Zusammenfassung
In den vorauslaufenden Teilen dieser Arbeit wurde ein theoretisch begründetes Hypothesensystem erarbeitet. Dessen zentrale Annahme besteht darin, dass die Vernetzungsqualität eines latenten Netzwerkpools entweder direkt oder vermittelt über die Kooperationsqualität positive Effekte auf die Beziehungszufriedenheit von Stakeholdern aufweist. Dabei wurde der indirekte Effekt implizit über einen Zweischritt an Annahmen erfasst, welcher sich einerseits auf die Einflüsse zwischen Vernetzungsqualität und Kooperationsqualität, andererseits zwischen Kooperationsqualität und Beziehungszufriedenheit bezieht. Die Vernetzungsqualität konnte anhand der Sozialkapitaltheorie durch die vier Bausteine Vertrauen, Reziprozität, Identifikation und Netzwerkstruktur konzipiert werden. Die Kooperationsqualität ließ sich durch Aussagen des Relational View genauer beschreiben. Sie besteht aus den drei Elementen der netzwerkspezifischen Investitionen, der komplementären Ressourcen und der Lernroutinen. Nicht zuletzt konnte der Nutzen der Stakeholder, welcher ihnen aus ihrer Netzwerkarbeit entsteht, auf Basis des Relationship Marketing als Beziehungszufriedenheit konkretisiert werden. Die so beschriebenen drei Ebenen und die durch das theoretische Hypothesensystem erfassten, vielfältigen Zusammenhänge zwischen ihnen ergeben ein Untersuchungsmodell, welches in den folgenden Kapiteln erstens mithilfe einer Strukturgleichungsanalyse geschätzt und sodann durch Informationen aus Experteninterviews überprüft wird. Beide Untersuchungsstränge werden am Ende dieses Abschnitts zusammengeführt. Sie bilden die Grundlage für die abschließende Ergebnisinterpretation. Da sich die vorliegende Arbeit mit raumbezogenen Prozessen beschäftigt, soll zunächst jedoch der Untersuchungsraum vorgestellt werden, in denen sowohl die qualitative, als auch die quantitative Erhebung stattfand.
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Notes
- 1.
Macht wird als die Möglichkeit eines Stakeholders verstanden, die fokale Organisation gegen ihren eigenen Willen zu beeinflussen. Legitimität hingegen bezieht sich auf die Beziehung zwischen Stakeholder und Unternehmen. Mitchell et al. (1997) verstehen sie als „a generalized perception or assumption that the actions of an entity are desirable, proper or appropriate within some socially constructed system of norms, values, beliefs and definitions“ (1997:574). Dringlichkeit bezieht sich wiederum auf zwei Merkmale: Zum einen heißt Dringlichkeit, dass einem Anliegen nur in einem bestimmten Zeitfenster nachgekommen werden kann – es also dass es zeitkritisch ist. Und zum anderen, dass es kritisch für den Erfolg des Stakeholders ist (Beach 2009:12).
- 2.
Vgl. Olderog (2003:244). An mancher Stelle wird die Anwendung der ITK-Korrelation als Gütekriterium bei zwei Indikatoren auch abgelehnt (Eschweiler 2006:157).
- 3.
Da die im modifizierten Modell enthaltenen Variablen, insbesondere auch deren Indikatorenausstattung unverändert bleibt, wird auf eine nochmalige Prüfung des Messinstrumentariums verzichtet.
- 4.
Über dieses Kernsystem hinaus, wurde eine Nebenkategorie berücksichtigt, in welcher sich Informationen zu den Netzwerken der Befragten sammeln. Sie beinhaltet Aussagen zur Organisation und zum Zweck dieser Netzwerke. Auf Basis dieser Information konnte die im vorauslaufenden Abschnitt dieses Kapitels formulierte Netzwerkcharakterisierung vorgenommen werden.
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Bachinger, M. (2012). Empirische Untersuchung zu den Effekten der Vernetzungsqualität und der Kooperationsqualität auf die Beziehungszufriedenheit von Stakeholdern. In: Stakeholder Value in Regionalentwicklungsprozessen. Entrepreneurial Management und Standortentwicklung – Perspektiven für Unternehmen und Destinationen. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-8349-4033-9_6
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