformen, sondern als Bestimmung der wichtigsten inhaltlichen Kategorien des fortgeschrittensten Bewusstseins der Gegenwart.“ (Horkheimer 1985b, S. 156 f.).

  40. 40.

    Entsprechend heißt es bei Adorno: „Nur wer es vermöchte, in der blinden somatischen Lust, die keine Intention hat und die letzte stillt, die Utopie zu bestimmen, wäre einer Idee von Wahrheit fähig, die standhielte.“ (Adorno 1951a/1996, S. 68).

  41. 41.

    Adornos im Herbst 1937 und Frühjahr 1938 in London und New York geschriebener (und erst 1952 beziehungsweise 1964 in Buchform veröffentlichter) Versuch über Wagner „hängt aufs engste zusammen mit Horkheimers Studie […] zur Anthropologie des bürgerlichen Zeitalters“. Rienzo nennt Adorno, Horkheimer folgend, den „letzten römischen Tribunen und ersten bürgerlichen Terroristen“. Dessen „römische Erhebung wendet sich gegen den libertinen Lebensstil, nicht gegen die feindliche Klasse.“ (Adorno 1964/1971, S. 11 f.) – Vgl. auch Benjamins Brief (aus Paris) an Horkheimer vom 13.10.1936 (Benjamin 1999, S. 392 f.).

  42. 42.

    In einem Brief vom 06.07.1937 sprach Adorno von sich selbst und Horkheimer als von „verdüsterte[n] Hedonisten“. (Horkheimer 1995, S. 195).

  43. 43.

    „Inszenierung[en] einer bürgerlichen Pseudorevolution mit radikalen völkischen Allüren, entgegen einer möglichen Neuordnung der Gesellschaft überhaupt“. (Horkheimer 1936/1988, S. 72).

  44. 44.

    (Von mir unterstrichen, H. D.).

  45. 45.

    „Die Phantastik ist eine Erscheinungsform ihres Berufs.“ (Horkheimer 1936/1988, S. 67).

  46. 46.

    „Durch Festespomp sucht der Tribun/Zu übertäuben unsere Not;/Ein feierlich Tedeum heut/Soll danken für den Blutʼgen Sieg“, erkennt Baroncelli, ein römischer Bürger, in Wagners Oper „Rienzi“. (Wagner 1840/1966, S. 109) – „Eigenlob und Pomp – Züge der gesamten Wagnerschen Produktion und Existentialien des Faschismus – entspringen der Ahnung von der Unbeständigkeit des bürgerlichen Terrors, von der Todgeweihtheit des Heroismus, der sich selbst proklamiert“, heißt es in Adornos Kommentar (Adorno 1964/1971, S. 13).

  47. 47.

    „Eine geistfeindliche Tendenz macht sich […] in all diesen Volkserhebungen geltend. Sie hängt tief damit zusammen, dass die Massen zu einer selbständigen, auf Befriedigung ihrer eigenen Interessen abzielenden Politik noch nicht fähig sind und ihre Wünsche auf dem Umweg über fetischisierte Personen und Ideen verinnerlichen müssen.“ (Horkheimer 1936/1988, S. 59).

  48. 48.

    Der zwischen Plebejern und Adel hin- und hergerissene „Adriano“ in Wagners „Rienzi“ spricht den Tribunen als „blutʼgen Freiheitsknecht“ an. (Wagner 1840/1966, S. 95).

  49. 49.

    „Wir ordnen an, erklären und proklamieren, dass die heilige Stadt Rom Hauptstadt der Welt und Fundament des christlichen Glaubens sei und alle Städte Italiens frei sein sollen. Von diesem Augenblick an bewirken, erklären und proklamieren wir, dass alle Völker und alle Städte Italiens Bürger Roms seien und die Vorrechte der römischen Freiheit genießen.“ Cola di Rienzo, zitiert nach (Garin 1986, S. 440).

  50. 50.

    „Fortan wortführend“, resümiert aber Der Große Ploetz, „ist die aufsteigende Mittelschicht (viele Großviehzüchter, die Adels- und Kirchenbesitz aufkaufen).“ (Der Große Ploetz 2008, S. 551).

  51. 51.

    Auch in der Ideologie von der Volkssolidarität „stecken […] Antriebe, die nicht bloß über die feudale, sondern über die Klassengesellschaft überhaupt hinausweisen“, heißt es bei Horkheimer in einem „Zwei Elemente der Französischen Revolution“ überschriebenen Aphorismus der Dämmerung, „aber sie sind mehr in den Schriften der Aufklärer als in dem eine Zeitlang zur Herrschaft gelangten sadistischen Kleinbürgertum zu finden.“ (Horkheimer 1934b/1987, S. 441).

  52. 52.

    Benjamin schrieb (am 13.10.1936 aus Paris) an Horkheimer „von dem großen Eindruck“, den dessen „Egoismus und Freiheitsbewegung“ auf ihn gemacht habe, vor allem die Kritik der „konventionellen Moral“ und „die Kritik der französischen Revolution nach ihrer ideologischen Seite“. „Ich glaube, dass die politische Prägung Ihrer These, die den Revers ihrer philosophischen Wahrheit darstellt, niemandem eindrücklicher sein kann, als dem, der unter den hiesigen französischen Intellektuellen zu Hause ist, und mit den Illusionen Bekanntschaft gemacht hat (und mit den Folgen dieser Illusionen wer weiß welche Bekanntschaft noch machen wird!), die sich aus dem Kult der großen Revolution ergeben, oder ihn vielmehr bilden.“ (Benjamin 1999, S. 392 f.) Bloch schloss sich nicht nur dem „Kult“ der Französischen Revolution, sondern auch dem um Stalin an….

  53. 53.

    Vgl. dazu Blochs Artikel zu den Moskauer Schauprozessen aus den Jahren 1937/38 (Bloch 1972) Vgl. dazu auch (Dahmer 1977/2009, S. 534–548) – Horkheimers These über die Funktion des Terrors in den Revolutionen (und Gegenrevolutionen) war auch ein Kommentar zu den Stalinschen Massenverbrechen: Er schrieb, das rationale Ziel des Terrors bestehe „darin, den Gegner einzuschüchtern.“ Die grauenvollen Akte gelten dem Feind, sind Schutzmaßnahmen nach außen und innen. Der Terror verfolgt jedoch auch eine andere Absicht, die seinen Urhebern nicht immer zu Bewusstsein kommt, seltener von ihnen zugestanden wird: die Befriedigung der eigenen Gefolgschaft. […] Dass alle gleichermaßen nichts sind und darauf reduziert werden, sobald sie meinen, mehr zu sein –, diese Brutalität gegenüber dem persönlichen Schicksal […] stellt die Guillotine jedermann vor Augen […].“ Sie „symbolisiert die negative Gleichheit, diese schlechteste Demokratie, die mit ihrem eigenen Gegensatz, der völligen Missachtung der Person identisch ist. Entsprechend tritt in den Gefängnissen und Tribunalen der bürgerlichen Freiheitsbewegungen und Gegenrevolutionen zur Grausamkeit noch die moralische Erniedrigung, Beschimpfung und Beleidigung der Verdächtigen als kennzeichnende Behandlungsart.“ (Horkheimer 1936/1988, S. 76 f.) Man erinnert sich hier der Schimpfkanonaden Wyschinskis, der die von ihm angeklagten, vom „Führer der Völker“ im Kreml zur Auslöschung bestimmten bolschewistischen Parteiführer als „Abschaum“, „räudige Hunde“ und „verfluchtes Geschmeiß“ titulierte. (Waksberg 1991, S. 99–168; Dahmer 2008/2009, S. 488–520).

  54. 54.

    Wyschinski ließ die Angeklagten der Moskauer Schauprozesse ohne jeden Beweis, lediglich aufgrund der von ihnen erpressten phantastischen „Geständnisse“ zum Tode verurteilen. Bucharin erklärte in seinem „Schlusswort“ (am 12.03.1938), es handele sich hier um den Rückfall auf ein „mittelalterliches Rechtsprinzip“. (Zitiert nach Waksberg 1991, S. 167).

  55. 55.

    Adorno bezeichnete Horkheimers „Egoismus und Freiheitsbewegung“ kurzerhand als dessen „Sadismusarbeit“. Adorno, Brief an Horkheimer vom 29.06.1936 (Horkheimer und Adorno 2003, S. 174).

  56. 56.

    „Zur Charakterologie“; „Schwierigkeit eines psychoanalytischen Begriffs“; „Eine Neurose“ (Horkheimer 1934b/1987, S. 312–452).

  57. 57.

    Horkheimers Kritik entspricht insoweit der von Wilhelm Reich vorgetragenen, dessen Massenpsychologie des Faschismus (Kopenhagen 1933) er – unbeschadet seiner (und Adornos) Kritik an Reichs feuerbachianischer Fetischisierung der Genitalität – als „eine theoretisch wichtige Fortführung innerhalb der Psychoanalyse“ würdigte (Horkheimer 1936/1988, S. 80). „Alle narzisstischen Regressionsphänomene wurden als Beweis für die Existenz des Todestriebes vorgebracht und sind doch nichts anderes als Reaktionen auf reale Versagungen der libidinösen Bedürfnisbefriedigung und [der, H.D.] Stillung des Hungers durch unsere Gesellschaftsordnung oder sonstige Einflüsse der Welt“, heißt es bei Reich. (Reich 1933, S. 285 f.; Fenichel 1935/1979, S. 361–371) – Zur Kritik an Reich siehe Adornos Brief (aus London) an Erich Fromm vom 16.11.1937, in dem er unter anderem schrieb: „Sie sehen, ich befinde mich hier, wie übrigens auch in anderen Stücken, im schärfsten Gegensatz zu Reich, der mit einer bei einem so begabten Psychologen kaum glaublichen Naivität auf den vormarxischen, feuerbachischen Standpunkt der ‚gesunden Sinnlichkeit‘ zurückgefallen ist, und auf dem Umweg über den Anarchismus ohne alle Frage beim Reformismus enden wird […].“ (Adorno und Horkheimer 2003, S. 541) Vgl. ergänzend dazu Adornos Briefe an Horkheimer vom 24.11.1934 und vom 29.06.1936 (Adorno und Horkheimer 2003, S. 42, 175).

  58. 58.

    Freud unterschied „eigentliche“ Philosophen (wie Schopenhauer oder Nietzsche) von uneigentlichen wie den von ihm verehrten Gustav Theodor Fechner, der kosmologische Spekulationen mit physiologisch-physikalischer Empirie zu verbinden wusste und von dem er die Lehre vom Lust-Unlust-Prinzip übernahm. Die Freudsche „Philosophie“ steht in der Tradition seiner „Unglaubensgenossen“ Spinoza und Feuerbach und lässt sich als eine materialistische Diesseits-Philosophie charakterisieren, die ohne Gott und Naturvergottung auskommt, ohne den Glauben an die Unsterblichkeit der Seele und an ein „Jenseits“. (Dahmer 2009/2012, S. 87–110).

  59. 59.

    Dass es sich bei der Freudschen Theorie nicht um eine „eigentliche“, sondern um eine „uneigentliche“, nämlich nachmetaphysische handelt, pointiert en passant auch Adorno in einem Brief (aus Los Angeles vom 22.06.1944) an seine Eltern (in New York): „Mein Vortrag [in San Francisco, H.D.] war der größte Erfolg, den ich je als Sprecher in der Emigration hatte. Die ganzen Spitzen der Psychoanalyse, Bernfeld, Fenichel […] waren dabei, und geradezu enthusiastisch […]. Max [Horkheimer, H.D.] und ich waren immer psychoanalytisch interessiert, ohne uns der Analyse als einer Philosophie – die sie nicht ist – zu verschreiben. Es hat sich da nichts geändert, außer dass wir heute glauben, den Zusammenhang zwischen den unbewussten Prozessen in den Menschen, und den gesellschaftlichen zwischen ihnen tiefer zu begreifen als früher.“ (Adorno 2003a, S. 271) (Meine Unterstreichung, H.D.) Adorno berichtet hier über das von Ernst Simmel (Mitte Juni 1944) organisierte „Psychiatric Symposium on Anti-Semitism“, bei dem unter anderen Horkheimer, Fenichel und Simmel sprachen. (Simmel 1946b/1993).

  60. 60.

    1905 schrieb Freud in den Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie: „Unter einem ‚Trieb‘ können wir zunächst nichts anderes verstehen als die psychische Repräsentanz einer kontinuierlich fließenden, innersomatischen Reizquelle […]. Trieb ist […] einer der Begriffe der Abgrenzung des Seelischen vom Körperlichen.“ (Freud 1961, S. 67) (Meine Unterstreichung, H.D.) – Bei Paul Ricœur heißt es: Die Psychoanalyse „stellt uns niemals vor nackte Kräfte, sondern immer vor Kräfte auf der Suche nach einem Sinn.“ (Ricœur 1965/1969, S. 161).

  61. 61.

    „Die Mängel unserer Beschreibung würden wahrscheinlich verschwinden, wenn wir anstatt der psychologischen Termini schon die physiologischen oder chemischen einsetzen könnten. Diese gehören zwar auch nur einer Bildersprache an, aber einer uns seit längerer Zeit vertrauten und vielleicht auch einfacheren.“ (Freud 1920/1963, S. 65).

  62. 62.

    Freud hielt, wie Nietzsche, an der „Phänomenalität auch der inneren Welt fest“: „alles, was uns bewusst wird, ist durch und durch erst zurechtgemacht, vereinfacht, schematisirt, ausgelegt […] und vielleicht eine reine Einbildung. Diese ‚scheinbare innere Welt‘ ist mit ganz denselben Formen und Prozeduren behandelt, wie die ‚äußere‘ Welt. Wir stoßen nie auf ‚Thatsachen‘: Lust und Unlust sind späte und abgeleitete Intellekt-Phänomene…“ (Nietzsche 1887–88/1980, S. 53).

  63. 63.

    Horkheimer fährt an dieser Stelle fort: Freud „will die Menschen arbeitsfähig und genussfähig machen, innerhalb der bestehenden Ordnung. Das schließt Identifikation ein: Denn wer kein Konformist ist, isoliert sich. Freud hat nicht gesehen, dass es im Menschen auch etwas anderes gibt, was jenseits der Wissenschaft liegt.“

  64. 64.

    Adorno in einem Brief an Horkheimer (aus London am 21.03.1936), in dem er unter anderem Erichs Fromms (1935 in der Zeitschrift für Sozialforschung erschienenen) Aufsatz „Die gesellschaftliche Bedingtheit der psychoanalytischen Therapie“ kritisierte. (Horkheimer und Adorno 2003, S. 130).

  65. 65.

    „Der ‚unhistorische‘ Charakter der Freudschen Begriffe enthält […] die Elemente seines Gegenteils: ihre historische Substanz muss wieder erfasst werden, nicht indem man ein paar soziologische Faktoren hinzufügt (wie es die ‚kulturellen‘ neo-Freudianischen Schulen unternehmen), sondern indem man ihren eigenen Gehalt entwickelt. In diesem Sinne stellt unsere weitere Diskussion eine ‚Extrapolation‘ dar, die aus Freuds Theorie Gedanken und Lehrsätze ableitet, die in ihr nur in einer verdinglichten Form enthalten sind, in der historische Prozesse als natürliche (biologische) erscheinen. Terminologisch erfordert diese Extrapolation eine Verdoppelung der Begriffe: den Freudschen Begriffen, die nicht […] zwischen den biologischen und den soziologisch-historischen Triebschicksalen unterscheiden, müssen korrespondierende Ausdrücke zur Seite gestellt werden, die die spezifische sozio-historische Komponente bezeichnen.“ (Marcuse 1955/1979, S. 37 f.).

  66. 66.

    Sowie das Kap. VI über „Die historischen Grenzen des geltenden Realitätsprinzips“. – Habermas schreibt zur Problematik des „Realitätsprinzips“: „Für den Einzelnen ist der institutionelle Rahmen der etablierten Gesellschaft eine unverrückbare Realität. […] Aber für die Gattung im Ganzen sind die Grenzen der Realität sehr wohl verrückbar.“ (Habermas 1968/1973, S. 339).

  67. 67.

    „Der ewige Destruktionstrieb soll, wie der Teufel im Mittelalter, an allem Bösen schuld sein“, hieß es 1936 in Horkheimers „Egoismus und Freiheitsbewegung“ (Horkheimer 1936/1988, S. 83). Einige Jahre später aber schrieb er (am 31.10.1942), sich selbst korrigierend, an Leo Löwenthal: „Betrachtet man […] den Zusammenhang zwischen dem liberalen Wien und Freuds ursprünglicher Methode […] genauer, wird einem bewusst, was für ein großer Denker er war. Mit dem Niedergang des Familienlebens in der Mittelschicht erreichte seine Theorie jene neue Stufe, die sich in ‚Jenseits des Lustprinzips‘ und den späteren Schriften äußert. […] Freud war groß genug, die Psychologie in ihrem eigenen Rahmen zu überwinden. […] Die mit dem Todestrieb verbundenen Begriffe sind anthropologische Kategorien (im deutschen Sinne des Wortes). Selbst da, wo wir nicht mit Freuds Deutung und Anwendung dieser Kategorien übereinstimmen, ist ihre objektive Zielsetzung zutiefst berechtigt und verrät Freuds enormes Gespür für die Situation.“ (Horkheimer 1996b, S. 373) (deutsche Übersetzung). – In seiner Vorlesung über den „Begriff der Seele seit Leibniz“ 1958 sagte er zum Verhältnis der „früher“ entwickelten und der „späteren“ Freudschen Theorien: „Freud hat seine früheren Lehren nicht widerrufen, sondern sie durch die Einführung des Narzissmus und des Todestriebes kompliziert.“ (Horkheimer 1989, S. 546).

  68. 68.

    „Freuds gesellschaftliche Theoreme tragen die Spuren ihrer Herkunft aus der therapeutischen Praxis überall an sich.“ Brief aus Montagnola an Gertrud Lenzer (in Oxford) vom 18.05.1964 (Horkheimer 1996a, S. 566).

  69. 69.

    Brief an Löwenthal vom 31.10.1942 (Horkheimer 1996b, S. 373) (deutsche Übersetzung).

  70. 70.

    Entsprechend auch in der Vorlesung von 1953/54 über „Fragen der Geschichtsphilosophie“ (Nachschrift von Alfred Schmidt). (Horkheimer 1989, S. 346).

  71. 71.

    Horkheimer an Wittfogel (20.07.1939) (Horkheimer 1995, S. 621).

  72. 72.

    „Historischer Materialismus ist Anamnesis der Genese.“ Notiz Adornos im Anschluss an ein Gespräch mit Alfred Sohn-Rethel am 16.04.1965 (Zitiert nach Sohn-Rethel 1989, S. 223).

  73. 73.

    Überboten wird diese Kritik später noch in einer (zwischen 1953 und 1955 formulierten) Notiz Horkheimers über „Psychoanalyse als Richter“: „Der psychologische Roman und seine Fortsetzung, die Psychoanalyse, legen den Nachdruck oder besser die Schuld auf innere Antriebe der behandelten Person. Sie machen das fremde oder auch das eigene Subjekt zu ihrem Hauptobjekt, nicht die objektive Konstellation. […] Mit jedem Schritt [der] inwendigen Sondierung wird das jenseitige Ziel, um dessentwillen sie begonnen ward, heilloser mit dem abstrakten Prozess, durch den es erreicht werden soll, konfundiert, bis schließlich das Ziel ganz vergessen und der Prozess, die Analyse für sich allein, angebetet wird. Die letzte Phase, in dem Possenspiel der [Karen, H.D.] Horneyschen ‚Selbstanalyse‘ [1937, H.D.] trivial vorweggenommen, ist dann die ‚Selbstkritik‘ in der stalinistischen Welthälfte. In ihr wird ganz wie bei Freud dem ohnmächtigen Subjekt vom Untersuchungsrichter und schließlich – ihn vorwegnehmend und introjizierend – vom eigenen Ich die vorgeblich immanente Konsequenz des Gedankens oder Aktes entgegengehalten, den das Subjekt gewissermaßen naiv einmal vollzogen hatte. Was es auch dagegen sagen mag, es gilt als Rationalisierung der verfemten Absicht oder – bei Stalin wieder gröber als bei Freud – als Ausflucht und Lüge. Bei beiden steht schon vor der Prozedur der Tatbestand fest, der nachgewiesen werden soll, bei beiden ist man schon von Anfang an verurteilt.“ (Horkheimer 1991, S. 213 f.).

  74. 74.

    „Ich frage mich, ob wir nicht […] die Dinge, die wir eigentlich sagen wollen, im Zusammenhang mit den Juden sagen sollten, die den Gegenpunkt zur Konzentration der Macht darstellen.“ Adorno, Brief an Horkheimer vom 05.08.1940 (Adorno und Horkheimer 2004, S. 84) „Ich bin davon überzeugt, dass die Judenfrage die Frage der gegenwärtigen Gesellschaft ist – da sind wir uns mit Marx und Hitler einig, sonst aber hierin so wenig wie mit Freud.“ Horkheimer in einem Brief an Adorno vom 24.09.1940 (Adorno und Horkheimer 2004, S. 103).

  75. 75.

    „Wie in anderen Wissenschaften geht es in der Psychoanalyse um Beherrschung der Natur, Beseitigung von Hindernissen, handfeste Zwecke, medizinische Technik.“ (Horkheimer 1967/1985, S. 204) – „Seit je wird der erfolgreich Analysierte zum Positivisten, er praktiziert instrumentelle Vernunft.“ (Horkheimer 1971/1985, S. 247).

  76. 76.

    Die 1939 in den Gesprächen mit Horkheimer skizzierte Kritik an der positivierten Psychoanalyse hat Adorno (fünf Jahre später) in den Aphorismen 36–42 seiner Minima Moralia ausgeführt. (Adorno 1951a/1996, S. 69–77).

  77. 77.

    Horkheimer und Adorno kommen hier in der Bestimmung der Phantasie „als des Organons des Neuen“ mit Ernst Bloch überein, der seine (zukunftsorientierte) Philosophie des Noch-nicht-Bewussten der (vermeintlich) vergangenheitsverhafteten Freudschen Konzeption von Bewusstsein und Unbewusstem kontrastierte. (Bloch 1919/1969, S. 115–131; Dahmer 1977/2009, S. 534–548).

  78. 78.

    Wie Marcuse 1955 Freuds als „biologische“ auftretende (Trieb-)Theorie als eine verkappte Gesellschaftstheorie dechiffriert hat, so hat Jürgen Habermas 1968 – parallel zu Karl-Otto Apel (Apel 1966/1973) – Horkheimers Charakteristik der Psychoanalyse als „Selbstbesinnung“ dem Sinne nach aufgenommen und die spezifische Logik einer Institutionenkritik entfaltet: „Die Psychoanalyse ist für uns als das einzig greifbare Beispiel einer methodisch Selbstreflexion in Anspruch nehmenden Wissenschaft relevant.“ (Habermas 1968/1973, S. 262) „Im Akt der Selbstreflexion ist die Erkenntnis einer Objektivation, deren Gewalt allein darauf beruht, dass sich das Subjekt in ihr als seinem Anderen nicht wiedererkennt, unmittelbar eins mit dem Interesse an Erkenntnis, nämlich an der Emanzipation von eben jener Gewalt. In der analytischen Situation ist die Einheit von Anschauung und Emanzipation, von Einsicht und Befreiung aus dogmatischer Abhängigkeit, ist jene Einheit von Vernunft und dem interessierten Gebrauch der Vernunft wirklich, die Fichte im Begriff der Selbstreflexion entfaltet hat.“ (Habermas 1968/1973, S. 348 f.) Die von Freud entwickelte Therapie orientiert sich, Habermas zufolge, an einer „allgemeinen Interpretation“, einer Erzählfolie für unterbrochene (gestörte) Bildungsprozesse. (Habermas 1968/1973, S. 316 f., 321 f.) Das ideale Ziel solcher Bildungsprozesse wäre „erreicht, wenn sich das Subjekt seiner Identifikationen und Entfremdungen, seiner erzwungenen Objektivationen und seiner errungenen Reflexionen als der Wege erinnert, auf denen es sich konstituiert hat.“ (Habermas 1968/1973, S. 317).

  79. 79.

    Horkheimer (aus New York) an Landauer (Amsterdam) am 22.12.1939 (Horkheimer 1995, S. 683).

  80. 80.

    Adorno: „Offener Brief an Max Horkheimer“ (zum 14.02.1965) (Horkheimer 1996a, S. 598).

  81. 81.

    Horkheimer (Pacific Palisades, California) an Leo Löwenthal in New York (am 31.10.1942). (Horkheimer 1996b, S. 373) (deutsche Übersetzung).

  82. 82.

    „Die rein empiristische Weltansicht […] ist im wesentlichen identisch mit derjenigen Theorie, welche Kant unter dem Namen des transcendentalen Idealismus in der Kritik der reinen Vernunft aufgestellt und begründet hat.“ (Cornelius 1911/1919, S. 342).

  83. 83.

    „Die Begriffe, die im Zentrum unserer Untersuchung stehen, kommen in der Psychoanalyse entweder gar nicht vor […] oder sie kommen als Hilfshypothesen vor, die allein erkenntnispraktisch gewogen werden, deren philosophische Legitimität dem Psychoanalytiker gleichgültig ist und die denn [auch, H.D.] oft genug mit Unklarheiten aller Art, dogmatischen Voraussetzungen und Naturalismen behaftet sind.“ (Adorno 1927/1978, S. 239).

  84. 84.

    Der Herausgeber der „Frühschriften“, Rolf Tiedemann, zitiert in seiner „Editorischen Nachbemerkung“ einen Brief Adornos (aus dem Jahr 1969): Der „Hauptfehler“ seiner Arbeit über den Begriff des Unbewussten sei, „dass [sie, H.D.] Freud einseitig auf die Erkenntnistheorie etwa der Schule von Mach und Avenarius bezieht und das von Anbeginn in Freud vorhandene materialistische Moment, das bei ihm durch den fundamentalen Begriff der Organlust bezeichnet wird, vernachlässigt.“ (Adorno 1927/1978, S. 381 f.).

  85. 85.

    „Wir verkennen nicht, dass die Psychoanalyse nicht eindeutig der Aufklärung des Unbewussten zugewandt ist“; „an manchen Stellen der psychoanalytischen Disziplin“ mussten wir kritisieren, „dass sie ein Unbewusstes naturalistisch voraussetzt und in Gefahr gerät, es zu einer Transzendenz werden zu lassen“ […]. „Aber es lässt sich nicht übersehen, dass die Psychoanalyse in ihren tiefsten Intentionen […] doch den Primat der Erkenntnis über das Unbewusste durchzusetzen fähig und willens ist.“ (Adorno 1927/1978, S. 321).

  86. 86.

    Aus einem Brief Adornos an Ernst Bloch aus dem Jahr 1962. Zitiert ebenfalls nach Rolf Tiedemanns „Editorischer Nachbemerkung.“ (Adorno 1927/1978, S. 384).

  87. 87.

    Vgl. dazu auch den Aphorismus 82 in der Minima Moralia („Drei Schritt vom Leibe“ [1945]) (Adorno 1951a/1996, S. 143 ff.).

  88. 88.

    Aphorismus 98 („Vermächtnis“ [1945]).

  89. 89.

    Die „Wendung zum ‚Abhub der Erscheinungswelt‘, die Freud proklamierte, hat Geltung übers Bereich der Psychoanalyse hinaus, ebenso wie die Wendung der fortgeschrittenen Sozialphilosophie zur Ökonomie nicht bloß aus der empirischen Übermacht der Ökonomie, sondern ebensowohl aus der immanenten Forderung philosophischer Deutung selbst hervorgeht.“ (Adorno 1931/1973, S. 336).

  90. 90.

    Im Zusammenhang mit der Erörterung einer „Komplikation“, mit der es der Traumdeuter im Fall von sogenannten Bestätigungs- oder Gefälligkeitsträumen in der analytischen Therapie zu tun hat, schreibt Freud, die Aufgabe sei (hier) „der Lösung eines der ‚Puzzles‘ genannten Kinderspiele vergleichbar“. Ein „Puzzle“ (oder Rätsel) werde erzeugt, indem eine farbige Zeichnung auf einem gerahmten Holzbrettchen „in viele Stücke zerschnitten“ wird, „die von den unregelmäßigsten krummen Linien begrenzt werden“. „Gelingt es, den unordentlichen Haufen von Holzplättchen, deren jedes ein unverständliches Stück Zeichnung trägt, so zu ordnen, dass die Zeichnung sinnvoll wird, dass nirgends eine Lücke zwischen den Fugen bleibt, und dass das Ganze den Rahmen ausfüllt, so weiß man, dass man die Lösung des Puzzle gefunden hat und dass es keine andere gibt.“ (Freud 1923/1963, S. 308 f.) (von mir unterstrichen, H.D.).

  91. 91.

    „Die verändernde Geste des Rätselspiels – nicht die bloße Lösung als solche gibt das Urbild der Lösungen ab, über welche die materialistische Praxis einzig verfügt. Dies Verhältnis hat der Materialismus mit einem Namen benannt, der philosophisch beglaubigt ist: Dialektik. Einzig dialektisch scheint mir philosophische Deutung möglich.“ (Adorno 1931/1973, S. 338) – „Alle Kunstwerke, und Kunst insgesamt, sind Rätsel“, heißt es schließlich in der Ästhetischen Theorie. Die Kunstwerke „enthalten potentiell die Lösung, nicht ist sie objektiv gesetzt.“ „Der Wahrheitsgehalt der Kunstwerke ist die objektive Auflösung des Rätsels eines jeden einzelnen. Indem es die Lösung verlangt, verweist es auf den Wahrheitsgehalt. Der ist allein durch philosophische Reflexion zu gewinnen. Das, nichts anderes rechtfertigt Ästhetik.“ (Adorno 1970, S. 182–193).

  92. 92.

    Nach Teilveröffentlichungen erschienen die „Studien über Husserl und die phänomenologischen Antinomien“ in definitiver Gestalt erst 1956. (Adorno 1956/1971, S. 7–245).

  93. 93.

    Brief Adornos an Horkheimer (aus Oxford) vom 24.11.1934 (Adorno und Horkheimer 2003, S. 39–42).

  94. 94.

    Als solche nennt Adorno Freuds Verwerfung des „bedeutungsfernen, vernunftlosen Zweck[s], an dem allein das Mittel Vernunft als vernünftig sich erweisen könnte, der Lust“ (Adorno 1951a/1996, S. 68), und die Folge dieser Verwerfung für die Zielsetzung der Therapie: „Pflege“ statt „Abbau des Über-Ichs“. (Adorno 1955/1972, S. 64–69, 1966/1973, S. 169 ff.).

  95. 95.

    Im Kapitel „Elemente des Antisemitismus“, Abschnitt VI (1944) und VII (1947). (Horkheimer und Adorno 1947/1987, S. 217–238).

  96. 96.

    In der letztgenannten Ausgabe unter dem Titel: Falsche Propheten. Studien zur faschistischen Agitation.

  97. 97.

    Ursprüngich erschienen unter dem Titel: „Freudian theory and the pattern of fascist propaganda.“ (Adorno 1972, S. 408–433).

  98. 98.

    Adorno an Horkheimer (24.11.1934) (Adorno und Horkheimer 2003, S. 39–42).

  99. 99.

    Dritter Teil („Modelle“), Kap. 1 (Freiheit. Zur Metakritik der praktischen Vernunft) und 2 (Weltgeist und Naturgeschichte. Exkurs zu Hegel).

  100. 100.

    „Die vorbürgerliche Welt kennt Psychologie noch nicht, die total vergesellschaftete nicht mehr. Ihr entspricht der analytische Revisionismus. Er ist der Kräfteverschiebung zwischen Gesellschaft und einzelnem adäquat. Die gesellschaftliche Macht bedarf kaum mehr der vermittelnden Agenturen von Ich und Individualität.“ (Adorno 1955/1972, S. 83).

  101. 101.

    „Nur wer es vermöchte, in der blinden somatischen Lust, die keine Intention hat und die letzte stillt, die Utopie zu bestimmen, wäre einer Idee von Wahrheit fähig, die standhielte.“ (Adorno 1951a/1996, S. 66) (Aphorismus 37: „Diesseits des Lustprinzips“ [1944]).

  102. 102.

    In der Libidotheorie sieht Adorno „den Kern der psychoanalytischen Lehre“. Der radikalen Psychoanalyse, schreibt er, gilt Libido, „ein Vorgesellschaftliches“, „als die eigentliche psychische Realität“. (Adorno 1946a/1972, S. 27, 39).

  103. 103.

    Aphorismus 147 („Novissimum Organum“ [1946–1947]).

  104. 104.

    „Die neue Anthropologie, d. h. die Theorie des neuen, unter den Bedingungen des Monopol- und Staatskapitalismus sich bildenden Menschentypus steht in ausdrücklichem Gegensatz zur Psychologie. Die Psychologie hat zum Zentralbegriff das Individuum. […] Die Repräsentanten des neuen Typus sind keine Individuen mehr, d. h. die Einheitlichkeit, Kontinuität und Substantialität des Einzelnen ist aufgelöst. […] Wenn sich Kollektivsubjekte bilden, dann ist die ganze Triebökonomie mitsamt dem Lustmechanismus außer Kraft gesetzt. Freud hat in seinen avanciertesten Arbeiten, vor allem in Jenseits des Lustprinzips, etwas davon geahnt, aber nicht die Konsequenzen daraus gezogen.“ (Adorno 1941/2004, S. 453 f.).

  105. 105.

    Adorno greift „die abgedroschene Phrase von der Massenhypnose unter dem Faschismus“ auf und spezifiziert sie: „Selbst die Zustände von kollektiver Begeisterung, auf die sich der Ausdruck […] bezieht, [haben, H.D.] ein Element von bewusster Manipulation – auf Seiten des Führers und sogar der Individuen selbst – an sich, das schwerlich als Resultat einer bloß passiven Ansteckung gelten kann. […] An der faschistischen Hysterie ist immer etwas Stilisiertes, Arrangiertes, Unechtes.“ Im Übrigen sei „zynische Nüchternheit […] für die faschistische Mentalität wahrscheinlich eher charakteristisch als psychologische Berauschung.“ (Adorno 1946b/1972, S. 397–401).

  106. 106.

    Hier ist daran zu erinnern, dass Freuds Kollege und Freund Ernst Simmel den exterminatorischen Antisemitismus der Nazis und ihrer Verbündeten als Psychose charakterisiert hat: Das „klinische Syndrom uneingeschränkter, aggressiver Destruktivität im Bann eines Wahns bei vollständiger Verleugnung der Realität ist uns als Psychose wohlbekannt, und zwar als paranoide Form der Schizophrenie. Der Antisemitismus als Massenphänomen ist demnach keine Massenneurose, sondern eine Massenpsychose.“ Das pathologisch geschwächte „Ich des einzelnen Psychotikers rettet sich durch Untertauchen in einer pathologischen Masse vor individueller Regression, indem es kollektiv regrediert.“ (Simmel 1946a/2013, S. 287, 294).

  107. 107.

    Freud hatte die Möglichkeit einer jähen Auflösung des Zusammenhalts „künstlicher Massen“ (wie Kirche oder Heer) erwogen: „Der Verlust des Führers in irgendeinem Sinne, das Irrewerden an ihm, bringt die Panik bei gleichbleibender Gefahr zum Ausbruch; mit der Bindung an den Führer schwinden – in der Regel – auch die gegenseitigen Bindungen der Massenindividuen. Die Masse zerstiebt wie ein Bologneser Fläschchen, dem man die Spitze abgebrochen hat.“ (Freud 1921/1963, S. 106).

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Dahmer, H. (2016). Kritische Theorie und Psychoanalyse. In: Bittlingmayer, U., Demirovic, A., Freytag, T. (eds) Handbuch Kritische Theorie. Springer Reference Sozialwissenschaften. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-12707-7_4-1

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