Zusammenfassung
Ich habe in W, Seite 23 flüchtig bezeichnet die Idee einer reinen, und dabei sowohl apriorischen wie empirischen Psychologie. Gehen wir dieser Idee nach: Wir haben sinnliche Wahrnehmungen, wir „sehen“ Dinge und dingliche Verhältnisse, wir erinnern uns solcher, wir setzen sie im vagen empirischen Vorstellen an usw., und daraufhin urteilen wir: es gebe eine „Natur“. Ebenso vollziehen wir Einfühlungen in „Leiber“, wir setzen Geister an, beziehen unsere eigenen Erlebnisse auf unseren (in Wahrnehmungserlebnissen etc. gesetzten) Leib. Naturwissenschaftlich erkennen wir die Natur in der Weise der Physik, der Naturwissenschaft im gewöhnlichen Sinn.
Bei diesem Kolleg 1910/11 handelt es sich um die zweistündige Vorlesung Grund-probleme der Phänomenologie, die Husserl im Wintersemester 1910/11 in Göttingen gehalten hat. Ihren ersten Teil, für den allein Husserl ein Manuskript anfertigte, geben wir in diesem Band als Nr. 6 wieder. — Anm. d. Hrsg.
Entwurf der Hauptgedanken zum ersten Teil der zweistündigen Vorlesungen (etwa bis Mitte Dezember) des W.S. 1910/11, niedergeschrieben Herbstferien (Anfang Oktober 1910) — im Keime, und nur unter der Idee einer „reinen“ Psychologie, über die Inter-subjektivität erstreckt und die intentionalen Korrelate (Kultur) mitumspannend. Aber im Grunde ist das schon transzendentale Phänomenologie, vgl. z.B. S. 83.
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References
Mit der Signatur W hat Husserl ein Manuskript bezeichnet, das Probleme des Verhältnisses von Natur und Geist, Naturwissenschaft und Geisteswissenschaft erörtert und dessen ursprünglicher Kern wohl 1910 entstanden sein dürfte. Bis in die zwanziger Jahre hat Husserl dazu noch Nachträge und Beilagen geschrieben. Solche Beilagen wurden dem Manuskript W z.T. auch von der Assistentin Husserls während der Jahre 1916 bis 1918, Edith Stein, zugeordnet. Es wurde von ihr auch z.T. für die Ausarbeitung des dritten Abschnittes der Ideen II (vgl. Husserliana IV) verwendet. Ein wichtiger Teil des Manuskriptes ist heute in Husserliana IV als Beilagen V und XIV veröffentlicht. Andere Stücke liegen heute im Husserl-Archiv in verschiedenen Manuskriptbündeln mit verschiedenen Signaturen, so in den Manuskripten A IV 17, A IV 18, A VI 10, D 13 I, E I 3 I und F III 1. Ein Teil dieser Stücke ist auch in Husserliana XIII publiziert (siehe Beilagen XVII, XVIII und XIX). — Anm. d. Hrsg.
oder später eingefügt: „thematisch gesetzten“. — Anm. d. Hrsg.
„der Skepsis, der Epoché“ später verändert zu „der Skepsis und ihrer Epoché“. — Anm. d. Hrsg.
oder später eingefügt: „skeptischen oder erkenntniskritischen“. — Anm. d. Hrsg.
oder später eingefügt: „thematischen“. — Anm. d. Hrsg.
„nichts von Natursetzung“ oder später verändert in: „nichts von der Natur thematisch“. — Anm. d. Hrsg.
Nachträgliche Einfügung, aus oder später: „wenn Natur als Thema eben der thematischen Epoché unterworfen sein soll?“ — Anm. d. Hrsg.
oder später eingefügt: „natürlich geradehin und schlechthin gesetzt als seiend“. — Anm. d. Hrsg.
oder später eingefügt: „schlechthin gesetzten“. — Anm. d. Hrsg.
Der vorangehende Text in der Klammer („aber nicht bloss dieser Zusammenhang…“) wurde von Husserl nachträglich ins Manuskript eingefügt, wohl aber noch während der Abfassung des Textes selbst, also im Oktober 1910. Diese Einfügung wurde später (sicher vor 1924, wohl aber nur wenig nach 1910) folgendermassen verändert: „aber nicht bloss dieser Zusammenhang, sondern in ihm gegeben als sich in ihm betätigend, in ihm lebend, eben das Ich, was ja untrennbar davon ist“. oder später erfolgte nochmals eine Veränderung: „aber nicht bloss dieser Zusammenhang des Bewusstseinslebens in ihm selbst, sondern als sich in ihm betätigend, in ihm lebend das Ich, was ja untrennbar davon ist“. — Anm. d. Hrsg.
Später eingefügt: „und sein Ich“. — Anm. d. Hrsg.
oder später eingefügt: „expliziten“. — Anm. d. Hrsg.
Der letzte Satz oder später verändert in: „Assoziations‘gesetze’ sind Wesensgesetze, sind nicht Regeln für das immanente Bewusstsein“. — Anm. d. Hrsg.
„supponiert“ später verändert in „gesetzt“. — Anm. d. Hrsg.
oder später eingefügt: „thematischer“. — Anm. d. Hrsg.
Also Mer treten zuerst die Grundgedanken der Vorlesung von 1910/11 auf.
„Reflexion“ später verändert in „unmittelbaren Wahrnehmung“. — Anm. d. Hrsg.
Später eingefügt: „thematisch“. — Anm. d. Hrsg.
„Ich frage jetzt nicht nach der Geltung der betreffenden dinglichen Wahrnehmungssetzungen“ oder später verändert in: „Ich vollziehe jetzt nicht (wie im natürüchen Leben oder den natürlich-objektiv gerichteten positiven Wissenschaften — unreflek-tiert in ihnen lebend und somit geradehin auf „die“ Realitäten „der“ Welt gerichtet) die Geltung der betreffenden dinglichen (weltlichen) Wahrnehmungssetzungen“. — Anm. d. Hrsg.
Später eingefügt: „phänomenologischen“. — Anm. d. Hrsg.
„(nicht das in ihm gesetzte Ding)“ oder später gestrichen. — Anm. d. Hrsg.
„Reflexion“ später verändert in „Selbstreflexion“. — Anm. d. Hrsg.
„Feld“ später korrigiert in „phänomenologischen Erfahrungsfeld“. — Anm. d. Hrsg.
oder später eingefügt: „‹auf die› Ich-Du-Akte“. — Anm. d. Hrsg.
„der ‘Wahrnehmung’“ später verändert in „einer sekundären Wahrnehmung“. — Anm. d. Hrsg.
oder später eingefügt: „eines Ichbewusstseins und eines vergemeinschafteten, einer Intersubjektivität“. — Anm. d. Hrsg.
„immer“ oder später verändert in „immanent“. — Anm. d. Hrsg.
Später eingefügt: „immanenten“. — Anm. d. Hrsg.
„Naturobjekte“ später verändert in „Weltobjekte“. — Anm. d. Hrsg.
„als Objekte der Physik und Psychophysik“ später gestrichen. — Anm. d. Hrsg.
Nachträglich eingefügt: „phänomenologisch“. — Anm. d. Hrsg.
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Husserl, E. (1977). Vorbereitung Zum Kolleg 1910/11: Die Reine Psychologie und die Geisteswissenschaften, Geschichte und Soziologie. Reine Psychologie und Phänomenologie. — Die Intersubjektive Reduktion als Reduktion Auf die Psychologisch Reine Intersubjektivität. In: Kern, I. (eds) Grundprobleme der Phänomenologie 1910/11. Studienausgabe, vol 3. Springer, Dordrecht. https://doi.org/10.1007/978-94-010-1079-5_1
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