Zusammenfassung
Krieg macht patriarchale Beziehungen patriarchaler. Krieg verändert menschliche Beziehungen generell. Von zunehmender Gewalt besonders gegen Frauen berichtete Neva Tölle, Mitbegründerin des Frauenhauses in Zagreb während des Bürgerkrieges im ehemaligen Jugoslawien: „Der Krieg hat das Patriarchat extrem gestärkt und die Frauenfeindlichkeit verschärft. Es wurde immer gefährlicher, sich für Frauenrechte einzusetzen. Einzelne Mitfrauen von Frauengruppen wurden öffentlich denunziert und in Massenmedien attackiert.“ (Schmölzer, Hilde: 1996, 227) Krieg, Tod und Vernichtung steht im Zusammenhang mit der Neugeburt eines Mythos, im Krieg in Südosteuropa u.a. mit jenem der serbischen Nation, die ständige Symbolisierung männlicher Herrschaft garantiert den Unterschied zwischen den Geschlechterrollen. (vgl. Katschnig-Fasch, Elisabeth: 1999, 70ff) Krieg, Militär und Geschlechterdiskurse sind sehr eng miteinander verzahnt. Das Militär bedient sich in allen westlichen Ländern einer geschlechtsspezifischen Symbolik und reguliert den Zugang über die Kategorie Geschlecht. „Auch der Krieg ist ein kulturelles Ereignis, das…in extremer Weise mit geschlechtsspezifischen Bedeutungen aufgeladen ist und mit geschlechtsspezifischen Inklusionen und Exklusionen arbeitet. Den besonderen Zusammenhang von Krieg-Militär und der Konstruktion und Definition von Geschlecht zeigt auch ein Blick auf die gesellschaftlich-politische Diskussion um das Verhältnis von Männern, Frauen und Militär. Hier wurde und wird durchwegs mit ausgeprägten Geschlechterstereotypen gearbeitet.“
„Die Menschheit ist männlich, und der Mann definiert die Frau nicht als solche, sondern im Vergleich zu sich selbst: sie wird nicht als autonomes Wesen angesehen. … Sie ist das Unwesentliche gegenüber dem Wesentlichen. Er ist das Subjekt, er ist das Absolute: sie ist das Andere.“
Simone de Beauvoir
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Krenn, R. (2003). Krieg, Militär und Geschlechterverhältnis. In: Frauen und Militarismus. Frauen · Gesellschaft · Kritik. Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim. https://doi.org/10.1007/978-3-86226-826-9_4
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