Zusammenfassung
Die Methodendiskussion in der Frauenforschung hat verschiedene Phasen durchlaufen, die vor allem Auseinandersetzungen mit der Frage nach dem Stellenwert qualitativer Methoden, nach der Parteilichkeit bzw. Betroffenheit und ihrem Verhältnis zu dem allgemeinen Methodenrepertoire der Sozialwissenschaften akzentuierten. Alle Aufsätze zu diesem Thema resümieren jedoch, daß es sich streng genommen “bei der Methodendiskussion in der Frauenforschung eher um eine methodologische und epistemologische Diskussion gehandelt hat als um eine im engeren Sinn methodische” (Abels 1993:6). Die Erkenntnis setzt sich zunehmend durch, daß nicht die feministische Methode zu suchen sei, sondern die Methodenwahl im Zusammenhang mit dem Gegenstand, dem Thema und den beteiligten Personen zu reflektieren ist (vgl. Müller 1984). Wenn wir nun im folgenden über Standards der Forschung sprechen, so verstehen wir darunter keine neuen Meßlatten, keine objektivierbaren Maßstäbe, an denen unser Tun zu messen wäre. Vielmehr sind sie aus forschungspraktischen Erfahrungen gewonnene Überlegungen zur Methodenwahl und zum Forschungsdesign als ganzes. Sie geben Hinweise, wie die vorab dargestellten theoretischen Orientierungen (s. Kapitel I) in die Anlage der Forschung einfließen können, damit zwischen theoretischen Analysen und praktischem methodischen Handeln in der Forschungssituation eine bessere Vermittlung entstehen kann. Forschungspraktische Erfahrungen und Selbstreflexionen in Forschungssituationen sowie aus dieser Forschung heraus generiertes Wissen über Zusammenhänge weiblicher Lebenssituationen, — wiederum als Zusammenhänge der Gesellschaft im ganzen gemeint, — ergeben Hinweise auf Möglichkeiten und Grenzen bestimmter Forschungsdesigns und bestimmter methodischer Zugänge.
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Bitzan, M., Funk, H., Stauber, B. (2000). Zwischen Methoden und Methodologie — Ergebnisse und Erfahrungen. In: Den Wechsel im Blick. Aktuelle Frauenforschung. Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim. https://doi.org/10.1007/978-3-86226-328-8_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-86226-328-8_3
Publisher Name: Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim
Print ISBN: 978-3-8255-0221-8
Online ISBN: 978-3-86226-328-8
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