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Mehrstufenprozess der Kanzerogenese und chemische Kanzerogenese

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Die Onkologie

Zusammenfassung

Die heutigen Vorstellungen zum Mechanismus der Krebsentstehung wurden seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts konzipiert. Virchow (1863) postulierte, dass Krebs durch chronische Gewebereizung und Entzündung ausgelöst wird. Boveri (1914) und Bauer (1928) erkannten die Bedeutung chromosomaler Veränderungen und somatischer Mutationen für die Kanzerogenese. Entscheidende Fortschritte bei der Erforschung von Ursachen und Mechanismen der Krebsentstehung ermöglichte die Einführung von Tierversuchen. 1915 bewiesen Yamagiwa und Ichikawa im Experiment am Kaninchen, dass Teer Hautkrebs erzeugen kann und bestätigten damit ältere Beobachtungen am Menschen. Als spezifische kanzerogene Wirkstoffe des Teers wurden Benz(a)pyren und zahlreiche andere polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) identifiziert (Cook et al. 1933; Kennaway 1955). In Modelluntersuchungen an der Mäusehaut wurde die Rolle von Teer bzw. einzelnen PAK und von Gewebereizungen für die Tumorentstehung studiert. Deelmann (1924) beobachtete, dass Verwundungen und Regeneration die krebserregende Wirkung der Teerbehandlung verstärkten. Anfang der 40er Jahre fanden dann Berenblum, Rous und Mottram, dass eine einmalige, niedrige Dosis von Benz(a)pyren oder wiederholte Entzündungen durch Aufpinseln von Crotonöl jeweils allein keine Hauttumoren erzeugten, gemeinsam jedoch stark wirksam waren (Berenblum 1941; Übersicht bei Boutwell 1964). Crotonöl wird aus bestimmten Pflanzen (Croton tiglium und anderen Wolfsmilcharten) gewonnen. Es enthält sehr stark hautreizende Verbindungen aus der Klasse der Phorbolester (Hecker 1985), darunter Tetradecanoylphorbolazetat (TPA), das später als ein hochwirksamer Tumorpromotor in der Mäusehaut erkannt wurde.

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© 2010 Springer Medizin Verlag Heidelberg

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Schulte-Hermann, R., Parzefall, W. (2010). Mehrstufenprozess der Kanzerogenese und chemische Kanzerogenese. In: Hiddemann, W., Bartram, C. (eds) Die Onkologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-540-79725-8_8

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